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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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ohne etwas dafür zu verlangen.
    Sie half gern anderen Menschen. Sie hatte sogar versucht, ihm zu helfen. Sie hatte sich wirklich angestrengt, um ihm näherzukommen, damit sie eines Tages eine echte Familie wurden. Das konnte nicht leicht für sie gewesen sein, denn sowohl Tagg als auch ihr Vater zerrten ständig an ihr. Eigentlich hätte niemand ihr verübeln können, wenn sie sie beide hätte fallen lassen.
    Ob sie ihm je die scheußlichen Dinge vergeben würde, die er ihr vorgeworfen hatte? Er hatte eine zweite Chance mit Callie bekommen, und er hoffte, dass es nun nicht zu spät war. Sie gehörte zu seinem Leben. Er brauchte sie und sehnte sich nach ihr. Wie hatte er nur so dumm sein können?
    Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden, nahm er seinen Hut und ging zu den Ställen. Dort sattelte er sein schnellstes Pferd, um seine Frau zu finden und wieder nach Hause zu holen.
    Callie ließ Freedom nur noch traben, nachdem sie die Weide hinter sich gelassen hatten. Jetzt ritt sie nach Osten, den Fuß eines Hügels hoch. Die Sonne schien ihr in den Rücken. Ihr Herz schlug wieder in einem normalen Tempo, und sie konnte wieder normal atmen. Trotzdem fühlte sie sich, als hätte sie mit einem Hammer einen Schlag verpasst bekommen.
    Taggs Anschuldigungen hatten sie völlig unvorbereitet getroffen. Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr er ihren Vater hasste – und welche Auswirkungen das auf ihre Ehe hatte. Tagg hatte ihr nie getraut. Wahrscheinlich hatte er die ganze Zeit vermutet, sie würde ihn hintergehen. Deshalb hatte er sie nicht in seinem Büro gewollt.
    Callie hatte versucht, eine gute Ehefrau zu sein. Sie hatte alles getan, damit sie sich näherkamen und er anfangen würde, sie zu lieben. Aber das war nicht genug. Nichts, was sie getan hatte, war je genug gewesen.
    Sie ritt in einen Canyon und ließ ihre Stute dann auf ein kleines Plateau klettern. Dort stieg sie vom Pferd und ließ es grasen, während sie niedergeschlagen die purpurfarbenen Hügel und tiefen Schluchten betrachtete. Aber die Schönheit der Landschaft um sie herum konnte sie nicht genießen. Alles Erfreuliche in ihrem Leben kam ihr jetzt düster vor.
    Erschöpft und müde ging sie zu einem Felsbrocken und setzte sich darauf. Dann stützte sie den Kopf in die Hände und schloss die Augen.
    Ein paar Sekunden vergingen, bevor sie die Erde unter ihren Füßen leicht vibrieren spürte, und ihre langjährige Erfahrung verriet ihr, dass sich jemand auf einem galoppierenden Pferd näherte.
    Als der Reiter den Felsvorsprung erreicht hatte, sah sie gar nicht erst auf. „Wenn du wegen des Babys hier bist, kannst du gleich wieder nach Hause reiten. Ich kenne meine Grenzen und würde mein Baby nie gefährden.“
    „Unser Baby“, sagte Tagg sanft. Sie hörte, wie er abstieg und zu ihr ging. „Aber ich bin nicht wegen des Babys hier.“
    „Geh weg.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Taggart Worth kann etwas nicht tun? Das ist ja was ganz Neues.“ Sie hielt den Kopf weiter gesenkt und betrachtete den roten Staub unter ihren Stiefeln.
    „Callie, es tut mir leid. Ich war ein echter Trottel.“
    Endlich blickte sie zu ihm hoch, aber nur um ihm zuzustimmen. „Ja, das warst du.“
    „Ich wollte dich nie verletzen, das schwöre ich.“
    „Du hast in mir immer bloß die Tochter deines Feindes gesehen. Du hast mir nie eine Chance gegeben … Ich kann das nicht länger ertragen.“
    Tagg nickte. „Das erwarte ich auch nicht von dir.“
    Sie wandte den Blick ab. Unwillkürlich krümmte sie sich zusammen. Sie wusste, dass ihre Ehe vorbei war.
    „Callie.“ Er kam einen Schritt näher. Seine Stimme klang jetzt so sanft, dass sie sich innerlich gegen ihn wappnete. Sie musste stark bleiben.
    „Mich hat am meisten verletzt, dass du glaubst, mein Vater würde mich benutzen, um dich zu hintergehen. Als ob ich zu so etwas überhaupt bereit wäre! Sein ganzes Leben schon unterbietet er seine Konkurrenten, ohne dass ihm jemand dabei hilft. Bestechungen, Drohungen – ihm ist jedes Mittel recht, um zu gewinnen. Mein Vater spielt nie fair, und du bist bloß zu ehrlich und rechtschaffen, um das zu erkennen. Du hast Prinzipien. Du würdest solche Methoden nie anwenden.“
    Tagg sah sie durchdringend an. „Du liebst mich.“
    Aus all ihren Worten hatte er nur diese eine Erkenntnis gewonnen? Ihre Betroffenheit verwandelte sich in Ärger. Callie stand auf. „Natürlich liebe ich dich, du Idiot! Warum denkst du, habe ich sonst in Reno mit dir geschlafen? Hast du geglaubt, ich

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