Collection Baccara Band 330
sagte sie schließlich seufzend. „Ich liebe diesen Duft. Ich nehme manchmal sogar ein Parfum, das nach Flieder duftet.“
„Ach ja?“ Jetzt atmete er tief ein und nahm ihre Aussage als Entschuldigung, etwas näher an sie heranzurücken. „Ich dachte, es wäre Heckenkirsche.“ Sie wich nicht zur Seite. Keinen Zentimeter.
„Heckenkirsche riecht süßlicher.“
„Ich finde, es riecht ziemlich süß.“ Er schnupperte erneut. „Ihr Parfum hat eine nachhaltige Spur in meinem Büro hinterlassen. Eine Spur von Problemen.“
„Wie bitte?“ Sie lachte ungläubig. „Außer, dass ich Ihr Angebot nicht annehmen möchte, habe ich Charisma noch nie Probleme bereitet.“
„Das meinte ich nicht.“ Er war ihr jetzt so nah, dass seine Lippen ihre fast berührten. „Und das wissen Sie.“ Wortlos nahm er ihr die Brille ab. Sie zuckte erst zusammen, dann sah sie ihn an. „Wer versteckt sich hinter diesen Gläsern, Jessie Clayton?“
Sie machte große Augen, schaute aber nicht weg, und er versank in der unendlichen Tiefe ihres Blicks.
„Ich mache keine Probleme und ich verstecke nichts.“
„Doch, das tust du.“
„So?“ In ihrer Stimme schwang Nervosität mit.
„Du versteckst deine schönen Augen.“
Nichts konnte ihn jetzt noch davon abhalten, sie zu küssen. Ein Prickeln schoss bei der Berührung durch seinen Körper. Sie war kühl vom Sorbet, aber samtweich. Er versuchte nicht, den Kuss zu vertiefen, ließ die Lippen einfach auf ihren ruhen, genoss das Funkensprühen, ließ das Versprechen auf mehr in der Luft hängen. Schließlich löste er sich langsam von ihr.
„Bist du sicher, dass du das tun wolltest, Cade?“
Noch nie in seinem Leben war er so sicher gewesen. „Wenn du das fragen musst, habe ich etwas falsch gemacht.“
„Nein, nicht falsch.“ Schnell setzte sie die Brille auf. „Nur überraschend.“
„Musst du sie tragen?“ Er brannte darauf, sie ihr wieder abzunehmen, um ihr tief in die Augen schauen zu können und eins mit ihr zu werden, damit Jessie ihm für eine Nacht gehörte.
„Ich nehme sie nur beim Küssen ab.“
Er streifte mit den Lippen eine Strähne ihres seidigen Haars. „Vielleicht solltest du noch einmal Kontaktlinsen ausprobieren, Jess.“
„Warum?“
Cade zögerte nur eine Sekunde, dann ließ er alle Vorsicht außer Acht. „Weil ich dich küssen möchte. Oft.“
3. KAPITEL
„Ihren Busen möchte ich haben.“
Bei der Bemerkung blickte Jessie vom Mitarbeitermemo auf, das sie gerade gelesen hatte – zumindest hatte sie auf die Worte geschaut, wirklich gelesen hatte sie nicht –, und sah Scarlet Elliott an ihrem Schreibtisch stehen, deren hellgrüne Augen vor Erheiterung blitzten.
„Sie haben selbst einen schönen Busen“, erwiderte sie. „Fragen Sie John Harlan, wenn Sie eine zweite Meinung brauchen.“
Scarlet strahlte übers ganze Gesicht bei der Erwähnung des Mannes, den sie liebte. „Er hat eine Schwäche für meinen Busen, das stimmt“, sagte sie und zwinkerte Jessie zu. „Aber ich habe entschieden, dass Sie das perfekte Dekolleté haben.“
Ihr Tonfall gefiel Jessie überhaupt nicht. „Perfekt wofür?“
„Ich muss das Feature ‚Natürliche Ausstrahlung‘ aufmöbeln. Das Thema für Januar ist: Wie tief darf es sein? Ich denke, Sie …“
Scarlet beugte sich vor und zog den V-Ausschnitt ihrer Baumwollbluse so weit hinunter, dass der Rand ihres schlichten weißen BHs hervorblitzte.
„… können etwas tief Ausgeschnittenes tragen. Aus unserer Kleiderkammer.“
„Auf keinen Fall.“ Jessie wich zurück und klammerte sich mit beiden Händen an die Armlehnen ihres Stuhls. „Ich bin kein Model.“
„Vorab sei gesagt, dass Sie eins sein könnten, wenn Sie die Brille absetzen und die Haare offen lassen würden. Sie kennen dieses Feature. Wir zeigen nie das Gesicht. Ich habe am Wochenende zwei Fotografen losgeschickt, damit sie mir auffallende Aufnahmen von schönen Dekolletés bringen, und das ist die Ausbeute.“
Scarlet knallte einige Probedrucke auf den Tisch, beide zeigten eine Reihe von tief ausgeschnittenen Blusen und Pullovern bei Frauen, die durch die Straßen von New York liefen. Die Farben wirkten ausgewaschen und die Fotos waren nichts Besonderes.
„Die gehen gar nicht“, stimmte Jessie zu. „Natürliche Ausstrahlung“ war eins von Charismas beliebtesten Features – ungestellte Bilder von Passantinnen, die unkonventionell und farbenfroh gekleidet waren. Mal standen sexy Röcke im Mittelpunkt, mal schöne
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