Collection Baccara Band 330
steigenden Ölpreise und die wenigen Ölreserven auf der Welt hin. Zudem wurde die Technologie zur Ölgewinnung fortlaufend verbessert. TOI würde einen Fehler machen, wenn es hinter diesen Entwicklungen zurückbliebe.
Schließlich gingen Pete die Einwände aus. Nach dem Essen verabschiedeten sie sich auf dem Parkplatz vor dem Klubhaus, wo er Ethan erneut umarmte. „Ich – und deine Mutter natürlich – lieben dich und wünschen uns, dich für immer hier in Midland halten zu können. Aber uns ist auch bewusst, dass du zu neuen Ufern aufbrechen musst. Und dafür bewundern wir dich sehr.“
Er lächelte seinen Stiefvater liebevoll an. „Danke, Pete. Wir sehen uns bei der Aufsichtsratssitzung.“ Er kehrte zu seinem Büro zurück.
Im Vorzimmer wartete Lizzie bereits auf ihn. Sie stand auf, als er näher kam, und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erringen. „Ethan, ich …“
„Nicht jetzt, bitte. Ich muss einige dringende Anrufe erledigen.“
„Aber …“
„Später. Bald.“ Er betrat sein Büro und machte schnell die Tür hinter sich zu. Die nächsten Stunden verbrachte er damit, Telefonnachrichten und E-Mails durchzugehen und zu beantworten und so weit wie möglich Ordnung auf seinem Schreibtisch zu schaffen, weil er – und Lizzie, auch wenn sie jetzt noch nicht bereit war, es zuzugeben – sich am frühen Donnerstagmorgen auf den Weg nach Thunder Canyon machen würden.
Die Aufsichtsratssitzung fand im Konferenzraum statt. Also musste er erneut das Vorzimmer passieren. Er wartete, bis Lizzie ihn telefonisch an den Termin erinnern musste, und lief dann hastig an ihrem Schreibtisch vorbei. „Notiere die Anrufe, die noch hereinkommen. Ich kümmere mich dann morgen darum“, rief er ihr noch zu.
Sie sah nicht einmal auf. Denn sie wusste, dass es an diesem Tag keine Gelegenheit mehr gäbe, das unangenehme Thema zu besprechen.
Mit dem Dinner dauerte die Sitzung bis kurz nach acht Uhr abends. Da Lizzie sowohl seine persönliche Assistentin als auch seine Haushälterin war, wohnte sie bei ihm. Ethan war sicher, dass sie jetzt dort auf ihn wartete. Er rief ein paar Freunde an, um sich mit ihnen auf ein Bier zu verabreden. Anschließend lud einer seiner Kumpel die anderen noch auf einen Absacker zu sich nach Hause ein. Um kurz nach zwei bog Ethan schließlich in die Einfahrt zu seinem Haus ein. Alles wirkte ruhig. Nur die Außenbeleuchtung war eingeschaltet. Offensichtlich hatte Lizzie es aufgegeben, ihm aufzulauern, und war ins Bett gegangen. Fantastisch.
Von der Garage aus betrat er möglichst leise den Hauswirtschaftsraum. Denn Lizzies Zimmer lagen nicht weit entfernt im hinteren Teil des Hauses. Im dunklen, ruhigen Haus duftete es nach Muffins. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Vielleicht waren es Blaubeermuffins. Er liebte Lizzies Blaubeermuffins. Auf Zehenspitzen schlich er zur Küche. Kurz bevor er den Raum betrat, ging darin das Licht an. Irritiert blinzelte er. „Lizzie, was zum Teufel soll das?“
„Ethan, hier bist du.“ Sie trug einen altmodischen, schlabberigen Frotteebademantel und machte ein sehr geduldiges Gesicht. „Ich hatte mich schon gefragt, ob du jemals wieder nach Hause kommst. Du machst dich allmählich lächerlich. Das ist dir klar, oder?“
Hinter ihr auf der Theke entdeckte er die verführerisch aussehenden Muffins. „Sind das Blaubeermuffins?“
Sie nickte, trat aber nicht zur Seite, damit er sich einen Muffin nehmen konnte. „Wir müssen reden. Willst du einen Kaffee?“
Er wusste, dass sie entschlossen war, ihn zu verlassen. Sie hatte einen Traum, den sie unbedingt verwirklichen wollte. Und ihm gingen die Ideen aus, wie er sie daran hindern konnte. „Ich hätte dich nicht so gut bezahlen sollen. Du hast zu schnell zu viel Geld gespart.“
Lizzie zuckte die Schultern. „Du konntest nicht anders. Du bist ein großzügiger Mann.“ Sie sah auf ihre Füße. Ihre Pantoffel waren aus demselben dunkelblauen Frotteestoff wie der Bademantel. „Du warst so gut zu mir. Als mein Vater gestorben ist … Ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte.“ Langsam hob sie den Kopf, und sie sahen sich an.
Ethan gab nach. „In Ordnung. Kaffee.“
Sie brühte koffeinfreien Kaffee auf, obwohl er kein Fan davon war. Denn sie wusste, dass er sonst nicht schlafen konnte.
Das war es, was Lizzie so besonders machte. Sie wusste, was er wollte – und was er brauchte –, ohne dass er es ihr sagen musste. Er nahm sich einen Muffin und setzte sich an den Tisch. Sie brachte
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