Collection Baccara Band 334
glaubst nicht an die Liebe?“, hatte sie nach einer Weile gefragt. „Was ist mit Vic und Lisa und mit Ted und Carol? Sie scheinen sich sehr zu lieben.“
Hawk hatte seinen Blick vom Bildschirm losgerissen. „Ja, ich weiß, aber die haben auch ihre Probleme. Liebe ist bestimmt nicht dieses Märchenzeug vom immerwährenden Glück.“ Er hatte mit den Schultern gezuckt. „Jedenfalls habe ich das Gefühl noch nie erlebt.“
Kate hatte gegen die zerstörerischen Empfindungen angekämpft, die seine Worte in ihr erzeugten. Sie hatte den Schmerz in ihrer Brust herausschreien wollen, das Gefühl von Verlust und Leere. Doch sie hatte nicht geschrien, sondern ruhig gesagt: „Zu schade.“ Dann hatte sie ihr Buch genommen und war zur Tür gegangen. „Ich geh zu Bett.“
Die Tage sausten dahin. Anfang November hatten sie einige leichte Schneefälle gehabt. Der Schnee war aber nicht liegen geblieben. Am Thanksgiving-Tag versammelten sie sich alle in Teds und Carols Haus. Jack brachte Wein mit, und Hawk steuerte den riesigen Truthahn aus seiner Tiefkühltruhe bei. Sie speisten und tranken, unterhielten sich und lachten viel – es war eine der schönsten Thanksgiving-Feiern, die Kate je erlebt hatte.
Als der kühle Herbst in den eisig kalten Winter übergegangen war, arbeitete Kate in der Reithalle mit den Pferden, bis Hawk ihr beibrachte, die Daten des Ranch-Betriebs und die Stammbäume der Pferde auf seinen Computer zu übertragen.
Zwei Wochen vor Weihnachten fuhren sie zusammen nach Durango. Während Hawk Lebensmittel und Vorräte für die Ranch besorgte, machte Kate ihre Weihnachtseinkäufe. Zuerst kaufte sie Geschenke für ihren Vater, für ihre Stiefmutter und die Kinder, für Vic, Lisa und Bella. Sie ließ alles einpacken und nach Virginia und Las Vegas schicken. Dann erstand sie Sachen, die sie als sinnvolle, aber unpersönliche Geschenke für Hawk erachtete.
Das Weihnachts-Shoppen hatte Kate immer Spaß gemacht, aber nicht in diesem Jahr. Sie kam einfach nicht in Weihnachtsstimmung. Zweifelnd blickte sie in die Einkaufstüte mit den Päckchen. War es überhaupt richtig gewesen, für Hawk Geschenke zu kaufen? Kate wusste nicht einmal, ob er Weihnachten feierte.
Als sie auf ihre Uhr schaute, sah sie, dass es Zeit war, Hawk bei seinem Wagen zu treffen. Na ja, getan ist getan, dachte sie. Sie könnte die Geschenke immer noch zurückbringen, wenn er sie nicht wollte. Schon allein die Vorstellung machte sie traurig.
Kates trübe Gedanken verflogen, als Hawk in der folgenden Woche eine große Fichte zum Trocknen auf die Veranda schleppte. Und als er den Baum ein paar Tage später im Wohnzimmer aufstellte, kam sie doch noch in Feststimmung. Wenn ihr nur ein Weihnachtsfest mit Hawk beschieden war, würde sie das Beste daraus machen.
Am Weihnachtsmorgen schliefen Kate und Hawk lange und tauschten noch im Bett die ersten und sehr privaten Geschenke aus.
Später, nun geduscht und angekleidet, frühstückten sie Weihnachtsplätzchen und Kaffee, während sie zur Bescherung auf dem Fußboden saßen.
Kate hatte die Päckchen für Hawk mit Namensschildchen versehen, und das größte öffnete er zuerst. Sein Gesicht strahlte auf, als er den handgestrickten Pullover mit dem Black-Watch-Muster auspackte, ein Importstück aus Schottland, das Kate online bestellt hatte.
Auf der Stelle zog er sein Sweatshirt aus und ersetzte es durch den dicken Wollpullover. Dann kamen die anderen Geschenke an die Reihe, über die er sich fast genauso sehr freute: die ledernen Arbeitshandschuhe, der geflochtene Gürtel, das Computerspiel.
Als er alles ausgepackt und bewundert hatte, schob er einen Haufen Päckchen zu Kate hinüber.
Aufgeregt wie ein Kind tauchte sie hinein. Vorsichtig wickelte sie das erste Päckchen aus und enthüllte ein handgefertigtes silbernes Armband, das Hawk ihr sofort anlegen musste. Das nächste Päckchen enthielt einen großzügigen Gutschein für Einkäufe bei einem Online-Buchhändler. Kate brach in Jubelrufe aus. In dem letzten Päckchen befand sich das Kaschmir-Tuch, das Hawk in Vegas angeblich für seine Schwester gekauft hatte. Das Tuch brachte Hawk einen Kuss ein, den er als lebensbedrohlich bezeichnete.
An einem Morgen in der folgenden Woche war Kate früh in den Stall gegangen, um den Männern zu helfen. Plötzlich bemerkte sie, dass es Zeit war, das Mittagessen zu machen, und eilte zum Haus. Als sie hineinging, fiel ihr sofort auf, dass die Tür zu Hawks Schlafzimmer offen stand. Sie erinnerte sich
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