Collection Baccara Band 328
mir leid, dass ich dich geweckt habe“, murmelte er.
„Ich wollte dir nur Auf Wiedersehen sagen und dir eine gute Reise wünschen“, entgegnete sie und war überrascht, dass ihre Stimme so ruhig klang. „Ich werde dich vermissen.“
Er hob die Augenbrauen. „Ach ja?“
„Ja.“
Nach einem scheinbar endlosen Moment seufzte er auf und zog sie an seinen großen, starken Körper. „Ich dich auch.“ Er hielt einen Augenblick inne. „Wie die letzte Woche lief, tut mir leid.“
„Mir auch.“
„Habib wird dich später anrufen und dir alle Nummern geben, über die du mich erreichen kannst. Ich werde an dich denken. Und ich werde dich wirklich vermissen. Das weißt du, oder?“
Sagte er die Wahrheit?
Als er seine Arme um sie schlang und sie küsste, klammerte sie sich an ihn, was wahrscheinlich nicht besonders klug war. Der Fahrstuhl kam, er nahm seinen Koffer und stieg ein.
Sie konnte sich nicht wegdrehen oder aufhören, ihn anzustarren oder auch nur einen Schritt zurück ins Loft gehen, bevor die Türen sich ganz geschlossen hatten.
Schwanger! Kira umklammerte mit einer Hand das Lenkrad ihres Toyotas auf dem Parkplatz vor der Arztpraxis und massierte mit der anderen ihre Stirn.
Nach einer kurzen Untersuchung hatte der Arzt ihren Verdacht bestätigt.
„Woher wissen Sie das? Sie haben ja nicht mal einen Test gemacht.“
„Wenn man seinen Beruf so lange ausübt wie ich, dann weiß man das einfach, junge Dame.“
Innerhalb weniger Minuten folgte der Beweis durch einen Schwangerschaftstest.
Und jetzt, in ihrem Auto, fühlte sie sich betäubt und aufgeregt zugleich. Sie zog den Zettel mit den Telefonnummern heraus, die Habib ihr gegeben hatte. Nachdem sie den Zeitunterschied zwischen England und Texas ausgerechnet hatte, schnappte sie sich ihr Handy und begann zu wählen. Doch plötzlich hielt sie inne. Quinn war wahrscheinlich beschäftigt oder saß gerade in einer wichtigen Besprechung. Die Neuigkeit würde ihn von dem, was ihm so viel bedeutete, ablenken – dem EU-Deal. Es war besser, ihm erst nach seiner Rückkehr davon zu erzählen, wenn sie sich seiner vollen Aufmerksamkeit sicher sein und vor allem seine Reaktion beobachten konnte.
Doch sie musste einfach mit jemandem darüber sprechen, um nicht zu platzen … und wer würde von der Nachricht genauso begeistert sein wie sie?
Mutter. Auf einmal war sie froh, dass sie ihre Mutter heute ins Krankenhaus begleitete. Niemand war so vernarrt in Babys wie sie. Sie würde vor Glück umfallen, wenn sie davon erfuhr. Bei allem, was sie gerade durchmachte, brauchte sie etwas, worauf sie sich freuen konnte.
„Ach du liebe Zeit“, stieß ihre Mutter hervor, setzte die Porzellantasse ab und nahm Kiras Hand. Kira hatte bis nach der Behandlung gewartet, um ihr von der freudigen Neuigkeit zu erzählen. Sie saßen in Bettys Restaurant.
„Wie wundervoll! Einfach unglaublich! Und es ging so schnell!“
Kira spürte, wie sie von Stolz ergriffen wurde. Niemals zuvor hatte ihre Mutter sich so zufrieden mit ihr gezeigt. Diese Art von Entzücken war immer nur Jaycee vorbehalten gewesen.
„Hast du es Quinn schon gesagt?“
„Ich wollte ihn anrufen. Aber dann dachte ich, dass ich besser noch warte … bis er wieder zu Hause und nicht so abgelenkt ist.“
„Dann bin ich also die Erste!“ Ihre Mutter strahlte so sehr, dass sie fast aussah wie vor ihrer Krankheit. Ihr Griff um Kiras Handgelenk verstärkte sich. „Ich werde diese Krankheit besiegen und noch sehr, sehr lange leben. Das muss ich … wenn ich sehen will, wie mein süßes Enkelkind heranwächst.“
Kira schossen Tränen in die Augen, sie musste den Blick abwenden. Sie war so glücklich und stolz – es fühlte sich herrlich an, wenigstens ein einziges Mal im Leben ihre Schwester Jaycee zu übertrumpfen.
Oh, wann hatte sie sich der Liebe ihrer Eltern jemals so sicher gefühlt wie jetzt?
„Dein Vater wird genauso glücklich sein wie ich. Er ist ohnehin völlig aus dem Häuschen wegen Quinns Erfolg in London. Also ist das ein richtiger Glückstag für ihn.“
„Ach, er hat schon von Quinn gehört?“, fragte Kira leise. Sie spürte einen heftigen Stich, weil Quinn ihren Vater und nicht sie angerufen hatte.
„Ja. Wie es scheint, ist alles sehr gut gelaufen“, antwortete ihre Mutter. „So wie du auf deiner Lippe kaust, kann ich wohl davon ausgehen, dass du noch nicht mit ihm gesprochen hast?“
„Er hat mir eine SMS geschrieben, dass er gut in London gelandet ist. Macht mir nichts aus.
Weitere Kostenlose Bücher