Collection Baccara Band 328
hatte auf Türmen und Wassergräben bestanden. Nach einer Weile fragten ein paar Kinder, ob sie mitmachen konnten, und so wurde ein Gemeinschaftsprojekt daraus.
Es war schön, Callie im Umgang mit den Kindern zu beobachten. Und Brock war entschlossener denn je, sie zu ermutigen, regelmäßig solche Aktivitäten in Angriff zu nehmen. Ihr Eifer und ihre Kreativität begeisterten ihn.
„Ich muss Fotos machen“, meinte sie. „Warte, ich hole meine Kameras.“ Rasch stand sie auf und lief zu ihrem Haus.
Kurz darauf kehrte sie mit zwei Kameras zurück. „Okay. Stellt euch hinter der Sandburg auf. Du auch, Brock.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Du solltest auf dem Bild sein.“
„Aber du hast die Burg entworfen …“
„Du hast dir die Nase verbrannt“, meinte er und berührte sanft ihre Nase. „Ich habe dir doch gesagt, dass du mehr Sonnencreme auftragen sollst.“
„Ich kann ein Foto von Ihnen machen“, schaltete sich eine Frau ein. „Dann sind Sie und Ihr Mann auf dem Bild.“
Aus dem Augenwinkel sah Brock, wie Callie die Frau verwirrt anstarrte.
„Danke“, erwiderte er an ihrer Stelle. Dann ergriff er Callies Hand und zog sie zu den Kindern. „Das ist sehr nett von Ihnen.“
„Du hättest ihr sagen sollen, dass wir nicht …“, flüsterte Callie.
„Bis wir das erklärt hätten, wäre die Burg vom Meer weggeschwemmt worden“, murmelte er. „Lass sie einfach das Foto machen.“
Die Frau schoss mehrere Bilder mit einer der beiden Kameras.
„Bei der anderen handelt es sich um eine digitale Kamera“, erklärte Callie. „Da muss man nicht so lange warten.“
„Ist es das, was du willst?“, fragte Brock heiser. „Gleich zur Sache kommen?“
Unschuldig lächelte sie in die Kamera. „Du hast nur das Eine im Kopf“, flüsterte sie. Dabei blitzten ihre Augen verführerisch auf.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
„Ich mag es langsam.“
Das wollte er sich merken.
Brock war nach wie vor nicht zufrieden mit Callies Fortschritten. Und er wusste, dass die Zeit langsam knapp wurde. In wenigen Wochen würde er seinen neuen Job in Atlanta antreten. Deshalb hatte er für Callie einen Besuch in einem Altersheim organisiert, wo sie über ihre Arbeit sprechen sollte – auch wenn ein solcher Ort nicht gerade seine erste Wahl war.
„Ich mag es nicht, vor vielen Menschen zu reden“, meinte sie, als er sie in das kleine Backsteingebäude führte.
„Es müssen ja nur ein paar Minuten sein. Die Leiterin hat mir erzählt, dass es den alten Menschen eher auf den persönlichen Kontakt mit dir ankommt.“
Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Findest du nicht, dass du es langsam mit deinen Bemühungen übertreibst? Shoppen, Sex, Ausflüge ins Altersheim – wo soll das noch enden?“
Besonders der zweite Punkt ließ ihn aufhorchen. „Wir hatten nur einmal Sex.“
„Es war eine ganze Nacht. Und es war ganz bestimmt mehr als einmal. Deshalb haben wir es bisher nicht wiederholt. Ich muss mich erst mal ausruhen.“
Dieses Thema hatte Callie in der letzten Zeit gemieden. Daher hatte Brock angenommen, dass ihr Wunsch, die leidenschaftliche Nacht zu wiederholen, nicht ernst gemeint gewesen war. Hatte sie ihre Meinung geändert oder hatte er Callie falsch eingeschätzt? Er wusste es nicht.
Nachdem sie die Leiterin des Altersheims kennengelernt hatten, führte sie die beiden in einen lichtdurchfluteten Saal und stellte sie der überraschend großen Gruppe vor. Callie hielt eine kurze Rede und präsentierte einige ihrer Werke. Anschließend lud sie die Senioren ein, selbst auf den aufgestellten Leinwänden kreativ zu werden.
Brock bemerkte, dass sie sich für alle Anwesenden Zeit nahm. Ihre Geduld und die Aufmerksamkeit, die sie jedem schenkte, beeindruckten ihn. Die Männer flirteten mit ihr, und die Frauen bemutterten sie – Brock wurde klar, dass keine der Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war, es auch nur fünf Minuten mit den alten Menschen ausgehalten hätte.
Erst zwei Stunden später saßen Callie und er wieder im Auto.
Seufzend lehnte sie sich zurück. „Das hat mehr Spaß gemacht, als ich gedacht habe.“
„Du hast das super gemacht.“
Sie sah ihn an. „Viel habe ich nicht getan. Die meisten wollten sich nur unterhalten.“
„Du hast ihnen deine Aufmerksamkeit geschenkt. Du hast über ihre Witze gelacht und dir interessiert die Fotos ihrer Enkel und Urenkel angesehen.“
„Das war nicht gespielt. Ich finde es toll, wenn Menschen von etwas begeistert
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