Collection Baccara Band 334
waren, tauschte Grace mit dem französischen Lehrer und seinen beiden Schülern noch die E-Mail-Adressen aus. Dann ging sie mit Blake zurück in Richtung Parkplatz.
„Du kannst wirklich gut mit Teenagern umgehen“, bemerkte er anerkennend.
„Danke, es macht mir auch Spaß. Die meisten Jugendlichen sind ungeheuer kreativ, wenn man sie nur anstößt, obwohl sie auch sehr launenhaft sein können in diesem Alter. Die Pubertät.“
Als sie sich auf dem staubigen Weg dem Wagen näherten, lag eine spätsommerliche Stimmung in der Luft, und es war seltsam still. Grace und Blake gingen jetzt schweigend nebeneinanderher. Vor einem Schlagloch griff er fürsorglich nach ihrem Arm, danach nahm er ihre Hand.
Grace runzelte zwar die Stirn, zog ihre Hand jedoch nicht weg, bis sie das Cabriolet erreichten. Blake wollte ihr die Wagentür öffnen, aber sie lehnte sich mit den Hüften dagegen.
„Ich habe etwas für dich gekauft, als ich heute Morgen in Saint-Rémy war“, eröffnete sie ihm und zog das blaue Samtsäckchen mit dem Ring aus ihrer Handtasche. „Nichts Großartiges, aber es gefiel mir als Andenken für dich an unsere Ferien in der Provence.“
Dann zog sie das Säckchen auf und ließ den Ring in Blakes Hand rollen, wobei die Steine des Fleur-de-lis-Motivs in allen Regenbogenfarben funkelten.
„Der Händler hat mir versichert, dass der Ring eine echte Antiquität ist. Er soll einmal den Grafen der Provence gehört haben, aber darüber gibt es keine Dokumente mehr.“ Graces Blick wanderte von dem Ring zu Blake und wurde unsicher. „Gefällt er dir?“
„Oh ja, sehr sogar, Grace. Vielen Dank.“
Sie lächelte erleichtert. „Gern geschehen.“
Obwohl Blake bewusst war, dass Grace bei ihrem Einkommen bis an das Limit ihrer Kreditkarte gegangen sein musste, erwähnte er nichts davon, um die Stimmung nicht zu ruinieren. Stattdessen hielt er den Ring in die Sonne. „Der Schliff der Steine ist exzellent.“
„Das hat der Händler auch gesagt.“
„Der Mann kannte sich aus, denn dunkle Saphire mit einem so feinen Facettenschliff sind sehr selten.“
„Woher weißt du, dass es Saphire sind?“
Lächelnd ließ Blake die Hand mit dem Ring wieder sinken. „Weißt du, ich muss für den Schmuck meiner Mutter die Zertifikate einholen und die Versicherungsprämien aushandeln. Und sie besitzt jede Menge wertvoller Steinchen. Da wird man zum Experten.“
„Das kann ich mir bei Delilah gut vorstellen.“ Blake wollte den Ring gerade anlegen, da hielt sie ihn zurück. „Lass mich das bitte machen.“
Als Grace ihm den Ring an den Finger steckte, begann sie feierlich: „Mit diesem Ring …“ Aber an Blakes Knöchel blieb sie hängen.
Gerührt von ihren Worten, machte Blake seinen Finger ganz steif, sodass der Ring schließlich doch über den Knöchel glitt. „… schließe ich mit dir den Bund der Ehe“, flüsterte Grace, ebenso gerührt wie Blake. Sanft legte sie ihre Hand über seine Hand.
Zunächst blieb er stumm. Aber das lag nur daran, dass er so tief ergriffen war und kein Wort herausbrachte.
„Ich kann mich an jede Sekunde im Amtszimmer von Richter Honeywell erinnern“, gestand Grace ihm mit zittrigem Lachen. „Nicht nur seine Worte höre ich noch, sondern ich sehe die ganze Szene in Farbe vor mir. Dennoch …“, sie ließ den Blick in die Ferne schweifen, ehe sie Blake wieder anschaute, „… habe ich erst jetzt das Gefühl, dass alles real ist.“
„Wir sind tatsächlich Mann und Frau, Grace“, versicherte ihr Blake. „So real, wie ich unsere Ehe in den letzten Tagen erlebt habe, hatte ich es mir im Trauzimmer nicht vorgestellt.“
Dann drückte er Graces Hand ganz fest, sodass sie den Abdruck des Rings spürte, als sie Blake sagen hörte: „Lass uns zur Villa zurückfahren. Dort werde ich dir beweisen, wie real es mit uns beiden ist.“
Auf einmal war sich Blake sehr sicher, was ihre weiteren Flitterwochen anging. Adrenalin schoss ihm ins Blut, während er den schnellsten Weg zur Villa nahm. Er schien förmlich zu brennen vor Verlangen.
Endlich angekommen, folgte er seiner Frau die Treppe hinauf in die Grüne Suite, aber seine Sicherheit war verflogen. Und als Grace sich zu ihm umwandte, fürchtete er schon, sie würde ihn abweisen, würde, wie sie es vereinbart hatten, auf kühlem, höflichem Umgang bestehen.
Dabei hatte er in seinem ganzen Leben noch keine Frau so begehrt, wie er Grace jetzt begehrte. Nein, es war mehr als das. Er hatte niemals zuvor eine Frau so geliebt wie seine
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