Collection Baccara Band 332
wirbelte herum und sah ihn in der Tür stehen, die breiten Schultern an den Türrahmen gelehnt, genau wie am Nachmittag im Büro. „Natürlich, was sollte sein?“
Er stieß sich vom Rahmen ab und kam einen Schritt auf sie zu. „Du hast dagestanden und ins Leere geblickt, als wärst du in Gedanken meilenweit entfernt.“
Sie schüttelte den Kopf und schaltete den Kaffeeautomaten an. „Ich habe nur gerade an die letzten Zahlen von Charisma gedacht“, log sie. „Wenn meine Leute und ich hart genug arbeiten, können wir es noch schaffen, meinen Bruder Shane und sein Magazin The Buzz zu überrunden.“
„Das glaube ich nicht.“
„Du glaubst nicht, dass wir gewinnen werden?“, fragte sie und runzelte die Stirn.
Er zuckte mit den Schultern. „Ich kann nicht sagen, ob ihr es schafft oder nicht, aber ich glaube nicht, dass du an den Wettkampf dachtest. Was auch immer es gewesen sein mag, du hast ausgesehen, als würde dein bestes Pferd im Stall plötzlich lahmen, und nicht, als würdest du dir Gedanken über den Ausgang des Wettstreits machen.“
Sie schüttelte den Kopf und hoffte, dass ihr Lachen in seinen Ohren nicht so hohl klang wie in ihren eigenen. „Ich bin bisher nicht ein einziges Mal geritten, geschweige denn, dass ich je ein Pferd besessen hätte.“
„Du hast noch nie auf einem Pferd gesessen?“, fragte er ungläubig.
Dankbar, dass sie die Unterhaltung erfolgreich in eine andere Richtung gelenkt hatte, zuckte sie mit den Schultern. „Nur auf einem Schaukelpferd, aber ich denke, das zählt nicht.“
Sein vielversprechendes Lächeln verursachte einen heißen Schauer, der durch ihren Körper rieselte.
„Mir scheint, ich muss dir nicht nur das Fahren beibringen, wenn du das nächste Mal auf der Silver Moon Ranch bist.“
Sie schluckte hart und versuchte, nicht an die vielen Dinge zu denken, die er ihr außerdem zeigen könnte. Nichts davon hatte etwas mit Pferdestärken zu tun – weder motorisch noch sonst irgendwie.
Bevor ihr einfiel, was sie erwidern sollte, ohne ihre geheimen Gedanken zu verraten, klopfte jemand an die Wohnungstür. „Da kommt unser Essen.“ Im Stillen dankte sie Mr Chang für seine Gewohnheit, immer pünktlich zu sein.
„Deck du den Tisch, ich kümmere mich um den Boten“, sagte Travis und ging zur Tür. Während er das Wohnzimmer durchquerte, fragte er sich, was um alles in der Welt er sich dabei gedacht hatte, Fins Einladung, bei ihr zu essen, anzunehmen. Sie konnten nicht länger als ein paar Minuten gemeinsam in einem Zimmer sein, ohne dass die Luft zu knistern begann. Schon der Gedanke, wie leidenschaftlich sie in der Nacht in der Scheune auf seine Berührung reagiert hatte, genügte, um ihn hart werden zu lassen.
Aber egal, wie stark die Anziehung zwischen ihnen war und wie wundervoll der Sex, es konnte nichts dabei herauskommen. Fin Elliott war nicht nur Jessies leibliche Mutter, sie war auch eine mondäne Karrierefrau und durch und durch Städterin, vom hübschen rotbraunen Schopf bis zu den perfekt lackierten Fußnägeln. Ihr Lebensstil war Glanz und Glamour und damit weit von dem einfachen Leben entfernt, das er auf der Silver Moon Ranch führte. Während sie elegante Galas und angesagte Nachtclubs besuchte, fuhr er zu Viehauktionen oder trank kühles Bier in der Dorfkneipe.
Nachdem er den Lieferjungen bezahlt hatte, holte er tief Luft. Um seinen Seelenfrieden zu bewahren, war es am besten, er ging der Verführung aus dem Weg, die Fin Elliott für seine neuerdings hyperaktive Libido darstellte. Er würde ihr Abendessen ins Esszimmer bringen, sich entschuldigen, in sein Hotel zurückkehren, dort den Zimmerservice in Anspruch nehmen und eiskalt duschen.
Ein paar Minuten später, als er die Lieferung auf den verchromten Glastisch stellte, verlockte ihn Fins warmherziges Lächeln, sich doch zu setzen. Er beobachtete, wie sie sechs weiße Kartons, auf denen rote chinesische Schriftzeichen prangten, aus der Tüte nahm, mehrere Styroporschalen und einige kleine gewachste Papiertüten.
„Wen hast du noch zum Essen eingeladen?“ Skeptisch betrachtete er die vielen Packungen.
Finola lächelte verlegen.
„Es klang irgendwie alles so lecker.“ Sie zog die Unterlippe zwischen die Zähne. „Ich glaube, ich habe mich hinreißen lassen.“
„Damit könntest du eine ganze Armee versorgen.“ Lachend griff er nach einer der Boxen. „Sei froh, dass ich einen gesunden Appetit habe.“
„Normalerweise achte ich sehr darauf, was ich esse, aber in letzter
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