Collection Baccara Band 329
Tagg ganz allein getragen. Er hatte in dieser Nacht auch ein Kind verloren. Die Schuldgefühle mussten nahezu unerträglich für ihn gewesen sein.
Und dann war da die Ähnlichkeit der Beziehungen. Die Schwangerschaft, die sie ihm verheimlicht hatte, die Geburtstagsüberraschung, der Streit heute Abend, ihre Flucht von der Ranch. Das alles kam ihr jetzt fast unwirklich vor. „Tagg, ich …“ Sie unterbrach sich mitten im Satz, sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Ich habe niemanden an mich herangelassen. Ich hatte schon eine Beziehung zerstört. Alles war meine Schuld. Ich wollte nie wieder etwas für einen anderen Menschen empfinden. Ich habe mir nicht mehr erlaubt, mich zu verlieben.“
Tränen rollten Callie über die Wangen. „Ach Tagg.“
„Als Clay Penny’s Song baute, habe ich beschlossen, meinen Beitrag zu leisten. Für das Kind, das ich verloren habe.“
Sie wischte sich die Tränen weg. „Du bist ein guter Mensch.“
„Und außerdem ein großer Idiot. Du hattest recht. Ich weiß, ich verdiene dich gar nicht. Ich habe dich wie einen Prügelknaben benutzt und dir die Schuld für etwas gegeben, für das du gar nichts kannst. Du hast nichts mit den Machenschaften deines Vaters zu tun. Ich würde Himmel und Erde bewegen, damit du mich wieder liebst, Callie. Ich verspreche dir, ich werde mich bessern. Ich mache alles wieder gut.“
Er nahm ihre Hand, und Callie spürte, wie die Wunden in ihr heilten. Dann kniete er nieder.
Ihre Hände zitterten. „Was machst du denn da?“
„Ich mache dir einen Antrag, Callie. Doch diesmal mache ich es richtig.“
Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um sich zu sammeln. Dann sagte er: „Callie Sullivan Worth, willst du mich heiraten? Darf ich dich lieben und auf Händen tragen, so wie du es verdienst? Darf ich dir ein Ehemann sein und dir mein ganzes Vertrauen schenken? Wenn du mir eine zweite Chance gibst, verspreche ich, dass ich dich nicht mehr enttäuschen werde. Ich werde dich für immer und ewig lieben.“
Callie sah Tagg an, und alles war vergeben und vergessen – seine schlechte Laune, sein Mangel an Vertrauen und seine unfairen Anschuldigungen. Sie vergab ihm, dass sie sich auf der Ranch wie ein Außenseiter gefühlt hatte und dass er sie auf Distanz gehalten hatte. Sie vergab ihm alles. Für sie war und blieb er der perfekte Mann.
Tagg liebte sie. Das wiederholte sie sich im Stillen immer und immer wieder. Das war kein Traum. Er liebt mich. Er liebt mich wirklich.
Wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, aber diesmal waren es Freudentränen. „Ja, Tagg. Ja. Ja. Ja.“
Er stand auf, und sie schlang die Arme um seinen Nacken, weil sie ihm ganz nah sein wollte. Zärtlich wischte er die Tränen weg. „Ich liebe dich, Callie.“
„Ich glaube dir.“
„Wir werden zusammen glücklich werden.“
„Das werden wir.“
Er küsste sie lange und intensiv, als wollte er ihr damit zeigen, wie viele glückliche gemeinsame Jahre noch vor ihnen lagen. Als sie sich schließlich voneinander lösten, sah Tagg ihr in die Augen. Etwas Bemerkenswertes passierte.
Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, und er schenkte ihr ein Lächeln, das ausdrückte, dass er die Welt wundervoll fand und das Leben liebte.
Nie war sie glücklicher gewesen als in diesem Augenblick.
Arm in Arm blickten sie über die majestätischen Red Ridge Mountains und in eine wundervolle Zukunft.
Callie seufzte glücklich.
Sie hatte ihren Traummann geheiratet.
– ENDE –
Wieder weckst du mein Verlangen
1. KAPITEL
Wenn es nach Amanda Elliott ginge, gäbe es in New York ein Gesetz gegen Exmänner.
Sie holte tief Luft, stieß sich vom Startblock ab und tauchte mit einem eleganten Kopfsprung in die erste Bahn des Pools im Boca Royce Health Club .
Ein Gesetz gegen Exmänner, die in das Leben ihrer geschiedenen Frau eindrangen. Sie streckte die Arme nach vorn, glitt durchs Wasser und tauchte schließlich wieder auf.
Ein Gesetz gegen Exmänner, die nach über fünfzehn Jahren immer noch fit und sexy waren. Sie hob den rechten Arm aus dem Wasser und fand schnell in ihren Kraulrhythmus.
Und ein Gesetz gegen Männer, die ihre Exfrau zärtlich in den Armen hielten, tröstende Worte flüsterten und die Welt wieder zurechtrückten, die gerade aus den Fugen geraten war.
Sie verdrängte die unwillkommene Erinnerung und kraulte schneller, bis ihre Fingerspitzen die Beckenwand am anderen Ende der Bahn berührten. Gekonnt vollführte sie eine Wende und schwamm die nächste Bahn.
Und
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