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Collection Baccara Band 330

Collection Baccara Band 330

Titel: Collection Baccara Band 330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire , Christine Rimmer , Maureen Child
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sollte ich Ihnen nicht glauben? Sie lügen doch nicht etwa?“
    Sie schob die Brille wieder hoch. „Ganz sicher nicht bei einem Pferd namens Oscar.“
    Er musste lachen, und zwei Stunden später amüsierte er sich immer noch. In der Nische eines beliebten Szenerestaurants, bei einem Sorbet aus Birnen – laut Jessie die sündigste Frucht, die sie je gegessen hatte – vergaß er beinah den Grund, weshalb er sie zum Dinner eingeladen hatte.
    Jessie war so kühl, erfrischend und herb wie das Dessert, das sie sich teilten. Und er erwischte sich dabei, dass er Geschichten ausplauderte, die er normalerweise keiner Frau erzählte, mit der er ausging.
    Dies ist kein Date.
    Das Mantra funktionierte nicht. Je besser sie sich kennenlernten, desto größer wurde der Wunsch, sie zu küssen, und das konnte nicht als Recherche oder Arbeit bezeichnet werden. Das war ein Fehler.
    „Glauben Sie mir“, sagte er und schob ihr den Teller zu, „nach der Show, die meine Schwestern abzogen, verpasste ich nie wieder eine ihrer Ballettaufführungen.“
    Sie nahm noch einen Löffel voll von der sinnlich-süßen Verführung. Die kühle Köstlichkeit entlockte ihrer Kehle einen genüsslichen Seufzer.
    „Sie müssen faszinierend sein.“
    Was war faszinierend? Ihre Lippen? „Wer?“
    „Ihre Schwestern.“ Sie tauchte den Löffel in das Sorbet und hielt ihn ihm hin. „Möchten Sie noch?“
    Was er ablecken wollte, war der winzige Rest Eis an ihrer Unterlippe. „Nein, danke. Aber es macht Spaß zu beobachten, wie das Eis in Ihrem Mund schmilzt.“
    Sie lächelte, sah auf den Teller, dann wieder zu ihm. Sie flirtete tatsächlich mit ihm.
    „Ich bekomme nicht oft so ein tolles Essen.“
    „Sie machen mir ein schlechtes Gewissen, was unsere Praktikantenpolitik betrifft.“
    „Nicht nötig. Es ist die übliche Praxis. Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“
    „Richtig, aber Ihre Position würde sich verbessern, wenn Sie unser Angebot annähmen.“ Im Geiste klopfte er sich auf die Schultern, weil er wieder beim Thema war.
    Sie legte den Löffel auf den edlen Dessertteller. „Ich habe Ihnen gesagt, dass ich das nicht möchte.“
    „Warum nennen Sie mir nicht den wahren Grund für Ihre Ablehnung?“
    Bedächtig tupfte sie sich die Mundwinkel mit der Serviette ab. Er spürte sofort die veränderte Stimmung. Flirten und Teilen eines Desserts waren vorbei. „Egal“, sagte er schnell. „Denken Sie einfach darüber nach. Wir sprechen morgen noch einmal.“
    „Okay.“
    Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln, das vermutlich nicht ihre Augen erreichte. Er wüsste es, wenn er hinter die verdammten Gläser blicken könnte.
    „Lassen Sie uns auf Ihre Schwestern zurückkommen. Haben Sie vor, irgendwann Ihre Familie zu besuchen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich in diesem Jahr Urlaub nehmen werde.“
    „Wegen des Drucks, mit dem besten Ergebnis abschneiden zu müssen?“
    Großartig. Damit hatte sie das Thema auf etwas gelenkt, das ihn argwöhnisch machte, statt ihn einfach nur zu faszinieren. „Wie sieht es bei Ihnen aus, Jessie?“, antwortete er mit einer Gegenfrage. „Kommen Sie in diesem Jahr noch nach Hause?“
    „Ich habe vor, Weihnachten auf der Ranch zu verbringen. Ich vermisse meinen Dad sehr.“
    „Und Oscar.“ Er zwinkerte ihr zu.
    Sie faltete die Hände, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und legte das Kinn darauf. „Ja, ich vermisse Oscar“, sagte sie wehmütig. „Ich vermisse den Geruch nach Pferden, das Klappern ihrer Hufe. Und mir fehlen die Berge, die Flüsse, Täler und Blumen.“
    „Es gibt einen Grünstreifen mit Bäumen und Blumen in der Mitte der Park Avenue.“
    Sie lächelte. „Im Frühjahr blühte dort Flieder.“
    „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.“
    „Flieder war die Lieblingspflanze meiner Mutter. Jedes Jahr im April und Mai blühen die vielen Sträucher auf unserer Ranch in den schönsten Lilatönen. Und der Duft …“ Sie schloss die Augen und atmete tief ein, als könnte sie ihn riechen. „Als ich bei meiner Ankunft in New York den Flieder sah, dachte ich, es sei eine Botschaft meiner Mutter. Sie wollte mir damit sagen, dass es die richtige Entscheidung war.“
    „Wie könnte es anders sein? Mode und Design faszinieren Sie, und will nicht jeder einmal das Leben in der Großstadt ausprobieren?“
    Sie war einen Moment still. Die Kerzen gaben gerade genug Licht, dass er eine Spur Traurigkeit hinter den getönten Brillengläsern bemerkte.
    „Wie auch immer“,

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