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Collection Baccara Band 332

Collection Baccara Band 332

Titel: Collection Baccara Band 332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery , Anne Marie Winston , Kathie Denosky
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machte sie eine Handbewegung zum Ende der Düne hin. „Weißt du noch, wie wir da oben gestanden haben? Damals vor fünfzehn Jahren, ein paar Wochen vor dem Unfall?“ Er schwieg, aber sie spürte, wie sein Körper sich verspannte.
    „Ich hatte Angst“, fuhr sie fort. „Aber ich bin gesprungen, trotz meiner Höhenangst. Weißt du auch, warum?“
    Sie drehte sich halb zu ihm um, aber er sagte noch immer nichts. Sein Gesicht war hart.
    „Weil es einmal eine Zeit gab, in der ich Marc Kavanaugh überallhin gefolgt wäre. Überallhin “, wiederholte sie traurig. „Aber die Zeiten haben sich geändert. Ich bin kein Kind mehr, und es gibt Menschen, auf die ich Rücksicht nehmen muss.“
    „Ich verstehe. Damit sind wir wieder ganz am Anfang. Ich bin der Egoist, weil ich mit dir zusammen sein will.“
    Mari schloss die Augen, als sie spürte, dass Tränen in ihr hochstiegen. Der Wind hatte an Stärke zugenommen und fegte durch die Baumkronen. Entschlossen schob sie die Haare aus dem Gesicht.
    „Nein, das ist nicht wahr. Du bist nicht egoistisch, du bist stark, stärker als ich. Du hast mir versprochen, dass du meine Entscheidung akzeptierst, wenn wir aus Chicago zurückkommen.“ Sie schluckte krampfhaft. „Bitte versteh mich. Ich bin nicht stark genug, um dir auf diesem Weg zu folgen.“
    Mari wandte dem See den Rücken zu. „Ryan und ich fliegen morgen nach Hause. Bis dahin kann ich noch den Rest Arbeit für das Familienzentrum erledigen. Ich muss noch mit ein paar Leuten dort reden. Ryan kann mich später abholen.“ Sie senkte den Kopf. Hoffentlich fand sie die Kraft für das, was sie tun musste. „Es gibt noch etwas, was ich mit dir besprechen möchte, aber … aber vielleicht ist es besser, ich warte damit, bis ich wieder in San Francisco bin.“
    Mari sah zu Marc. Noch nie war ihr etwas so schwer gefallen. Instinktiv legte sie schützend die Hände auf ihren Bauch. Dieses neue Leben in ihr hatte sie am Ende die Entscheidung treffen lassen. Denn sie musste dieses kleine Wesen vor der Last der Vergangenheit schützen. Sie und Marc waren nicht dafür bestimmt, zusammen zu bleiben. Sie würden zu viele Menschen damit verletzen.
    „Leb wohl“, sagte sie leise.
    Er gab keine Antwort, aber sie spürte seinen Blick, als sie sich allein auf den Rückweg machte.

12. KAPITEL
    Ungefähr sechs Wochen später standen Ryan und Mari vor ihrer Wohnungstür. Sie wusste, was gleich kommen würde.
    „Du gefällst mir gar nicht, Mari. Ich mache mir ernsthaft Sorgen um dich.“
    „Es ist alles bestens, wirklich. Du hast doch gehört, was der Arzt gesagt hat. Es könnte mir nicht besser gehen und dem Baby auch nicht.“
    Ryan war nicht überzeugt, und er hatte ja irgendwie auch recht. Ihre Lebensgeister waren immer noch gedämpft. Aber bevor er sich noch mehr in das Thema vertiefte, küsste sie ihn schnell auf die Wange. „Bis bald.“
    „Ja gut, wenn du meinst. Ruf mich an, wenn du mich brauchst“, sagte Ryan noch, bevor er sie verließ.
    Seit Mari ihm vor zwei Wochen erzählt hatte, dass sie schwanger war, tauchte er ständig bei ihr auf, um sich davon zu überzeugen, dass sie auch genug Essen im Haus hatte, oder um ihr gute Ratschläge zu erteilen.
    Mari nahm seufzend ihre Tasche hoch und trug ihre Einkäufe ins Esszimmer. Ihr Bruder meinte es nur gut mit ihr, auch wenn er sich wenig begeistert darüber gezeigt hatte, dass ausgerechnet Marc der Vater ihres Babys war. Seitdem war der Name Marc zwischen ihnen nicht mehr gefallen.
    Sie hatte ihm noch immer nichts von dem Baby erzählt, sie schaffte es nicht. Der Gedanke an ihn, die Erinnerung an diesen letzten Moment auf der Silberdüne taten ihr noch immer weh. Seit sechs Wochen war sie jetzt wieder in San Francisco, und der Schmerz hatte nicht nachgelassen.
    Sie hatte sich mit ihrer Musik und den Vorbereitungen für das Kinderzimmer abgelenkt und die Hauptverantwortung für das Zentrum an Allison, Eric und Colleen abgegeben. Der ständige Kontakt hatte ihre Kraft überstiegen.
    Viel geholfen hatte es nicht. Noch immer wachte sie nachts mit dem panikartigen Gefühl auf, dass sie einen wichtigen Teil ihres Lebens zurückgelassen hatte. Die Träume selbst waren unterschiedlich, aber die Beklemmung danach war immer dieselbe. Genau wie die Tränen, die ihr übers Gesicht liefen.
    So entwurzelt und heimatlos hatte sie sich auch vor fünfzehn Jahren gefühlt, als sie nach dem Unfall nach San Francisco gezogen war.
    Mari nahm ein Fotoalbum aus einer Plastiktüte. Vor drei

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