Collection Baccara Band 334
Schloss auf einem Hügel hatte Blake eine private Führung gebucht, und bei der anschließenden Weinprobe kostete Grace die edelsten Tropfen ihres Lebens.
So brachte jeder Tag neue interessante Erlebnisse. Und mit jedem Tag verliebte sich Grace auch ein bisschen mehr in ihren Ehemann. Mit ihrer romantischen Seite wünschte sie sich, dass diese wunderbare Zeit ungestörter Zweisamkeit nie enden würde.
Manchmal meldete sich jedoch auch ihre praktische Seite, und Grace dachte bereits an die Zukunft. Wo würde sie mit Blake und Molly wohnen? Würde ihr Lehrerexamen aus Texas in Oklahoma anerkannt werden? Am meisten beschäftigte sie die Frage, was Delilah wohl zu ihrer veränderten Beziehung sagen würde.
Allzu sehr zerbrach sich Grace jedoch nicht den Kopf darüber. Das Schicksal hatte es in der letzten Zeit sehr gut mit ihr gemeint. Sie hatte nicht nur den letzten Wunsch ihrer Cousine erfüllt und Mollys Vater gefunden, sondern sie war auch unsterblich verliebt in diesen Mann, und er in sie. Die Zukunft, die vor ihr lag, mit Blake, Molly und eigenen Kindern, hätte sie sich nicht schöner erträumen können.
An einem Samstag fuhren die beiden nach L’Isle-sur-la-Sorgue, einer Kleinstadt, die etwa dreißig Kilometer entfernt lag. Hier gab es einen größeren Markt als in Saint-Rémy, der sowohl Einheimische als auch Touristen anlockte. Das breite Angebot an den bunten Ständen, ja, die ganze Atmosphäre war tatsächlich überwältigend. Zum schönen Ambiente trug auch das Flüsschen Sorgue bei, das mitten durch die Altstadt floss, und nach einer ausgiebigen Shoppingtour fanden Blake und Grace dort am Ufer eine schattige Bank.
Da die beiden in einem kleinen Marktcafé zum zweiten Frühstück köstliche Erdbeertörtchen mit Sahne geschlemmt hatten, wollten sie zum Lunch nicht in ein Restaurant gehen, sondern hatten sich zwei Stückchen Quiche gekauft. Nur etwas zu trinken fehlte noch.
„Bleib du nur hier sitzen, Grace, und ruh dich aus“, sagte Blake. „Wir sind doch gerade an einem Obststand vorbeigekommen, wo sie Smoothies aus frischen Früchten mixen. Ich hole uns zwei Becher. Hast du besondere Wünsche?“
„Nein, ich mag alles Obst außer Kiwis. Diese haarigen Dinger kann ich nicht ausstehen.“
„Das werde ich mir merken“, erklärte er mit lauter Stimme. „Also gemischte Früchte ohne Kiwi für dich.“
Nachdem er gegangen war, streckte Grace die Füße aus und beobachtete die Leute, die sich überall am Flussufer niedergelassen hatten. Nicht weit von ihr lag ein Liebespärchen in der Sonne im Gras. Die jungen Leute küssten sich so leidenschaftlich, dass zwei vorübergehende Nonnen ihnen tadelnde Blicke zuwarfen und eine ältere Dame den Kopf schüttelte.
Dann sagte ein Mann, der mit seinen zwei kleinen Töchtern spielte, während seine Frau auf einer Bank ihr Baby wiegte, etwas auf Französisch zu ihnen. Grace konnte es zwar nicht verstehen, aber danach rollte sich das junge Paar auf den Bauch und begnügte sich mit verliebtem Geflüster.
Der Vater ging wieder zu seiner Frau zurück. Sie hatte mittlerweile begonnen, das Baby zu stillen, und Grace konnte sie nicht aus den Augen lassen. Wie die Mutter ihr Kind zufrieden im Arm hielt und ihm die Brust gab, glich sie einem Madonnenbildnis der alten Meister. Aber die anrührende Szene erinnerte Grace auch an Molly.
Grace war so vertieft in ihre Gedanken an die Kleine, dass sie gar nicht bemerkte, wie Blake mit zwei großen Pappbechern zurückkam. „Bitte schön, ein Erdbeer-Mango-Bananen-Smoothie für dich und Erdbeer-Kiwi-Banane für mich.“
„Danke.“ Rasch packte Grace das Tablett mit der Quiche aus.
Die beiden aßen und tranken schweigend, während sie dem munteren Treiben um sich herum zusahen. Ein wenig verstohlen beobachtete Grace das Baby, das die Mutter jetzt an ihrer Schulter hielt, damit es sein Bäuerchen machte. Obwohl das Kind keine Ähnlichkeit mit Molly zeigte, sondern braune Augen und nur einen Flaum schwarzer Haare hatte, weckte es in Grace große Sehnsucht nach ihrer kleinen Nichte.
Auf einmal stieß sie völlig unbeabsichtigt einen tiefen Seufzer aus, sodass Blake sie erstaunt ansah.
„Weißt du“, begann sie, „es ist wirklich wunderschön hier in der Provence, und wir hatten eine fantastische Zeit. Glaub mir, ich habe jede Minute mit dir hier genossen.“
Er hatte ihr gespannt zugehört. „Und?“
Sie brauchte ihm gar nicht zu antworten. Als Grace wieder zu dem Baby hinüberschaute, begriff Blake.
„Ich
Weitere Kostenlose Bücher