Collection Baccara Band 330
sie wünschte, er hörte damit auf. Jetzt hielt er sich an seine Worte vom Nachmittag und hatte damit aufgehört. Und sie wünschte, dass er das nicht täte. Das war albern, unvernünftig und kontraproduktiv. Weil ich in ihn verliebt bin. Weil ihm mein Herz gehört . Lizzie riss sich zusammen und überspielte ihre Enttäuschung. „In Ordnung. Bis morgen.“
Sie ließ sich ein heißes Bad ein. Obwohl es ihre Nerven beruhigte, war ihr hinterher nicht nach Schlafen zumute. Sie zog einen alten Jogginganzug an, setzte sich aufs Bett und zappte durch die Fernsehsender. Keine Sendung weckte ihr Interesse. Also rief sie eine Freundin in Midland an, mit der sie sich zwanzig Minuten lang unterhielt. Als sie auflegte, war sie noch gereizter und unzufriedener als zuvor. Ihre Freundin in Midland, die sie seit Teenagerzeiten kannte, kam ihr jetzt wie eine beiläufige Bekannte vor. Zu Allaire und Erin, Erika und Tori McFarlane hatte sie ein harmonischeres Verhältnis.
Lizzie nahm an, dass es ihr Fehler war. Denn sie hatte zugelassen, dass Ethan zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden war. Er war ihr Chef bei der Arbeit und zu Hause. Zudem war er ihr bester Freund. Sie stöhnte. Vielleicht würde ihr ein Kamillentee beim Einschlafen helfen. In der Küche sorgten die Leuchten unter den Oberschränken für einen sanften Lichtschein, ansonsten war es dunkel. War Ethan ausgegangen? Sie ermahnte sich, unter keinen Umständen in der Garage nachzusehen, ob sein SUV dort parkte. Das wäre einfach zu erbärmlich.
Stattdessen kochte sie sich einen Tee, den sie dann auf ihrem Zimmer trank. Erst als sie die Lampe ausschaltete, um ins Bett zu gehen, bemerkte sie das gedämpfte Licht auf der Terrasse hinter dem Haus. Sie konnte nicht widerstehen, einen Blick durch die Lamellen der Jalousie zu werfen. Ethan saß mit einem Bier in der Hand auf einem Liegestuhl. Sein Gesicht konnte sie nicht richtig sehen. Was ging in seinem Kopf vor? Sie sehnte sich danach, zu ihm zu gehen und ihn zu fragen. Aber stattdessen legte sie sich ins Bett und schloss resolut die Augen.
Als Lizzie am nächsten Morgen aufstand, war Ethan nicht mehr im Haus. Er hatte ihr eine Notiz auf den Küchentisch gelegt. Demnach hatte er einige Termine in der Stadt. Wenn sie vom Mittagessen im „Tottering Teapot“ zurückkäme, wäre er wieder zurück. Sie war irgendwie ernüchtert, weil sie ihn bis nachmittags nicht zu Gesicht bekommen würde. Nachdem sie gefrühstückt hatte, backte sie Kekse und verbrachte den Rest des Morgens an ihrem Schreibtisch. Sie erledigte Ethans Korrespondenz und beantwortete E-Mails, um die er sich nicht persönlich kümmern musste.
Sie hatte auch eine E-Mail bekommen. Der Immobilienmakler in Midland teilte ihr mit, dass eine der Konditoreien, auf die sie ein Auge geworfen hatte, erheblich im Preis gesunken war. Er erkundigte sich, ob Lizzie jetzt mit dem Verkäufer verhandeln wolle. Sie antwortete ihm, dass sie ihm innerhalb der nächsten zwei Tage Bescheid gäbe.
Das mittägliche Treffen im „Tottering Teapot“ mit Allaire und der Clique machte ihr wie immer viel Spaß. Die Frauen drängten sie erneut dazu, ihre Patisserie doch in Thunder Mountain zu eröffnen. Damit sie Ruhe gaben, versprach Lizzie ihnen, noch einmal darüber nachzudenken. Dann wurde ihr klar, dass sie das vielleicht bereits tat – was sie selbst überraschte.
Erin erzählte, dass der französische Bäcker ihr einen Scheck geschickt habe, mit dem er den Vorschuss für die nicht gebackene Hochzeitstorte zurückzahlte. „Und er hat sich in aller Form entschuldigt. Um ehrlich zu sein, hat mir der arme Mann sogar ein bisschen leidgetan. Aber das kann ich mir vermutlich auch leisten, weil unsere Lizzie mir so großartig aus der Patsche geholfen hat.“ Sie strahlte.
Unsere Lizzie. In Ordnung, das gefiel ihr wirklich. Und nach dem Mittagessen ging sie wieder an der leeren Bäckerei vorbei. Ihr Herz klopfte laut, als sie das Schild im Schaufenster entdeckte: Die Bäckerei stand zum Verkauf. Ihr wurde klar, dass sie darauf gehofft hatte. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und gab die Telefonnummer und den Namen der Immobilienmaklerin ein: Bonnie Drake, Thunder Creek Real Estate. Das hieß jedoch nicht, dass sie tatsächlich dort anrufen würde.
Aber mit jedem weiteren Tag, den sie in Thunder Canyon verbrachte, fühlte sie sich heimischer. Und jetzt, da Ethan ihre Pläne akzeptierte, könnten sie sich ab und zu in der Stadt über den Weg laufen und hallo sagen, ohne dass es
Weitere Kostenlose Bücher