Collection Baccara Band 334
mit dem exklusiven Privatetikette gern an Freunde und Bekannte. Ihre Söhne hatten längst aufgegeben, sie daran zu erinnern, dass dieser Champagner ultra brut nicht jedermanns Geschmack war.
Davon sagte Blake aber nichts, als er jetzt das perlende Nass in zwei Sektflöten einschenkte und Grace eine davon reichte. „Worauf wollen wir anstoßen?“
„Auf van Gogh und den wunderbaren Sommer in der Provence.“
„Auf dass wir hier noch viele glückliche Sommer verbringen.“
Blake genoss die feine Säure des extratrockenen Champagners, war jedoch nicht erstaunt, dass Grace den Mund verzog, weil der herbe Geschmack sie überhaupt nicht begeisterte. „Uh, der ist aber …“
„Sehr trocken?“
Sie nickte. „Zu trocken für mich.“
„Dieser Champagner wird ohne jede Zugabe von Zucker hergestellt“, erklärte er. „Das ist der neueste Trend, den alle Weinkenner fantastisch finden.“
„Leider habe ich keine Ahnung davon“, gab sie zu.
„Probier doch noch einen Schluck. In dem Buch ‚Warum Französinnen nicht dick werden‘ von Mireille Guiliano werden die trockenen Weine als Schlankmacher hoch gelobt.“
„Wenn das so ist.“ Aber auch nach dem zweiten Schluck verzog Grace das Gesicht. „Wahrscheinlich muss man sich erst daran gewöhnen.“
„Ja, genauso wie wir uns erst an das Verheiratetsein gewöhnen müssen“, erwiderte Blake ernst. Aber dann hellte sich seine Miene auf. „Ich finde es besonders wichtig, immer flexibel zu bleiben, liebe Grace. Deswegen habe ich noch einen nicht ganz so trockenen Champagner für dich kalt stellen lassen.“
Beim Essen schenkte Blake sich öfter nach, während Grace bei einem Glas ihres halbtrockenen Champagners blieb. Sie ließ sich jedoch nicht lange bitten, noch mehr von den köstlichen Jakobsmuscheln zu schlemmen, die Auguste höchstpersönlich servierte.
Obwohl Blake die auf der Zunge zergehende Delikatesse selbst sehr genoss, machte es ihm großen Spaß, Grace beim Essen zuzusehen und ihre entzückten Seufzer zu hören.
Nach dem Essen, als sie auch mit Dessert und Kaffee fertig waren, kam jedoch so etwas wie ein unangenehmes Schweigen auf. Blake hätte schon eine Idee gehabt, wie sie den Rest des Abends verbringen könnten, aber wilder Sex stand ja leider nicht zur Debatte. Eigentlich haben wir sanften Sex ja nicht ausgeschlossen, fiel ihm ein, aber das behielt er als Trumpfkarte im Moment lieber noch für sich.
„In der Bibliothek gibt es auch Kartenspiele. Wie wäre es mit einer Partie Rommé?“
„Ich würde lieber in den Videoraum gehen“, antwortete Grace und klimperte kokett mit den Wimpern. „Dort gibt es eine Spielekonsole. Ich kann ganz gut Ubongo spielen.“
„ Ubongo? Davon habe ich keine Ahnung. Könntest du mir zeigen, wie das geht?“
„Oui.“ Sie nickte und fuhr mit französischem Akzent fort: „Kommen Sie, Monsieur, ich zeige es Ihnen gern.“
Blake hätte niemals geahnt, dass er am zweiten Abend seiner Flitterwochen Dschungelmonster auf einem Flachbildschirm verfolgen und durch Knopfdruck abschießen würde und dass ihn jedes Mal, wenn er nicht traf, seine junge Frau schadenfroh auslachte und er sie dadurch nur noch bezaubernder fand.
9. KAPITEL
Als Grace am nächsten Morgen zum Frühstück herunterkam, lief Blake schon mit seinem Handy am Ohr auf der Terrasse auf und ab. Dennoch musterte er Grace aufmerksam in ihrem duftigen weiten Rock, den sie mit einer modischen Bluse aus weißer Spitze kombiniert hatte. Ihm schien zu gefallen, was er sah, denn er hob anerkennend die Daumen.
Lächelnd gab sie das Kompliment mit der gleichen Geste an ihn zurück. Blake war heute im Freizeitlook, er trug ein kurzärmeliges schwarzes T-Shirt zu beigefarbenen Jeans. Grace fand es sehr sexy, wie der fein gewirkte Stoff des Shirts die Umrisse seiner muskulösen Schultern und seiner breiten Brust betonte. Während sie diesen Anblick noch genoss, beendete Blake das Telefonat und wandte sich ihr zu.
„Entschuldige bitte. Laut den letzten Nachrichten droht ein landesweiter Transportstreik, der natürlich auch unseren französischen Lieferanten betreffen würde. Ich muss gleich mit dem Werk in Paris telefonieren.“
Grace nickte ihm zu. „Lass dich nicht stören.“
Auf den Anruf bei der Werksleitung folgte eine Konferenzschaltung mit Alex und dem Produktionsleiter von Dalton International. Obwohl es in den Vereinigten Staaten noch tief in der Nacht war, arbeiteten die beiden bereits hart an dem Problem und konnten Blake die wichtigsten
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