Collection Baccara Band 329
mochte fleißig und kompetent sein, wirkte aber reichlich indiskret und unreif. Vielleicht hatte sie Freddie Ackerman etwas verraten, ohne es zu wollen.
„Ich weiß, dass es zu deinem Job gehört, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen“, sagte Mia. „Trotzdem, ich vertraue den beiden. Und was die übrigen Kollegen angeht: Es gibt doch Moes Doppelgänger. Sie glauben, sie transportieren das Original von Washington nach Dallas.“
„Warum wollte Ackerman dann ausgerechnet dir folgen, statt sich an die Fersen der angeblich echten Statue zu heften?“
Mia leerte ihre Tasse. „Ich weiß es nicht“, sagte sie ratlos.
Unwillkürlich spannte Tanner alle Muskeln an. Endlich ahnte er, warum er schon seit Stunden das Gefühl hatte, irgendetwas sei faul. „Höchste Zeit, wieder das verliebte Paar zu spielen.“
Ihre Augen weiteten sich. „Wieso?“
Er stand auf, schulterte den Rucksack und reichte Mia eine Hand. Dann beugte er sich vor und küsste sie auf die Wange. „Weil ich sicher bin, dass man uns beobachtet“, raunte er. „Jede Wette, dass unter unserem Wagen ein Peilsender klebt.“
Das Blut wich aus Mias Wangen. Jemand hatte den Mietwagen manipuliert? Wie das? Und wann? Tanner legte einen Arm um ihre Schultern und schob sie durch das Restaurant Richtung Ausgang. Mia spürte seine Anspannung. Er sah sie mit einem Lächeln an, nach dem ihm nicht zumute war, und flüsterte mit seinem Mund dicht an ihrem Ohr: „Ich weiß, dass dir tausend Fragen unter den Nägeln brennen, Bossy. Warte bitte, bis wir im Auto sitzen. Es wird dir schwerfallen, aber ich bin sicher, du schaffst es. Jetzt flirte mit mir, und leg eine Hand auf meinen Hintern.“
Er sagte es derart befehlsgewohnt, dass Mia drauf und dran war, ihm zu gehorchen. Schon ließ sie einen Arm sinken, da hielt sie inne. Schließlich ballte sie die Hand zur Faust und schenkte Tanner ein kokettes Lächeln. „Darauf kannst du warten, bis du schwarz wirst.“
„Schade. Na, einen Versuch war es wert.“
„Du bist unerträglich.“
„Danke. Du bist auch toll im Bett“, sagte Tanner laut. Er öffnete die Beifahrertür und ließ seinen Blick auf Mias Brüsten verweilen. „Nach allem, was du letzte Nacht mit mir angestellt hast, werde ich dich ab sofort nur noch ‚das Beben‘ nennen.“
„In dem Fall sollte ich wohl besser ‚die Nudel‘ zu dir sagen, wegen deines schlappen …“ Weiter kam sie nicht, weil Tanner sie mit sanfter Gewalt in den Wagen schob und die Tür hinter ihr zuschlug.
Als auch er im Auto saß, murmelte Mia: „Tut mir leid.“ Ein Grinsen konnte sie sich dabei allerdings nicht verkneifen.
„Lügnerin. Es tut dir überhaupt nicht leid. Im Gegenteil, du bist sehr zufrieden mit dir.“ Tanner fuhr los.
„‚Das Beben.‘ Klingt, als würde ich meinen Lebensunterhalt als Catcherin verdienen.“
Tanner lächelte. „Ich hätte nichts dagegen, dir dabei zuzusehen, wie du dich nackt im Schlamm wälzt. Oder in Götterspeise.“
„Ich hatte ganz vergessen, wie oberflächlich du bist.“ Insgeheim fühlte Mia sich geschmeichelt.
„Kein Problem, ich frische deine Erinnerung gern dann und wann auf.“
„Fein, dann habe ich ja etwas, worauf ich mich freuen kann.“ Sie zog die Sonnenbrille aus ihrer Handtasche und setzte sie auf. „Lässt du dich eigentlich immer so leicht ablenken, oder hältst du mich hin, weil du nicht über den Peilsender reden willst?“
Tanner schaute in den Rückspiegel. „Beides, schätze ich.“
„Du beherrschst Multitasking? Respekt. Die Fähigkeit kann man im Leben gut gebrauchen.“
Er wurde ernst. „Ackerman hat draußen gewartet, als wir aus Harlans Apartment kamen. Sollte er uns vom Museum aus dorthin gefolgt sein, hatte er genügend Zeit, um den Peilsender am Wagen anzubringen. Er wusste, wo du dich aufhältst, er war vor Ort, und er hatte die Gelegenheit.“
Mia ließ das Argument sacken. „Woher wusstest du, dass jemand uns beschattet?“
Wieder blickte Tanner in den Rückspiegel. „Ich hatte schon so ein komisches Gefühl, als wir heute in den Frühstücksraum gekommen sind. Irgendetwas stimmte nicht. Ich konnte es fühlen, aber es nicht genau benennen. Erst vorhin ist mir ein Licht aufgegangen.“
„Was meinst du damit?“
„Klapp die Sonnenblende runter, und tu so, als würdest du in den kleinen Spiegel gucken, um dein Make-up aufzufrischen. Fünf Autos hinter uns, linke Spur. Weißer Minivan. Kommt dir die Frau am Steuer bekannt vor?“
Mia zog ihr Lipgloss aus der Tasche
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