Collection Baccara Band 329
führte eine seiner Stuten und hatte seinen schwarzen Stetson über den Sattelknauf gehängt.
Callie parkte den Wagen und ging zu ihm. Er machte das Pferd zum Ausreiten fertig und zog gerade den Sattelgurt enger.
„Hi“, begrüßte sie ihn. „Wie war dein Tag?“
„Es gab viel zu tun, aber das war nicht schlecht. Ich lasse den Tag meistens mit einem Ausritt ausklingen.“
„Ja?“ Callie wusste, dass seine Pferde täglich bewegt werden mussten, aber sie wartete vergeblich auf eine Einladung, mit ihm zu kommen.
„Und wie war es mit deiner Freundin?“, fragte er, während er das Zaumzeug kontrollierte. Offensichtlich hielt er es für seine Pflicht, mit ihr Konversation zu machen, aber davon wollte sie sich nicht abschrecken lassen.
„Schön. Wir haben zusammen zu Mittag gegessen. Ich bin froh, dass sie zu der Hochzeit kommen konnte. Ich weiß nicht, wie ich das ohne sie …“
Er hielt inne und warf ihr mit seinen stahlblauen Augen einen durchdringenden Blick zu.
Egal, dachte sie und schluckte den Rest des Satzes hinunter. „Sammie ist auf dem Weg zum Flughafen. Also dachte ich, ich komme zurück und packe meine Sachen aus.“
„Gute Idee.“ Tagg setzte sich den Hut auf, stellte den Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel. Callie liebte den Anblick seines Haares, das unter dem Stetson ein Stück hervorragte und den Hemdkragen streifte. Jetzt setzte er sich eine getönte Brille auf. Ein Cowboy mit einer Ray-Ban-Sonnenbrille.
Er sieht einfach umwerfend aus.
„Wenn ich mich eingerichtet habe, könnte ich noch für ein oder zwei Stunden rüber zu Penny’s Song fahren und sehen, ob ich helfen kann. Aber zum Abendessen bin ich zurück.“
Tagg lächelte. „Bis später, Callie.“
„In Ordnung.“ Sie sah ihm nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwand.
In diesem Moment fühlte sie sich so einsam wie nie zuvor in ihrem Leben.
An diesem Nachmittag packte Callie sämtliche Taschen und Koffer aus und füllte damit einen großen Teil ihres begehbaren Kleiderschranks. Dann stellte sie ihre Kosmetikartikel im Badezimmer auf die Seite der Marmorablage, die Tagg extra für sie freigeräumt hatte. Jetzt standen dort Parfums, Bodylotion und Haarfestiger.
Tagg war ordentlich. Alles im Haus war sauber, nirgends herrschte Unordnung. Seit vier Jahren wohnte er hier, und nun kam Callie, und brachte seine perfekte Welt durcheinander.
Sie arrangierte alles so ordentlich, wie sie nur konnte, um seinen guten Willen nicht überzustrapazieren. Der letzte Gegenstand, den sie unterbrachte, war ihre Zahnbürste. Sie steckte sie in den Halter genau neben seine und betrachtete abschließend ihr Werk. Ihr gefielen die beiden Zahnbürsten nebeneinander. Das vermittelte ihr eine Art Zugehörigkeitsgefühl, ein bisschen so, als würde sie damit ausdrücken, ich bin hier, ich bin jetzt deine Frau, setze dich damit auseinander.
Lächelnd kehrte Callie ins Schlafzimmer zurück. Das herrlich bequeme Bett lockte sie, und die Verführung war zu groß, um sie zu ignorieren. Eine schwangere Frau durfte doch bestimmt tagsüber ein Schläfchen machen. Sie schlug die Decke zurück, zog die Jeans aus und legte sich ins Bett. Sie konnte auch später noch zu Penny’s Song fahren. Oder morgen.
Nicht lange danach schlief sie ein.
Eine halbe Stunde später hörte sie im Halbschlaf, wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Taggs Schritte wurden lauter, als er den Gang entlangging. Callie merkte, dass er stehen blieb, öffnete die Augen und entdeckte ihn mit leicht unsicherem Gesichtsausdruck im Türrahmen zum Schlafzimmer stehen. Hemd und Stiefel hatte er ausgezogen. Wahrscheinlich hatte er sie in der Stiefelkammer beim Hintereingang gelassen.
„Ich schlafe nicht“, sagte sie.
„Hat aber so ausgesehen. Habe ich dich aufgeweckt?“
„Nein. Ich ruhe mich nur ein bisschen aus.“ Sie bemerkte, wie schmutzig seine Jeans war. „Was ist denn mit dir passiert?“
„Starlight wollte unbedingt schwimmen gehen. Ungefähr drei Kilometer weiter gibt es einen Bach, in dem sie immer gerne einen Stepptanz aufführt. Schätze, wir beide haben uns etwas gehen lassen. Sie bekam ihr Bad, und jetzt brauche ich auch eines.“
Callie lachte. „Leg los. Lass dich nicht von mir stören.“
Er nickte und kam dann ins Schlafzimmer. Ohne zu zögern, zog er sich Jeans und Unterhose aus. „Schlaf weiter. Ich werde leise sein.“
Callie schluckte, als ihr Blick auf seine glatte sonnengebräunte Haut fiel. Am liebsten
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