Collection Baccara Band 334
vermisse Molly auch“, versicherte er ihr. „Komm, lass uns heimfahren.“
11. KAPITEL
Wie es seine Art war, wenn er einmal einen Entschluss gefasst hatte, wurde Blake schon auf dem Weg zurück zum Wagen aktiv. Über sein Handy überprüfte er die Verfügbarkeit der DI-Flugzeugflotte. Da jedoch alle Jets auf dem amerikanischen Kontinent im Einsatz waren, buchte er zwei Erste-Klasse-Tickets für einen Direktflug nach Dallas, der noch am späten Nachmittag startete.
Somit blieb den beiden ungefähr eine Stunde, um ihre Sachen zu packen und sich von Auguste sowie dem Rest des Personals zu verabschieden. Nachdem Blake alle mit einem sehr großzügigen Trinkgeld bedacht hatte, musste er versprechen, dass er das nächste Mal, wenn er mit Madame das Hôtel des Elmes besuchte, längere Ferien einplanen würde.
Das Flugzeug startete pünktlich von Marseille aus. Kaum hatte Grace es sich für den Flug über den Atlantik in ihrem großzügig bemessenen Schlafsessel bequem gemacht, schlief sie schon ein. Erst bei der Landung in Dallas, wo sie in ein Flugzeug nach Oklahoma umsteigen mussten, erwachte sie wieder. Von da an zehrte die Aussicht an ihren Nerven, dass sie bald ihrer Schwiegermutter Delilah gegenüberstehen würde.
Grace hatte nämlich absolut keine Ahnung, wie die Matriarchin des Dalton-Clans reagieren würde, wenn sie von der echten Liebesbeziehung zwischen Grace und Blake erfuhr. Sie hatte sich bisher ja nicht einmal zu der Scheinehe geäußert. Würde sie Grace überhaupt abnehmen, dass sie Blake wirklich liebte? Grace konnte es ja selbst kaum glauben und hatte manchmal das Gefühl, als sei alles nur ein schöner Traum.
In dem Moment, als sie mit Blake im Wagen vor dem Familiensitz der Daltons vorfuhr, rumorte ihr Magen vor Aufregung. Aber sobald sich die große Eingangstür öffnete und Delilah ihnen freudestrahlend entgegenkam, wurde Grace klar, dass sie nichts zu befürchten hatte. Ihre Schwiegermutter warf nämlich nur einen einzigen Blick auf die beiden und pfiff gar nicht damenhaft durch die Zähne.
„Ich wusste es!“, rief sie so laut, dass es jeder im Haus hören konnte. „Niemand kann der Provence und dem guten Essen von Auguste widerstehen, besonders, wenn zwei Menschen so gut zueinanderpassen wie ihr.“
„Ach, Mutter, wann wirst du es endlich leid, immer recht zu behalten?“, fragte Blake und küsste sie auf die Wange.
„Niemals“, erwiderte sie augenzwinkernd. „Merk dir das, Blake, und nun mach Platz, damit ich meine neue Schwiegertochter in den Arm nehmen kann.“
Als Grace von Delilah stürmisch umarmt und in den Duft ihres exklusiven Parfüms eingehüllt wurde, wusste sie, dass sie von nun an nicht mehr die angestellte Nanny war, sondern ein vollwertiges Familienmitglied. Vor Dankbarkeit musste sie mit den Tränen kämpfen.
„Danke schön, dass du mir Molly anvertraut hast, und überhaupt … für alles.“
„Ich habe dir zu danken, liebe Grace.“ Bei diesen Worten drückte Delilah ihre Schwiegertochter noch fester. „Du hast mein erstes Enkelkind zu uns gebracht. Wer weiß, wenn du nicht gewesen wärst …“
Beinahe wären beide Frauen in Tränen ausgebrochen. Aber Delilah hielt nichts von Sentimentalitäten und ließ Grace schnell los. Sie deutete mit der Hand auf die Treppe. „Jetzt wollt ihr sicher die Kleine sehen. Molly ist oben im Kinderzimmer. Das Babyphon hat gerade gemeldet, dass sie aufgewacht ist.“
Grace hatte Mühe, ihre Fassung zu bewahren, als sie zusammen mit Blake die Treppe hinaufstieg. Das Gefühl, dass sie nicht mehr nur Mollys Nanny war, sondern jetzt jedes Recht hatte, die Kleine in die Arme zu schließen, war überwältigend. Schon hörte sie das Baby mit gurgelnden Geräuschen auf sich aufmerksam machen, und mit Herzklopfen näherte sie sich dem Kinderzimmer.
Als sie Molly durch die halb geöffnete Tür entdeckte und sah, wie sie aufrecht in ihrem Bettchen stand, verschlug es Grace zunächst die Sprache. Die Kleine war gewachsen und erschien ihr noch niedlicher, als sie sie in Erinnerung hatte. Das blonde lockige Haar umgab das süße Babygesicht wie ein Heiligenschein. Mit ihren blauen Augen, die Molly offensichtlich von ihrem Vater geerbt hatte, schaute sie ungeduldig zur Tür, als ob sie fragen wollte, warum das so lange dauerte.
Im nächsten Moment war Grace bei ihr. Während sie vor Rührung schon wieder mit den Tränen kämpfte, stieß Molly einen Freudenschrei aus und hob die Ärmchen. „Gace!“
Halb lachend, halb schluchzend nahm
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