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Collection Baccara Band 326

Collection Baccara Band 326

Titel: Collection Baccara Band 326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Heidi Betts , Joan Hohl
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Rückzieher machen. Und sie sah ihm an, dass er das wusste.
    Sie beschloss, ihm wenigstens einen Teil der Wahrheit über ihre Lage zu gestehen. „Ich weiß es zu schätzen, dass du so viel Vertrauen in mich setzt. Aber ich fühle mich gerade ein wenig überfordert. Wie soll ich mich so schnell mit zwei neuen Abteilungen vertraut machen? Die Ausstellungsstücke, die Kollegen …
    „Entweder du schaffst es, oder nicht“, unterbrach er sie barsch. „Und falls nicht, müssen wir deinen Arbeitsvertrag überdenken.“
    Dieser verdammte Mistkerl, dachte Beth wütend. Von dem verführerischen, weltgewandten Mann der vergangenen Nacht war nichts mehr zu erkennen. Er hatte sich wieder in den machtbewussten Direktor zurückverwandelt, und ihr gefiel diese Veränderung überhaupt nicht.
    Von wegen den Arbeitsvertrag überdenken! Das würde sie nicht zulassen. Sie durfte auf keinen Fall ihren Job hier riskieren. „Natürlich schaffe ich es“, sagte sie mit mehr Selbstvertrauen, als sie empfand.
    Sie straffte die Schultern, hob das Kinn und löste ihre Hände von der Tasche. Sie musste irgendeine Lösung für ihre zahlreichen Probleme finden. Und zwar schnell. Sie besaß zwar ein fotografisches Gedächtnis, aber es war selbst für sie ein Ding der Unmöglichkeit, sich in einer Nacht mit dem Inhalt des dicken Ordners vertraut zu machen.
    Und das war garantiert auch Aidan klar.
    Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das hier war nichts anderes als ein Test. Und möglicherweise stellte er sie extra vor eine unlösbare Aufgabe, um sie loszuwerden und einen Vorwand für eine Kündigung zu bekommen.
    Nun, sie würde es ihm zeigen.
    Nicht umsonst hatte sie eine fürchterliche Kindheit überlebt. Sie musste schon früh ihren ganzen Verstand einsetzen, um die schlimmsten Schikanen und Sticheleien in jeder der unzähligen neuen Schulen zu vermeiden. Sie hatte sich ein dickes Fell zugelegt, damit sie die abfälligen Bemerkungen von Lehrern oder Mitschülern ertragen konnte.
    Sie hatte gelernt, ein gleichgültiges Gesicht aufzusetzen, selbst wenn ihre Seele zutiefst verletzt wurde. Und sie hatte ihre wahren Gefühle immer hinter einer selbstbewussten Fassade und einem losen Mundwerk versteckt.
    Aber sie durfte ihr Schicksal in dieser Situation nicht herausfordern. Wenn es sich hier wirklich um einen fragwürdigen Test handelte, konnte sie es sich nicht erlauben, zu scheitern. Und falls nicht, nun, dann würde sie versuchen, etwas Zeit zu gewinnen.
    Mit einem erzwungenen Lächeln steckte sie den Aktenordner in ihre geräumige Tasche. „Mir ist klar, wie schwierig es hier im Moment wegen des hohen Krankenstandes ist. Aber du könntest mir ein paar Tage Zeit geben, um mich zu orientieren. Wäre es nicht möglich, dass ich erst nächste Woche in den neuen Abteilungen anfange?“
    Zwischen Aidans Brauen entstand eine steile Falte, die seiner Attraktivität jedoch keinen Abbruch tat. „Wie viel Zeit brauchst du genau?“
    „Den Rest der Woche?“, schlug sie vor. „Dann hätte ich noch das Wochenende für ein intensives Aktenstudium und wäre am Montag für die Führungen gut vorbereitet.“
    Er spannte sie eine ganze Weile auf die Folter, indem er sie nur forschend anblickte. „In Ordnung“, sagte er schließlich. „Wir machen es so.“
    „Großartig“, gab sie zurück und stand auf. Sie war begierig darauf, den Raum zu verlassen, solange die Dinge zu ihren Gunsten standen.
    „Fürs Erste“, fügte er hinzu.
    „Danke. Ich bin davon überzeugt, dass du am Ende zufrieden mit mir sein wirst.“
    Sie schnappte sich ihre Tasche, die mit dieser gewaltigen Ladung an Informationen prall gefüllt war, und eilte zur Tür. Ihre Erleichterung über den Aufschub war groß. Mit ein bisschen Glück und viel harter Arbeit konnte sie es schaffen, mit ihren beiden Jobs zu jonglieren, ohne einen Ball fallenzulassen.
    „Das bin ich schon jetzt“, sagte er mit rauer Stimme.
    Sie fuhr herum und sah ihn überrascht an. Das hörte sich gut an, und vielleicht meinte er damit ja nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten.
    Ihre Hoffnung war berechtigt, denn sein Blick glitt bewundernd ihre Beine hinunter. Beth musste lächeln. „Ich kann die Sandalen jederzeit wieder anziehen. Falls du es möchtest“, sagte sie ironisch.
    „Für jemanden, der gerade ein paar zusätzliche Tage für eine neue Aufgabe herausgeschunden hat, bist du ganz schön selbstbewusst“, bemerkte er.
    „Ich weiß, was ich will. Und wie ich es bekomme. Nach letzter Nacht

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