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Collection Baccara Band 332

Collection Baccara Band 332

Titel: Collection Baccara Band 332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery , Anne Marie Winston , Kathie Denosky
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das schöne Geld für sein Studium plötzlich weg war. Er ging eben statt nach Yale auf die Universität von Michigan, das war billiger. Trotzdem hatte er noch zwei Jobs nebenbei und musste einen Kredit aufnehmen. Aber er hat sein Examen mit höchster Auszeichnung gemacht. Hat er Ihnen das erzählt?“
    „Nein“, erwiderte Mari leise.
    „Typisch Marc.“ Endlich sah Brigit Mari an.
    „Was mich betrifft, bewundern Sie seine Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit offenbar eher weniger“, meinte Mari.
    „Zielstrebigkeit? Ich würde es eher Sturheit und Stolz nennen. Sie nicht?“, gab Brigit zurück und stand auf. Einen kleinen Moment zögerte sie noch. „Passen Sie auf sich auf, Mari. Sie sind nur ein Schatten Ihrer selbst.“
    Damit wandte sie sich zum Gehen. Mari blieb sitzen.
    Als es an diesem Abend an ihrer Tür klopfte, war Mari das Herz schwer. Sie war gerade dabei, Bananen für einen Obstsalat zu schneiden, und ließ das Messer sinken. Ryans Augen blitzten auf, als er sie ansah.
    „Ist schon gut. Vermutlich ist es Marc. Ich wollte ohnehin mit ihm sprechen.“
    Sie ging zur Tür und öffnete. Marc stand auf der Veranda, das Haar windzerzaust, Bartstoppeln auf den Wangen.
    „Hallo“, begrüßte Mari ihn unsicher.
    „Hallo.“
    Auf Maris Armen stellten sich beim Klang seiner rauen Stimme die Härchen auf.
    Er machte eine Bewegung in Richtung seines Wagens. „Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug?“
    Mari nickte und trat auf die Veranda. Sie fühlte sich wie eine Gefangene auf dem Weg zum Schafott.
    Marc schlug den Weg zum Familienzentrum ein. Direkt neben dem Eingang war bereits das neue Schild angebracht worden.
    „Liam musste wieder arbeiten, aber er wollte auch etwas beitragen. Deshalb hat er das Schild in Auftrag gegeben, bevor er die Stadt verlassen hat.“
    Mari brachte kein Wort heraus. Neben der Schrift war in einer Ecke eine Düne im Sonnenuntergang zu sehen – die Silberdüne. Darunter stand nur ein kurzer Satz: Entscheiden Sie sich für die Hoffnung .
    „Hoffnung“, flüsterte sie. Wehmut schwang in ihrer Stimme mit. Sie sah zu Marc. „Du musst mir unbedingt Liams Nummer geben, damit ich mich bedanken kann.“
    Marc nahm ihre Hand und führte sie über den kleinen Trampelpfad zur Düne. Der See funkelte unter dem brennenden Orange der sinkenden Sonne.
    „Von hier haben wir den Sonnenaufgang bewundert“, sagte Mari. „Das scheint schon eine Ewigkeit her zu sein.“
    „Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang“, gab Marc zurück. „Hauptsache, du bist bei mir.“
    „Es ist mir nicht leichtgefallen, nach Harbor Town zurückzukommen“, gestand sie.
    „Was Colleen da im Krankenhaus gesagt hat … Ich weiß, dass es dich getroffen hat. Aber sie hat sich Sorgen gemacht und …“
    Mari unterbrach ihn. „Ja, ich weiß.“ Sie sah auf das funkelnde Wasser. „Natürlich hat sie sich Sorgen gemacht, das hätte jeder an ihrer Stelle getan.“
    „Und warum wolltest du mich dann nicht sehen?“
    „Weil ich nachdenken musste.“
    Eine Weile sagte er nichts, und als sie ihn ansah, bemerkte sie, dass er den Mund zu einer schmalen Linie zusammengepresst hatte. Instinktiv wusste er, was sie ihm gleich mitteilen würde.
    „Tu es nicht, Mari, bitte.“
    „Doch.“ Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstand. „Einer von uns muss den Schlussstrich ziehen. Es würde nicht funktionieren mit uns beiden.“
    „Doch!“, widersprach er heftig und nahm sie am Arm. „Es ist immer gut gegangen mit uns.“
    „Für uns beide vielleicht“, gab Mari hitzig zurück. „Aber wir sind nicht allein auf der Welt. Wir müssen auch an die anderen denken.“
    „Warum? Wir tun niemandem etwas, wenn wir zusammen sind. Natürlich hat es uns allen einen Schrecken eingejagt, was mit meiner Mutter gewesen ist. Aber das hat weder mit dem Familienzentrum noch mit uns zu tun, sondern nur damit, dass sie nicht auf ihre Gesundheit geachtet hat. Ich habe mich lange mit ihr unterhalten, und sie hat mir versprochen, dass sie ihre Medikamente ab jetzt regelmäßig nimmt.“
    „Ich habe auch mit ihr geredet.“
    Marc erstarrte. „Was? Und worüber?“, wollte er dann wissen.
    „Offenbar ist sie der Meinung, dass du mich nur deshalb so unbedingt haben willst, weil ich sozusagen das Einzige bin, das du nie bekommen hast.“
    „Und das hast du ihr geglaubt?“ Es war ihm anzumerken, wie ärgerlich er war.
    „Nein. Wenigstens nicht ganz.“
    „Aha.“
    „Und was soll dieses Aha bedeuten?“ Mari atmete tief durch. Dann

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