Collection Baccara Band 329
hätte mir einfach den heißesten Cowboy ausgesucht und ins Bett gezerrt? Du … du warst mein Traum. Ich kannte dich nur aus der Ferne, aber ich habe dich in der Schule gesehen und auf Rodeos. Als ich dich dann an diesem Abend in der Bar entdeckt habe, hast du auf mich den Eindruck gemacht, du bräuchtest Hilfe, um deinen Kummer zu vergessen. Da habe ich die Gelegenheit genutzt. Bis dahin warst du für mich immer verboten gewesen. Ich habe die Regeln meines Vaters verworfen, und jetzt wünschte ich, das wäre nicht geschehen.“
„Das meinst du nicht ernst.“ Er kam noch näher. Ihre Blicke trafen sich, und seine Nähe verunsicherte sie. Sie brauchte Abstand zu diesem Mann. Sie musste ihn wegschieben und auf Distanz halten. Wenn sie das nicht schaffte, würde der Schmerz, ihn zu verlieren, unerträglich werden. Er war bereits unerträglich.
Ihr wurde klar, was man für Schlussfolgerungen aus ihrer letzten Aussage ziehen konnte. „Nein“, gab sie dann zu und legte die Hand auf den Bauch. Sie fühlte nichts als Liebe zu dem Kind, das in ihr wuchs. „Das habe ich nicht so gemeint. Ich will dieses Baby, Tagg. Ich wünsche es mir mehr als mein Leben.“
Tagg atmete tief ein. „Ich auch“, sagte er dann. „Ich will unsere Familie. Ich liebe dich, Callie.“
Sie schüttelte heftig den Kopf, weigerte sich, seinen Worten zu glauben. Wenn sie ihm jetzt glaubte, würde Tagg sie später nur wieder verletzen, und dann würde die Wunde nie mehr heilen. „Nein, nein, das stimmt nicht. Du liebst mich nicht.“
„Doch, Callie. Ich habe meine Gefühle bekämpft. Schon seit Langem.“
Ihr stiegen erneut Tränen in die Augen. „Wie soll ich dir das glauben?“
„Reicht dir mein Wort nicht?“
„Diesmal nicht, Tagg. Für dich steht zu viel auf dem Spiel. Ich weiß, dass du das Kind vor meinem Vater beschützen willst. Deshalb möchtest du auch nicht, dass ich von der Ranch wegziehe.“
„Ich liebe dich, Callie.“
Erneut schüttelte sie den Kopf.
„Ich liebe dich. Ich werde das so oft sagen, wie ich muss. Ich werde es sagen, bis ich sterbe.“
Zu gerne wollte sie ihm glauben, aber konnte sie das?
Tagg bemerkte, dass sie schwankte. Er blickte sie ernst an. „Ich weiß, dass dein Vater auf unserer Hochzeit war.“
Im ersten Moment dachte sie, das wäre ein neuer Vorwurf, und meinte: „Ich hatte nichts …“
„Pst.“ Er nahm sie in den Arm und legte zwei Finger auf ihre Lippen. „Ich weiß, dass du damit nichts zu tun hattest. Ich habe das für ihn arrangiert.“
„Du?“ Das konnte nicht wahr sein. Ungläubig sah sie ihn an.
„Ich habe das nicht für ihn getan, sondern für dich. Ich wollte nicht, dass du irgendwann bereust, mich geheiratet zu haben.“
„Ach Tagg.“ Wie sollte sie diesen Mann nicht lieben? Wie konnte sie ihn jetzt noch wegstoßen?
„Da ist noch etwas, Callie. Es wird Zeit, dass ich dir die Wahrheit erzähle. Du sollst verstehen, warum ich dir gegenüber so ablehnend war. Ich erzähle dir jetzt etwas, das niemand weiß. In der Nacht, als Heather starb, hatten wir einen Streit. Heather war vor mir schon einmal verheiratet gewesen. Die Ehe hatte nur ein paar Monate gedauert und war annulliert worden, lange bevor ich Heather kennenlernte. Ihr Exmann tauchte bei uns auf, und ich habe sie dabei überrascht, wie sie dicht nebeneinandersaßen und redeten. Sie haben bloß geredet, aber ich war entsetzlich eifersüchtig. Heather versuchte, mir alles zu erklären, aber ich hörte nicht zu. Wir schrien uns an, und sie konnte das nicht ertragen. Irgendwann hat sie ihre Sachen gepackt und mir erklärt, sie würde für einige Zeit zu ihrer Mutter fahren. Ich war … ich war dumm genug, sie gehen zu lassen. Ich dachte mir, ich hätte recht und sie unrecht und sie würde zu mir zurückgekrochen kommen, sobald sie alles eingesehen hatte.“
„Tagg, du konntest doch nicht wissen …“
„Mag sein, aber das hilft nicht. Wenn ich sie zurückgehalten hätte, würde sie heute noch leben.“ Tagg verzog schmerzlich das Gesicht. Dann holte er Atem und fügte leise hinzu: „Heather war schwanger.“
Callie starrte ihn an. „Oh nein.“
Seine Stimme klang, als würde er sich selbst hassen. „Sie hatte es mir noch nicht gesagt. Der Arzt erzählte mir später, sie habe warten wollen … bis zu meinem Geburtstag. Sie wollte mich überraschen.“
Callie keuchte erschrocken auf. Jeder hatte von dem Flugzeugunglück und von Heathers Tod erfahren. Aber niemand wusste von dem Baby. Diese Last hatte
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