Collection Baccara Band 331
„Ihr Part in der Geschichte macht euch nichts aus?“
„Anscheinend hat man sie genauso benutzt wie dich“, erwiderte Gannon. „Auch wenn es mir natürlich nicht passt, dass die Zahlen von Pulse veröffentlicht wurden, sind wir alle Opfer von Matthew Holts miesen Machenschaften.“
„Aubrey und ich könnten nicht weiterhin für rivalisierende Unternehmen arbeiten, und ich glaube nicht, dass sie bereit ist, Holt Enterprises zu verlassen.“
„Hast du schon mal daran gedacht, woanders anzufangen? Du fühlst dich der Familie gegenüber immer verpflichtet.“
Es war nicht leicht, Teagans Frage zu beantworten. „Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt hat mir Patricks Wettstreit das Leben hier oft zur Hölle gemacht. An den meisten Tagen fühle ich mich wie der Sensenmann. Gute Neuigkeiten für den einen von euch sind schlechte für den anderen.“ Er strich sich übers Gesicht. „Mann, ich klinge ganz schön wehleidig.“
„Nein, Bruderherz, du stehst zwischen den Fronten, und es klingt, als ginge dir der Druck an die Nieren.“
Liam blickte Gannon an. „Das ist nicht das einzige Problem. Ihr wisst, dass Patrick und ich zusammen Sport treiben und Golf spielen. Ich frage mich langsam, ob irgendetwas, das ich gesagt habe, der Auslöser für diesen idiotischen Wettkampf sein könnte. Zumindest hätte ich das kommen sehen und abwehren müssen. Großvater schwört, dass er mit diesem Wettstreit EPH stärken will, aber er reißt die Familie auseinander.“
Bridget verdrehte die Augen. „Wie auch immer Patricks verrückter Plan entstanden ist, du bist dafür jedenfalls nicht verantwortlich, Liam, und du darfst dir von ihm dein Leben nicht zerstören lassen.“ Sie hob die Hände. „Ich weiß, ich weiß, das sage ich schon seit Jahren. Tatsächlich ist es doch so, dass Patrick zu viel Kontrolle über uns hat. Du musst tun, was dich glücklich macht, Liam. Es ist dein Leben. Du musst noch damit zurechtkommen, wenn es ihn längst nicht mehr gibt.“
Teagan nickte. „Ich kann Bridget nur zustimmen.“
„Ich auch“, sagte Gannon.
Bridget lehnte sich vor. „Liam, du bist bekannt dafür, dass du Probleme löst. Wenn irgendjemand einen akzeptablen Kompromiss findet, dann du.“
Gerührt über die Unterstützung seiner Geschwister, holte er tief Luft. „Ich muss also nur eine Lösung finden, die alle glücklich macht. Ein Kinderspiel.“
Eher nicht.
11. KAPITEL
Liam betrat Patricks Büro, ohne anzuklopfen. „Aubrey war an Holts Plan nicht beteiligt.“
Sein Großvater blickte von den Berichten auf seinem Schreibtisch auf. „Bist du sicher?“
„Ja. Patrick, ich liebe sie, und ich möchte von dir wissen, ob du die Feindschaft zu ihrem Vater überwinden kannst oder ob meine Beziehung mit Aubrey eine ständige Ursache für Reibungen sein wird.“
„Und wenn ich sie nicht überwinden kann?“
Liam holte tief Luft. Nach dem Gespräch mit seinen Geschwistern hatte er intensiv nachgedacht. Er brauchte Aubrey und musste einen Weg finden, damit es funktionierte. „Dann kündige ich.“
Patrick schien nicht überrascht, vielleicht kein Wunder, nachdem er in diesem Jahr schon drei Familienmitglieder im Verlag verloren hatte.
„Und was schwebt dir dann vor? Weinanbau in Kalifornien?“
„Ich weiß es nicht.“
„Glaubst du, ich habe deine Bücher nicht gesehen, Liam? Glaubst du, ich wüsste nicht, dass dein Kopf zwar bei EPH ist, dein Herz aber woanders?“
„Ich habe immer alles für EPH gegeben, auch wenn ich gestehen muss, dass mir meine Rolle hier in den letzten zehn Monaten nicht gefallen hat.“
„Das weiß ich, doch ich habe meine Gründe für diesen Wettkampf.“
Liam versuchte gar nicht erst, Patricks Gründe zu erkunden. Das hatte er inzwischen lange genug getan. Vergeblich. „Ich möchte Aubrey heiraten, falls sie mich noch nimmt. Sollte sie ihren Job nicht aufgeben wollen, gebe ich meinen auf. Wenn du sie in der Familie nicht akzeptierst, muss ich sowieso kündigen.“
„Nur du kannst entscheiden, was wichtiger ist – die Frau oder der Job.“
„Was für eine ausweichende Antwort ist das denn?“
Patrick griff nach seinem Stift. „Die Einzige, die du von mir bekommen wirst. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe zu tun.“
Der Lösung seines Problems keinen Schritt näher, verließ Liam das Büro. Etwas würde auf der Strecke bleiben. Sein Job? Aubrey? Könnte er ohne das eine oder das andere glücklich sein?
Erübrigte sich die Frage inzwischen vielleicht? Würde Aubrey
Weitere Kostenlose Bücher