Collection Baccara Band 330
peinlich oder unangenehm würde. Dass es tatsächlich so sein könnte, sollte sie aufheitern. Doch es machte sie nur traurig.
Als sie ins Haus zurückkam, war Ethan noch nicht da. Er rief an und sagte, dass er geschäftlich in Bozeman zu tun habe, erst spät zurückkommen werde und sie nicht auf ihn warten solle. „Sei morgen früh um acht Uhr fertig“, fügte er am Schluss noch hinzu. „Wir frühstücken mit Grant und Connor im Resort, bevor wir uns den Golfplatz ansehen und den Reitausflug über das gesamte Grundstück unternehmen. Zieh dich passend an.“ Er legte auf.
Lizzie kam sich irgendwie beraubt und total vernachlässigt vor. Sie war deprimiert, und ihr war langweilig. Also verbrachte sie den restlichen Tag damit, Brot und Croissants, eine Schokoladentorte und einen Rhabarberkuchen zu backen. Wie immer hob das ihre Stimmung beträchtlich. Als sie um zehn Uhr ins Bett ging, war Ethan noch nicht zu Hause. Sie sagte sich, dass er sein Leben hatte und sie ihres, und dass es ihr damit gut gehe. Das war eine glatte Lüge, aber dennoch tröstlich.
Als sie am nächsten Morgen um zwanzig nach acht die Küche betrat, war er bereits startklar. Er trug Jeans, ein Freizeithemd und Reitstiefel.
„Schokoladentorte und Rhabarberkuchen“, sagte er anklagend. „Als ich gestern Abend um elf nach Hause gekommen bin, standen die Köstlichkeiten einfach auf der Theke.
Lizzie grinste. „Ich hoffe, du hast ein Stück von beidem gegessen.“
„Ja. Wenn du so weitermachst, muss ich meinen Gürtel weiter schnallen.“
Am liebsten hätte sie die Arme um seinen Hals geschlungen und einen netten, langen Gutenmorgenkuss von ihm gefordert. Dann fragte sie sich, ob er gestern Abend mit jemand ausgegangen war. Vielleicht mit einer hübschen, zierlichen Frau, die sich nicht lange überlegte, ob sie Ja zu dem sagen sollte, was sie eigentlich so sehr wollte.
Ethan betrachtete sie nachdenklich. „Liegt dir etwas auf der Seele?“
„Warum fragst du?“
„Du hast Brot gebacken. Und Kekse, Croissants, eine Torte und auch noch einen Kuchen.“
„Und?“
„Lizzie, wenn du so viel backst, bedeutet das gewöhnlich, dass dir etwas zu schaffen macht. Nachdem dein Dad gestorben ist, habe ich fünf Kilo zugenommen, erinnerst du dich? Ich musste monatelang im Fitnessstudio trainieren, um wieder abzuspecken.“
Ich bin in dich verliebt und will eine Patisserie hier in Thunder Canyon kaufen. Nein, jetzt war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um ihm das zu sagen. Falls es diesen Zeitpunkt jemals gäbe. „Wir sollten aufbrechen.“
Ethan runzelte die Stirn. „Ja, du hast recht“, sagte er dann jedoch.
Sie nahmen ihre Hüte und Jacken und fuhren zum Resort.
Sie frühstückten im „Grubstake“. Stephanie, Grants Ehefrau, und Tori McFarlane waren ebenfalls mit von der Partie. Anschließend besichtigten sie mit dem Golfcart den landschaftlich sehr schön gelegenen Golfplatz, was über eine Stunde dauerte. Danach gingen sie zu den Ställen, wo ihre Pferde bereits gesattelt waren. Grant hatte in der Küche des Resorts ein Picknick bestellt, das er und Stephanie in den Satteltaschen ihrer Pferde transportierten.
Es war ein schöner Tag. Auf dem Weg auf den Berg passierten sie einige Gebirgsstraßen und kamen an einer Siedlung von teuer aussehenden Apartments vorbei. Grant erklärte, dass einige davon an Gäste vermietet wurden, die mehr Wert auf ihre Privatsphäre legten. Und einige der Apartments gehörten regelmäßigen Besuchern des Resorts. Umgeben von großen immergrünen Pflanzen gab es weiter oben eine Reihe von weit auseinanderliegenden Blockhäusern für sehr wohlhabende Gäste, die vollkommen ungestört sein wollten.
Sie setzten ihren Aufstieg fort. Nicht weit entfernt von dem felsigen, schneebedeckten Berggipfel an einem Bach hielten sie an um zu picknicken. Unter einem Baum breiteten sie die große Decke aus, die Grant mitgebracht hatte. Sie trugen jetzt alle eine Jacke, denn so weit oben war es kühl und windig. Aber die Aussicht auf die Schluchten und das grüne Weideland unter ihnen war spektakulär, sodass die Kälte niemandem etwas ausmachte. Sogar Thunder Canyon war zu sehen und wirkte auf die Entfernung besonders idyllisch.
Als sie sich das leckere Picknick schmecken ließen, lehnte Ethan sich zu Lizzie. „Gib’s zu. Dir gefällt es hier. Du fühlst dich schon wie zu Hause.“
Sie war sich seiner Nähe allzu bewusst und betrachtete seinen Mund, den sie gegen besseres Wissen geküsst hatte. Sie sehnte
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