Collection Baccara Band 333 (German Edition)
sprachen. Sie hatte eine drei Meter hohe Tanne liefern und aufwendig dekorieren lassen. Es würde einen Champagnerbrunnen geben, eine Schokoladenbar und so viele Horsd’oeuvres, dass selbst der ausgehungertste Gast satt wurde.
Auf jedem Tisch sollte ein kleiner Tannenbaum mit funkelnden Lichtern stehen, und Girlanden und Mistelzweige würden den eleganten Raum schmücken.
Dieser Ball sollte generalstabsmäßiger organisiert sein als ein Militärcoup. Es würde nicht ein einziges Problemchen geben.
Rachel biss von ihrem Rosinenbrötchen ab und warf einen Blick durch das Fenster des Coffeeshops. Dunkle Wolken hingen über der Stadt, als warteten sie nur auf den richtigen Moment, noch mehr Schnee auf die bereits rutschigen Straßen fallen zu lassen. Die Menschen waren warm eingepackt, hatten bunte Schals fest um Hals und Mund gewickelt. Ein eisiger Wind fegte durch die Straßenschluchten und wirbelte Müll durch die Luft.
Rachel fröstelte allein bei dem Anblick der winterlichen Szene. Deshalb wandte sie sich lieber wieder den Unterlagen zu, die sie auf dem Tisch ausgebreitet hatte, und konzentrierte sich auf die Planung des Wohltätigkeitsballs.
Ihr Handy klingelte, und Rachel wühlte in ihrer überdimensionierten Tasche nach dem Apparat. Der Klingelton, eine fröhliche Melodie, wurde lauter, und einige der Gäste in dem Coffeeshop blickten genervt zu ihr hinüber. „Hallo?“
„Schätzchen, wie läuft es?“ Christinas besorgte Stimme drang leise an Rachels Ohr.
Rachel lehnte sich zurück, nahm ihren Latte macchiato und trank einen Schluck. Seit sie EPH verlassen hatte, hatte sie erst einmal mit ihrer Exkollegin gesprochen, die mittlerweile zu einer echten Freundin geworden war, und sie vermisste sie sehr. „Es läuft großartig .“
„Oh, oh.“
„Wirklich.“ Sie legte jedes Fünkchen Überzeugungskraft, das sie besaß, in ihre Stimme, doch offensichtlich reichte es für Christina nicht.
„Du hast schon besser gelogen.“
„Okay“, murmelte Rachel und ihr Blick fiel auf einen bärtigen Mann, der schräg gegenüber an seinem Laptop saß. Warum durfte er auf seiner Tastatur herumhämmern, während sie schon schief angesehen wurde, nur weil ihr Handy klingelte? Ehrlich, manche Menschen waren einfach komisch.
Rachel konzentrierte sich auf Christina. „Ich arbeite unentwegt, um mich abzulenken und nicht an Shane zu denken.“
„Das habe ich mir gedacht. Wenn du immer noch verrückt nach ihm bist, warum hast du dann gekündigt?“
„Hatte ich eine andere Wahl?“, erwiderte Rachel etwas zu laut und starrte den Bärtigen trotzig an. Mit gesenkter Stimme fuhr sie fort: „Ich konnte nicht bleiben, nachdem …“
Meine Güte, sie durfte nicht an die Nächte mit Shane denken. Seine Nähe, seine Hände auf ihrem Körper, sein Mund auf ihrem, seine Leidenschaft.
Sie trank einen etwas zu großen Schluck von ihrem heißen Milchkaffee und verbrühte sich die Zunge. Toll. Nette Ablenkung.
„Okay“, sagte Christina. „Sex mit dem Chef macht die Sache etwas … heikel.“
„Ja, auch. Aber das ist nicht der einzige Grund.“
„Du meinst, es ist, weil du ihn liebst?“
Rachel zuckte zusammen. „Meine Güte. Ja. Das tue ich. Und es ist hoffnungslos und jämmerlich und lächerlich und alles auf einmal.“ Sie schüttelte den Kopf und fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand ihrer Kaffeetasse. „Er wird mich immer nur als seine Assistentin sehen. Er wird meine Liebe nie erwidern. Wie kann ich unter diesen Umständen weiter für ihn arbeiten?“
„Stimmt, das geht nicht.“ Christina seufzte aus tiefstem Herzen. „Aber ich vermisse dich hier.“
„Du fehlst mir auch. Und mein Job fehlt mir. Ich habe ihn sehr gern gemacht, und ich war gut.“
„Ja, verdammt, das warst du.“ Es entstand eine lange Pause, bevor Christina mit so leiser Stimme weitersprach, dass Rachel sie kaum verstehen konnte. „Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass Shane ganz unglücklich ist, seit du weg bist?“
Das half. Sofort ging es Rachel besser. „Wirklich? Läuft es mit seiner neuen Assistentin nicht so gut?“
„Er hat keine.“
„Ich glaub’s nicht!“ Die Überraschung ließ sie etwas lauter sprechen, und dieses Mal legte der Bärtige doch tatsächlich den Zeigefinger an den Mund und machte: „Pst.“ Rachel grinste ihn spöttisch an.
Shane hatte noch keinen Ersatz für sie eingestellt? Warum nicht? Sie war seit einer Woche fort. Und weiß der Himmel, der Mann konnte nicht einmal seinen privaten Kalender im
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