Collection Baccara Band 329
besser gewöhnen“, neckte sie ihn.
Tagg lachte, hob sie hoch und steuerte auf sein Schlafzimmer zu. Dort zog er die dunkelblaue Decke zurück und legte Callie auf das Bett. „Versuch ein bisschen zu schlafen. Der Tag war wirklich anstrengend.“
Callie zog sich die Decke bis zum Hals hoch. Das Bett war so unglaublich bequem, dass sie jeden Gedanken über diese Zurückweisung wegschob. Sie spürte, wie sich jeder Muskel in ihr entspannte. „Kommst du?“, fragte sie schläfrig.
„Später.“
„Hmm“, brummte sie leise, während sie den sich entfernenden Schritten lauschte und schließlich in einen tiefen Schlaf fiel.
Sonnenschein flutete ins Zimmer und wärmte Callies Gesicht. Zuerst wehrte sie sich gegen die Helligkeit und öffnete einfach die Augen nicht. Sie knuffte mit der Faust gegen das Kopfkissen und schob es sich unter dem Kopf zurecht. Dieses Bett war das himmlischste, in dem sie je geschlafen hatte. Eine ganze Weile blieb sie so liegen und wünschte sich, sie könnte den ganzen Tag hier verbringen. So gut hatte sie schon seit Monaten nicht mehr geschlafen.
Mit einem Mal öffnete sie die Augen.
Gestern hatte sie Taggart Worth geheiratet.
Die Erinnerungen strömten auf sie ein, und rasch blickte sie auf die andere Seite des Bettes. Tagg war nicht da. Aber die Einbuchtung auf seinem Kissen und die zerwühlte Decke verrieten ihr, dass sie ihre Hochzeitsnacht zusammen verbracht hatten. Eben nur auf eine andere Art, als frisch verheiratete Paare das normalerweise machten.
Callie setzte sich auf. Ihr Magen verursachte heute anscheinend keine Probleme, denn ihr war nicht übel. Sie schwang die Beine aus dem Bett und sah sich um. Das Zimmer war groß mit hohen Wänden und dicken Holzbalken an der Decke. Das breite Bett nahm den halben Raum ein, und die wenigen Möbel waren ebenfalls groß. Eine Kommode mit Schubladen, zwei Nachttischchen und ein Großbildfernseher waren zu sehen. Das Zimmer besaß eine eindeutig männliche Note. Die Holzmöbel waren dunkel und die Tapeten an den Wänden in hellem Kaffeebraun gehalten. Ein Türbogen an der linken Seite des Raumes führte zu zwei begehbaren Kleiderschränken und einem Ankleidebereich vor dem Badezimmer.
Callie stand auf und ging zu einem der Schränke, vor den Tagg ihre Taschen gestellt hatte. Er musste ihre Sachen im Gästezimmer wieder eingepackt und heute Morgen hierhergebracht haben. Oder er hatte das noch gestern Abend erledigt, während sie geschlafen hatte.
Die Melodie von „Cowgirls Don’t Cry“ von Brooks & Dunn ertönte aus ihrer Handtasche vor dem Schrank. Callie konnte sich denken, wer sie anrief, und nahm ihr Handy aus der Tasche. Ein rascher Blick auf das Display bestätigte ihre Vermutung. Ihr Vater rief an. Er hatte ihr bereits drei Nachrichten hinterlassen.
„Was fällt dir ein, von zu Hause wegzulaufen?“, war zusammengefasst der wesentliche Inhalt der Nachricht, die er ihr in der ersten Nacht geschickt hatte, als sie ins Hotel gezogen war.
„Du wirst es bitter bereuen, wenn du einen Worth heiratest“, war der nächste weise Spruch, den sie von ihm erhielt.
„Callie, du undankbares Kind. Ruf mich augenblicklich an“, war seine dritte und schließlich letzte Nachricht vor ihrer Hochzeit gewesen.
Callie betrachtete das läutende Handy in ihrer Hand. Sie brachte es einfach nicht über sich, jetzt mit ihrem Vater zu reden. Das brauchte noch Zeit.
Aber sobald das Telefon aufhörte zu läuten, bekam sie Gewissensbisse. Vielleicht brauchte ihr Vater sie ja. Sie beschloss, die neue Nachricht abzuhören, und sei es auch bloß, um sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut ging.
„Callie, Liebling, du hast so schön ausgesehen in Mamas Hochzeitskleid. Ich habe dich aus der Entfernung beobachtet. Wenigstens einer dieser verdammten Worths hat so etwas wie Mitgefühl. Jedenfalls hat er zugelassen, dass ein Vater sein kleines Mädchen heiraten sieht.“
„Oh, Daddy“, flüsterte sie gerührt.
Ihr liefen Tränen über die Wangen, als ihr bewusst wurde, dass ihr Vater bei ihrer Hochzeit dabei gewesen war. Sie sank auf den Boden und lauschte seinen Abschiedsworten. „Du weißt, dass ich dich liebe, Callie. Daran hat sich nichts geändert. Aber du hättest nicht in diese Familie heiraten sollen. Sobald du wieder vernünftig wirst, kommst du nach Hause.“
Hawk Sullivan war einfach zu dickköpfig und zu stolz, um über seinen Schatten zu springen und ihre Wahl zu akzeptieren. Sein Hass auf die Worths saß zu tief.
Sie stand auf
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