Collection Baccara Band 328
seine Silhouette erkannte.
Er öffnete und fragte: „Lucy, was machst du denn hier?“
„Ich konnte nicht schlafen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
Er lächelte sie an. „Entschuldige, aber ich …“
„Was ist das für ein Duft?“, unterbrach sie ihn und schlüpfte an ihm vorbei.
„Es ist nur ein Dessert.“
„Sag nicht, dass du nach all den leckeren Sachen bei deinen Großeltern schon wieder Hunger hast.“ Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da fing ihr Magen an zu knurren und reagierte damit auf die unterschiedlichen Aromen. Was auch immer Bryan zubereitet hatte, sie wollte es probieren.
„Kochen hilft mir beim Nachdenken“, sagte er.
Sie blickte auf den Kuchen, der auf einem Gitter abkühlte. „Ich rieche Orangen.“
„Richtig.“
„Und Schokolade. Und … Vanille?“
„Du hast eine gute Nase.“
„Was wird das, wenn es fertig ist?“, fragte sie fasziniert.
„Ich weiß es noch nicht.“
Lucy blickte in die Töpfe mit den Soßen und atmete tief die Düfte ein. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, und sie konnte nicht widerstehen, einen Finger in die Schokoladensoße zu tauchen und ihn abzulecken.
„Hmm.“
„Lucy! Dies ist ein Restaurant. Das kannst du nicht machen.“
„Du willst die Torte doch nicht deinen Gästen servieren, oder?“
„Das ist jetzt nicht mehr möglich.“ Er grinste. „Ehrlich gesagt, wollte ich sie ganz allein essen.“
„Oh nein, nicht ohne mich. Was hast du jetzt noch damit vor?“
Sie beobachtete, wie Bryan den Kuchen mit einem scharfen Messer in vier gleiche Schichten schnitt. „Das machst du sehr geschickt.“
„Ich habe eben auch gewisse Talente“, erwiderte er augenzwinkernd und spielte auf ihre zweideutige Bemerkung am Strand an.
„Daran zweifle ich nicht.“
Er warf ihr einen warnenden Blick zu, dann widmete er sich wieder dem Kuchen. Auf die unterste Schicht strich er frisch geschlagene Creme, träufelte etwas Schokoladensoße darüber und deckte sie mit der zweiten Schicht ab. Darauf kam wieder Creme, dieses Mal mit Vanillesoße, dann eine weitere Teigschicht, Creme, geröstete Mandeln und schließlich der letzte Boden.
„Ich möchte mit einer Glasur abschließen, weiß aber noch nicht, welche Geschmacksrichtung ich nehmen soll. Zitrone?“
Lucy schüttelte den Kopf. „Zu viel Zitrusfrucht. Ich habe zwar keine Ahnung, doch wie wäre es mit Pfefferminzlikör? Als Kind habe ich Orangeneis, Minzeis und Schokoladensplitter gemischt.“
„Du bist ganz schön erfinderisch.“ Er grinste. „Okay, wir versuchen es.“ Er stellte rasch eine Glasur her und gab Minzextrakt hinzu. Schließlich garnierte er die Torte mit Orangenscheiben und frischen Minzblättchen.
„Das ist die schönste Torte, die ich je gesehen habe“, sagte Lucy schwärmerisch.
„Übertreibst du nicht etwas?“
„Nein. Sie ist wirklich ein Kunstwerk. Zum Essen viel zu schade. Du schneidest sie aber trotzdem an, oder?“
Statt zu antworten, schnitt er zwei große Stücke ab und legte sie je auf einen Teller. Zur Krönung gab er noch einen Tupfen Schlagsahne darauf.
„Das Auge isst mit.“
Eigentlich sollte sie das Dessert bewundern, doch ein Sahneklecks war auf Bryans Wange gelandet, und sie konnte den Blick nicht davon wenden.
„Was ist?“
„Du hast Sahne im Gesicht.“
„Oh.“ Er rieb sich mit einem Küchentuch das Kinn ab. Der Spritzer war noch immer da.
„Lass mich das machen.“ Sie nahm ihm das Tuch ab, doch statt ihm über die Wange zu wischen, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und leckte die Sahne mit der Zungenspitze ab.
Bryans Pupillen erweiterten sich. „Lucy.“
Seine Stimme klang heiser vor unterdrückter Leidenschaft. Sie standen in der Nähe des Herds, und sie tunkte einen Finger in den Topf und strich etwas von der Schokoladenmasse auf Bryans andere Wange.
„Du saust dich beim Kochen ganz schön ein“, sagte sie und leckte die Schokoladensoße ab.
„Und du bist ganz schön frech.“ Er tauchte ebenfalls einen Finger in die Schüssel mit der Schlagsahne und schmierte etwas davon über ihren Mund. „Na so was, jetzt habe ich schon wieder Sauerei gemacht.“
Lucy leckte automatisch ihre Lippen, doch Bryan schüttelte den Kopf. „Lass mich das machen.“
Sein Kuss war anfänglich zärtlich und spielerisch, wurde aber immer wilder und leidenschaftlicher und raubte ihr die Sinne. Dabei war es gar nicht ihre Absicht gewesen, ihn zu verführen, jedenfalls nicht direkt.
Diesmal befanden sie sich nicht in der
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