Collection Baccara Band 330
auf sein Konto, und er sagte, sie seien quitt.
Anderthalb Jahre später, als ihr Dad nachts im Schlaf an einem Schlaganfall gestorben war, hatte Ethan ihr in ihrem Kummer beigestanden. Nach der Beerdigung hatte er ihr drei Wochen bezahlten Urlaub gegeben und eine Reise nach Hawaii spendiert. In der paradiesischen Landschaft dort hatte sie begonnen, ihre Trauer allmählich zu überwinden.
Es war Ironie des Schicksals, dass Lizzie durch den Tod ihres Vaters früher ihren Traum von der eigenen Patisserie verwirklichen konnte, als sie es für möglich gehalten hatte. Denn Vernon Landry hatte trotz seiner finanziellen Schwierigkeiten immer die Beiträge für seine Lebensversicherung bezahlt. Aufgrund der Auszahlung der Versicherung und ihrer Ersparnisse – Ethan hatte ihr immer ein sehr gutes Gehalt bezahlt – verfügte sie jetzt über genug Geld für die Investition.
Der Kellner räumte die leeren Salatteller ab und servierte den Hauptgang.
„Du bist viel zu still“, sagte Ethan sanft, als sie wieder allein waren.
Sie setzte ein Lächeln auf. „Ich habe nur an etwas gedacht.“
„Woran?“
„An die Vergangenheit.“
„Woran genau?“
„Schon gut.“
„Lizzie …“
Sie warf ihm einen ernsten Blick zu. „Du weißt genau, was du getan hast, Ethan. Du hast während der Arbeitszeit deinen Arm um mich gelegt.“
„Lizzie …“
„Hör auf, ständig meinen Namen zu sagen. Zwischen uns gibt es unausgesprochene Regeln. Plump-vertrauliche Gesten während der Arbeitszeit sind tabu. Aber plötzlich umarmst du mich vor Grant Clifton und benimmst dich, als sei ich eine deiner Freundinnen.“
Er sagte nichts, legte nur die Gabel auf den Teller, lehnte sich im Stuhl zurück und beobachtete sie mit unbewegtem Gesicht.
Obwohl sie merkte, dass ihr die Hitze in die Wangen stieg, fuhr sie fort. „Als ich dich neulich gefragt habe, ob du einen Annäherungsversuch startest, hast du das vehement bestritten. Aber seitdem wir in Thunder Canyon sind, verhältst du dich mir gegenüber definitiv anders. Und das weißt du.“
Ethan setzte sich wieder nach vorn, schnitt ein Stück von dem Rinderfilet ab und aß es.
„Sagst du bitte etwas dazu?“ Lizzie mäßigte ihren Ton. Aber ihre Anspannung konnte sie nicht verbergen.
Er nahm sich Zeit, um das Fleisch zu kauen und zu schlucken. Schließlich meinte er: „Ich entschuldige mich dafür, dass ich es während der Arbeit zu weit getrieben habe. Das kommt nicht wieder vor.“
„Großartig“, sagte sie und wartete darauf, dass er ihr sein Verhalten erklärte.
„Möchtest du noch Wein?“, fragte er stattdessen und schenkte ihr nach, obwohl sie nicht Ja gesagt hatte.
Die köstliche Mahlzeit, die Lizzie bislang kaum angerührt hatte, stand vor ihr. Sie fing wieder an zu essen und schaute auf den Teller. Denn das Letzte, was sie im Moment sehen wollte, war der Mann ihr gegenüber. Sie fühlte sich so seltsam – reizbar und verärgert. Wegen Ethan und der ganzen Situation. War es übertrieben, mehr als eine Entschuldigung zu erwarten? Schließlich hatte er ihr versprochen, während der Arbeitszeit die Hände von ihr zu lassen. Und das war der Ausgangspunkt dieser unangenehmen Unterhaltung gewesen.
Aber übertrieben oder nicht – sie war weit davon entfernt, zufrieden zu sein. Er hatte nichts zu seinem sonstigen reichlich suspekten Verhalten in letzter Zeit gesagt.
„Lizzie, komm schon, sei nicht böse auf mich“, sagte er schließlich mit sanfter Stimme.
Sie sah ihn an. Er machte einen hoffnungsvollen und zugleich besorgten Eindruck. Entsprach das tatsächlich seinen Gefühlen? Neuerdings kannte sie sich nicht mehr mit ihm aus. „Ich bin nur verwirrt. Das ist alles.“
„Dazu gibt es keinen Grund. Alles wird gut. Du wirst sehen.“
„Gut. Was meinst du damit?“
„Ich meine, dass sich alle Probleme in Luft auflösen und es nicht nötig ist, aus nichts eine große Sache zu machen.“
„Nichts. Ist es das, was mit dir los ist? Nichts?“
Ethan nahm sein Weinglas, stellte es jedoch wieder hin, ohne etwas getrunken zu haben. „Sieh mal, im Augenblick ist einfach eine komische Zeit. Alles ändert sich. Vielleicht bin ich ein bisschen gereizt. Es tut mir leid, wenn es dir so vorkommt, als ließe ich meine Probleme an dir aus.“
Energisch legte Lizzie die Gabel auf den Teller. „Das habe ich nicht gesagt – oder zumindest nicht gemeint. Ich habe davon geredet, dass du neuerdings mit mir flirtest und mit mir umgehst, als wenn ich eine deiner hübschen
Weitere Kostenlose Bücher