Collection Baccara Band 326
an.
Es hatte nicht nur an ihrer Nervosität gelegen. Da war mehr im Spiel gewesen. Viel mehr.
Und sie wusste das. Genau wie er.
„Morgen bin ich wieder sachlich und höchst professionell. Du wirst sehen“, versprach sie.
„Morgen ist ein neuer Tag“, sagte er, obwohl er nach ihrer heutigen Vorstellung im Museum noch immer Zweifel an ihrer Professionalität hatte.
„Gut.“ Sie hob energisch das Kinn. „Vertrau mir, ich werde dich nicht enttäuschen. Ich entwickle mich innerhalb kurzer Zeit zur besten Museumsführerin, die du je gesehen hast.“
„Darauf freue ich mich schon jetzt.“ Leider war es nicht das Einzige, auf das er sich freute. Allein die Aussicht, sie morgen wiederzusehen, versetzte ihn in Hochstimmung. Innerlich schüttelte er über sich selbst den Kopf.
Als er aufstand und an Beths Seite zur Tür ging, war er fest entschlossen, sie in ein Taxi zu setzen, selbst nach Hause zu fahren und sich unter einem Berg von Papierkram zu begraben.
Er würde alles nur Erdenkliche tun, um sich diese Frau und die Erinnerung an den leidenschaftlichen Kuss aus dem Kopf zu schlagen.
5. KAPITEL
Am nächsten Morgen summte Beth auf dem Weg zur Arbeit leise vor sich hin.
Es war wirklich eine verrückte Idee gewesen, Aidan zu küssen. Aber der Kuss war einfach unglaublich gewesen. Auf einer Skala von eins bis zehn eindeutig eine Elf.
Dabei hatte sie Aidan eigentlich als ehrgeizigen und karrierebewussten Typen eingeschätzt, der keine Zeit für die schönen Dinge des Lebens hatte.
Damit hatte sie völlig falsch gelegen. Ein Mann, der so küssen konnte wie er, verbrachte seine Zeit bestimmt nicht ausschließlich damit, im Sand zu graben. Oh nein. Adam hatte anscheinend Qualitäten, von denen sie noch nichts geahnt hatte. Es würde Spaß machen, seine verborgenen Seiten zu entdecken.
Er war zwar ihr Vorgesetzter und sie sollte den nötigen Abstand wahren, aber der Kuss gestern Abend hatte alles verändert.
Sie hatte auf die harte Tour gelernt, dass das Leben zu kurz war, um Chancen ungenutzt verstreichen zu lassen. Und gerade jetzt schien Aidan Voss eine solche Chance zu sein, und zwar eine sehr gut aussehende im maßgeschneiderten Anzug.
„Hi, Beth.“
Sie blieb stehen und blickte über die Schulter. „Guten Morgen, Dorothy. Wie geht es Ihnen?“
„Großartig“, sagte Dorothy und strich ihren brandneuen burgunderfarbenen Blazer glatt. Er saß perfekt und passte hervorragend zu dem engen knielangen Rock. „Vielen Dank, dass Sie mir gestern geholfen haben, diese Sachen auszusuchen. Ich fühle mich wie neugeboren.“
„Gern geschehen.“
Beth lächelte und versuchte, Dorothys hässliche blaue Schuhe zu ignorieren. „Wollen wir heute in der Mittagspause Schuhe kaufen gehen?“
Dorothys Miene verfinsterte sich. „Würde ich schrecklich gern. Aber ich kann leider nicht. Ich muss zu einer Vorlesung.“
„Na, dann eben morgen.“
Als ein strahlendes Lächeln Dorothys Gesicht erhellte, sagte Beth sich, dass es wirklich ihre Pflicht war, diesem Mädchen auch in Sachen Schuhe auf die Sprünge zu helfen.
Sie blickte auf ihre Armbanduhr und schnitt eine Grimasse. „Tut mir leid, Dot. Ich würde gern noch mit Ihnen plaudern. Aber ich fürchte, der Boss ist auf dem Kriegspfad.“
Dorothy schnippte mit den Fingern. „Ach, das hätte ich fast vergessen. Mr Voss möchte Sie sehen.“
„Oh, was habe ich denn jetzt wieder angestellt?“, murmelte sie, bevor sie sich bei Dorothy bedankte und zu Aidans Büro eilte.
Die Pfennigabsätze ihrer karamellfarbenen Pumps verursachten klackende Geräusche auf dem Marmorboden. Beth bewegte ihre eingequetschten Zehen und freute sich darauf, gleich Sandalen anzuziehen.
Eigentlich wollte sie Aidan von der Ernsthaftigkeit ihrer guten Vorsätze überzeugen und geschlossene Schuhe tragen. Doch andererseits wollte sie sich auch einen kleinen Scherz mit ihm erlauben.
Sie dachte an das teuflische Glitzern seiner Augen gestern Abend und daran, dass er offensichtlich ebenso fasziniert von ihr war wie sie von ihm. Ein bisschen Spaß war sicher gut für ihr Verhältnis. Und für die Arbeitsmoral.
Lächelnd blieb sie vor Aidans Tür stehen und vergewisserte sich, dass der Korridor menschenleer war. Dann zog sie ein Paar wunderschöne dunkelviolette Satinsandalen von Jimmy Choo aus ihrer Tasche, streifte die Pumps ab und schlüpfte stattdessen in die Sandalen.
„Schon besser“, murmelte sie und betrachtete hingerissen den Kontrast zwischen ihren kirschrot lackierten
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