Collection Baccara Band 328
früh und kehrte erst spät zurück. Jason machte ihr Frühstück und Abendessen, und allmählich war sie über seine Anwesenheit sogar ganz froh. Durch ihn hatte sie wenigstens einen Hauch von Gesellschaft.
Sie hatte nicht das Gefühl, verheiratet zu sein. Sie war genauso allein wie vor der Hochzeit, nur dass sie sich jetzt auch noch zurückgewiesen fühlte und permanent an ihn denken musste.
Mit jedem Tag, der verstrich, reagierte sie empfindlicher auf Gerüche. Am liebsten hätte sie mit Quinn über ihre Schwangerschaft gesprochen, doch gleichzeitig fürchtete sie sich davor – besonders jetzt, wo er ihr ständig aus dem Weg ging.
Acht Tage nach ihrer Rückkehr hatte sie ihre Periode immer noch nicht bekommen. Sie rief ihren Gynäkologen an und vereinbarte einen Termin für den nächsten Tag. Außerdem wollte sie ihre Mutter am Nachmittag zur Chemotherapie begleiten.
Jaycee hatte vor ein paar Tagen angerufen. „Und wie läuft es mit Quinn?“, hatte sie gefragt.
„Gut.“
„Gut? Hm. Es heißt, die ersten Monate seien eine enorme Umstellung.“
„Ich sagte doch: gut.“
„Ich weiß, dass du mir nicht glaubst. Aber du bist ihm wirklich wichtig. Er wollte unbedingt dich heiraten.“
„Klar.“
„Er hat dir dieses wunderschöne Hochzeitskleid gekauft. Und du hättest ihn mal erleben sollen, als du verschwunden warst und niemand wusste, wo du steckst.“
„Nun, jetzt jedenfalls ignoriert er mich.“
„Hattet ihr Streit?“
Kira antwortete nicht.
„Tja, dann müsst ihr einen Weg finden, euch wieder zu versöhnen.“
„Wozu die Mühe, wenn wir ja doch keine gemeinsame Zukunft haben?“ Danach wechselte Kira das Thema, indem sie Jaycee bat, sich noch etwas länger um ihren Kater zu kümmern. „Ich möchte nicht, dass er sich an Quinn gewöhnt … wenn wir uns sowieso irgendwann trennen.“
„Er ist nur ein Kater.“
„Rudy ist sehr sensibel.“
„Und Quinn nicht? An deiner Stelle würde ich mir eher Sorgen um meinen Mann machen.“
Ein paar Stunden später, als sie bereits im Bett lag und las, hörte sie Quinn nach Hause kommen. Sie warf die Decke zurück und wollte aufstehen, um ihn zu begrüßen. Doch dann hielt ihr Stolz sie davon ab.
Vielleicht würde er an ihre Tür klopfen. Sie zählte seine sich nähernden Schritte, und als er vor ihrem Zimmer verharrte, begann ihr Herz, wild zu schlagen. Doch gleich darauf ging er weiter in sein eigenes Zimmer.
Als sie die Tür zuknallen hörte, zog sich ihr Hals zusammen. Mit einem leisen Schrei sprang sie aus dem Bett und lief zum Fenster. Sie starrte auf die hell erleuchtete Stadt, stellte sich vor, wie andere Ehepaare, glückliche Ehepaare gemeinsam ins Bett gingen, sich aneinanderschmiegten und über ihren Tag oder ihre Kinder sprachen. Kira fühlte sich so verloren wie ein Schmetterling, den ein Kind in einem Marmeladenglas gefangen hielt.
Sie schlüpfte in ihren Morgenmantel und ging in den Wohnbereich. Baby hin oder her, so konnte sie einfach nicht weiterleben.
Hinter sich hörte sie eine Diele knarren. Erschrocken wirbelte sie herum und schnappte nach Luft, als sie Quinn mit nacktem Oberkörper in der Dunkelheit entdeckte. Sein Blick wirkte gehetzt.
„Bist du okay?“ Seine barsche Stimme ließ sie erschauern. Sie wünschte sich so sehr, dass er sie in seine Arme nähme und festhielte.
„Mir geht’s gut. Und dir?“
„Ein bisschen müde, aber der Deal mit der EU scheint zustande zu kommen. Ich muss für ein paar Tage nach London.“
„Oh.“
„Der Fahrer holt mich um fünf Uhr ab. Keine Sorge, ich werde so leise sein, dass du nicht aufwachst.“
Wie konnte er nur so begriffsstutzig sein? Oder war es lediglich Desinteresse? Vielleicht war er auch noch sauer wegen ihres Streits auf der Insel.
Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, dass er sie zum Abschied wenigstens anständig küssen solle. Und dass sie ihn höchstpersönlich zum Flughafen fahren wolle. Doch all diese albernen Gedanken behielt sie für sich. Er sah sie an, als würde er auf etwas warten – doch worauf nur?
Jaycee hatte ihr geraten, sich mit ihm zu versöhnen. Aber wie? Und wozu, wenn er ganz offensichtlich wichtigere Dinge im Kopf hatte?
Nachdem sie sich einen Augenblick lang in eisigem Schweigen angestarrt hatten, wünschte er ihr eine gute Nacht.
Als sie am nächsten Morgen hörte, wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, ließ sie ihren Stolz beiseite und folgte ihm in den grell erleuchteten Flur, wo er gerade auf den Fahrstuhl wartete.
„Tut
Weitere Kostenlose Bücher