Collection Baccara Band 334
lag. Zudem roch er auch noch gut, männlich und würzig, mit einem Hauch von Moschus.
Auf einmal wurde sein Blick ernst. „Ich hatte Zeit nachzudenken, während ich darauf gewartet habe, dass du in die Welt der Lebenden zurückkehrst“, sagte Blake.
„Über was denn?“
„Über uns.“
Prompt beschleunigte sich Graces Puls. Wollte Blake etwa den Status ihrer Beziehung ändern? Den Vertrag neu verhandeln? Nach dieser Nacht hätte sie nichts gegen eine Änderung gewisser Bedingungen gehabt. „Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“, fragte sie so ruhig wie möglich.
„Ich will, dass es klappt, mit dir und mir, mit unserer Ehe.“
„Hat diese Nacht nicht bewiesen, dass das der Fall ist?“
„Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meine, ich wünsche mir eine richtige Ehe, eine, die nicht nur auf dem Papier besteht.“
Als Blake die Hand ausstreckte, um Grace liebevoll eine Haarsträhne hinters Ohr zu streichen, hielt sie den Atem an.
„Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen, Grace“, fuhr er fort. „Mit dir und Molly und den Kindern, die wir noch bekommen könnten.“
Oh Gott, dachte sie verzweifelt, warum müssen wir ausgerechnet jetzt darüber reden? Ihre Zähne waren ungeputzt, und sie hatte vielleicht wieder Abdrücke vom Kopfkissen im Gesicht. Nein, so konnte sie ihn nicht umarmen oder gar küssen und ihm so zeigen, dass sie sich im Grunde genau dasselbe wünschte wie er.
„Warte bitte kurz.“ Als er sie stirnrunzelnd anschaute, fügte sie schnell hinzu: „Ich bin gleich wieder da.“
Grace brauchte nur ein paar Minuten, um sich im Bad morgenfrisch zu machen. Bei ihrer Rückkehr hatte Blake sich aufgesetzt und lehnte am seidenbespannten Kopfende des Bettes, aber er wirkte irgendwie verunsichert. Das legte sich erst, als Grace, immer noch nackt und strahlend, zu ihm aufs Bett sprang.
„Okay, jetzt bin ich ganz Ohr. Wiederhole doch bitte, was du gerade gesagt hast.“
„Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen.“
Sie nickte. „Aber da war doch noch etwas.“
„Mit dir und Molly und den Kindern, die wir noch bekommen könnten.“
Bei diesen Worten erfasste Grace ein schwindelerregendes Glücksgefühl, sie wollte jedoch ganz sichergehen. „Und du kannst dich damit abfinden, dass ich dir das Geheimnis meiner Cousine nicht verrate?“
Blake nickte, ohne zu zögern. „Das passt mir zwar nicht, aber ich kann damit leben.“
„Dann bin ich einverstanden, dass wir es genau so machen. Wir beide, Molly und noch mehr Babys.“
„Uff.“ Er seufzte erleichtert. „Gerade hast du mich schön verunsichert.“
„Das tut mir sehr leid.“ Grace kuschelte sich verliebt an Blake. „In Zukunft solltest du warten, bis ich mir die Zähne geputzt habe, wenn du wieder einmal eine wichtige Angelegenheit mit mir besprechen möchtest.“
„Ich werde es mir merken“, versprach Blake.
Glücklich lächelnd, legte Grace ihre Hände auf seine Wangen. Es machte ihr gar nichts aus, dass sein Eintagesbart ein wenig kratzte, denn ihre kühnsten Hoffnungen hatten sich erfüllt. Dieser wunderbare Mann wollte sein Leben mit ihr teilen.
Diese Vertragsänderung mussten sie mit einem Kuss besiegeln.
Dafür, dass ihre Ehe so chaotisch angefangen hatte, wurden es für Grace und Blake traumhafte Flitterwochen. Noch vor ein paar Wochen hätte sich das keiner von beiden vorstellen können. Glücklicherweise hatten sie auch genug Zeit füreinander, denn der drohende Transportstreik war in letzter Minute abgeblasen worden, und Blake konnte sich ganz seiner Frau widmen.
Abgesehen von einem verregneten Nachmittag, den sie im Bett verbrachten, unternahmen sie jeden Tag etwas. Schon die römischen Ruinen von Glanum hatten Graces historisches Interesse geweckt, aber das Amphitheater in Arles und die antiken Stadtbefestigungen von Orange fand sie noch viel beeindruckender.
Der Ausflug dorthin war außerdem mit einem lukullischen Höhepunkt verbunden, Auguste hatte ein Gourmetpicknick für sie vorbereitet. Die getrüffelte Rebhuhnbrust mit Perlzwiebeln und Linsensalat hätte nirgends besser schmecken können als unterhalb des „Pont du Gard“, des mächtigen römischen Aquädukts.
Bei ihrem Ausflug nach Avignon machten Grace und Blake einen Zeitsprung ins Mittelalter, als sie den mächtigen Papstpalast mit seinen Türmchen und Zinnen besichtigten.
Von dort aus war es nicht weit nach Châteauneuf du Pape, weltberühmt für seinen Rotwein. In dem von Weinbergen umgebenen
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