Collection Baccara Band 334
Gelächter aus. „Nicht dass ich wüsste. Ich würde auch sagen, dass du Auguste noch in einer vergleichsweise heiteren Stimmung erlebt hast.“
„Tatsächlich?“ Kopfschüttelnd breitete Grace ihre Serviette aus. Blake war gleich so aufmerksam, ihr von dem starken schwarzen Kaffee einzuschenken und ihr das Körbchen mit den frisch gebackenen Brioches zu reichen.
„Das mit dem Abendessen wäre also geregelt“, erklärte er zufrieden. „Aber was sollen wir den Tag über machen?“
Mit einem schnellen Blick vergewisserte sich Grace, dass Blake keine Hintergedanken hatte. Danach gelang es ihr sogar, sich zu entspannen, und zum ersten Mal an diesen Morgen trat ein echtes Lächeln auf ihr Gesicht. „Du hast doch gestern eine Van-Gogh-Tour erwähnt. Die würde ich gern machen, wenn du auch Lust dazu hast.“
„Eine ausgezeichnete Idee.“ Blake verdrängte die Erinnerung daran, wie seine Mutter ihn und seinen Bruder einmal stundenlang von einem Van-Gogh-Aussichtspunkt zum nächsten geschleift hatte. „Dazu habe ich große Lust.“
8. KAPITEL
Grace hätte sich keinen schöneren Tag für ihren Ausflug vorstellen können. Anfang September war die allerbeste Zeit, um den strahlenden Sonnenschein und die erfrischende Brise der Provence zu genießen, wie Blake ihr erklärte. Sie fuhren in dem roten Cabriolet auf der Landstraße in Richtung Saint-Rémy.
Es war noch sommerlich warm, sodass Grace für heute eine helle Leinenhose und ein ärmelloses schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift I LOVE TEXAS in bunten Strasssteinchen ausgewählt hatte. Dazu trug sie eine passende Kappe, damit ihr das Haar nicht ins Gesicht wehte.
Blake hatte nichts auf dem Kopf, schützte nur seine Augen durch eine Pilotensonnenbrille. In seinem sportlichen blauen Hemd, das die Farbe seiner Augen widerspiegelte, sah er sehr attraktiv und sexy aus. Zu sexy für Graces Geschmack.
Jetzt warf er ihr einen Blick von der Seite zu. „Ich war mir nicht sicher, wie viel du über Vincent van Gogh weißt. Deswegen habe ich aus dem Internet seinen Lebenslauf für dich ausgedruckt.“
„Danke.“ Sie nahm das gefaltete Blatt, das er aus der Hemdtasche gezogen hatte. „Vor ein paar Jahren war ich mal in einer Ausstellung in San Antonio, wo einige Originale von ihm gezeigt wurden. Über den Maler selbst weiß ich kaum etwas, außer dass er Niederländer war und später so gestört, dass er sich das linke Ohr abschnitt.“
„Okay, er war wohl geistig nicht ganz gesund. Aber ob er sich das Ohr absichtlich abgeschnitten hat, ist umstritten. Es könnte auch im Streit passiert sein, als er mit einem Rasiermesser auf seinen Malerkollegen Gauguin losging.“
Während der Wagen sich auf schattigen Straßen dem Stadtkern näherte, informierte sich Grace über das Schicksal des weltberühmten Malers, der sich mit siebenunddreißig Jahren das Leben genommen hatte.
„Es heißt, dass van Gogh zu Lebzeiten nur ein einziges Bild verkaufte und sich deshalb für einen Versager hielt. Wie tragisch!“
„Ja, das ist es wirklich“, stimmte Blake zu.
„Wenn man bedenkt, dass sein Selbstporträt jetzt zu den zehn teuersten Bildern der Welt zählt.“ Grace traute ihren Augen nicht, als sie den Preis las. „Für einundsiebzig Millionen Dollar wurde es 1998 verkauft.“
„Das wären heute neunzig Millionen Dollar, wenn man die Inflation berücksichtigt.“
„Ein hübsches Sümmchen.“ Grace konnte sich nicht vorstellen, dass jemand bereit war, so viel Geld für irgendetwas auszugeben.
Ihr war aber schon bewusst, dass die Daltons zu den Superreichen gehörten. Schließlich hatte sie einige Monate in Delilahs Haus gewohnt, und manchmal wurde in der Familie über die Megadeals gesprochen, die Alex und Blake für die Firma einfädelten. Und erst gestern hatte sie den Luxus, den die Daltons sich leisten konnten, selbst genossen, als sie im Polsterbett über den Wolken schwebte.
Dann fiel ihr Blick auf den mit Brillanten besetzten Ehering an ihrem Finger. Sie zweifelte nicht daran, dass es echte geschliffene Diamanten waren. Auf jeden Fall waren sie echter als ihre Ehe mit Blake. Obwohl, gestern Nachmittag am Pool … Aber daran wollte sie jetzt nicht denken.
Um sich abzulenken, betrachtete Grace die vorbeiziehende Landschaft. Plötzlich fesselte auf der rechten Straßenseite etwas ihre Aufmerksamkeit. Bei genauerem Hinsehen entpuppte es sich als großer Bogen aus weißem Marmor, und daneben reckte sich ein weißer Turm in die Höhe. „Was ist das?“
„Das
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