Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 334

Collection Baccara Band 334

Titel: Collection Baccara Band 334 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Hohl , Maureen Child , Merline Lovelace
Vom Netzwerk:
ab. Sie musterte ihn. War er tatsächlich der freundliche Wachmann?
    Oje! Sie stöhnte innerlich auf. Er hatte recht. Die blaue Wachmann-Uniform, die Donna zu sehen geglaubt hatte, war in Wahrheit die Paradeuniform eines Marine gewesen. Jack Harris hatte sie gestern Abend zum Bataillonsball angehabt.
    In diesem Moment wünschte sich Donna, sie könnte sich einfach in Luft auflösen.
    „Ich schäme mich so“, murmelte sie schließlich. Sie war betrunken von einem Marine aufgelesen worden und dann nur in Unterwäsche bekleidet in seinem Zimmer aufgewacht. In seinem Bett. Und sie konnte sich nicht einmal erinnern, wie sie hergekommen war.
    Sie sah zu ihm hoch und zwang sich, die schicksalhafte Frage zu stellen. „Haben wir …?“ Sie deutete mit dem Kopf auf das Bett hinter ihr. „Sie wissen schon …“
    Jack erstarrte und sah in ihre tiefbraunen Augen. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er ihr gestern das Kleid ausgezogen und sie ins Bett gelegt hatte. Es war nicht einfach gewesen, einer wunderschönen Frau wie ihr zu widerstehen – selbst wenn sie betrunken war. Doch es gab gewisse Regeln. Ob es ihm gefiel oder nicht. „Nein. Wir haben nicht ‚Sie wissen schon‘ getan.“
    Es war purer Zufall gewesen, dass er auf sie gestoßen war. Wenn er nicht nach draußen gegangen wäre, um eine Zigarette zu rauchen, hätte er sie nicht entdeckt. Wegen ihrer Kleidung und ihrer Entschlossenheit, in den Ballsaal zu gelangen, hatte er sofort vermutet, dass sie mit irgendeinem Marine verheiratet war.
    Er hatte es als seine Pflicht angesehen, die sichtlich betrunkene Frau davor zu bewahren, sich vor allen lächerlich zu machen – vor allem vor dem Trottel, der sie liebte, und vor dessen Vorgesetztem.
    Deshalb hatte er sie auf sein Zimmer gebracht, um sie auszunüchtern. Doch sie war fast auf der Stelle eingeschlafen. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wessen Frau sie war.
    Und zwar so schnell wie möglich.
    „Es ist nichts passiert letzte Nacht, Lady“, meinte er schroff und wandte ihr den Rücken zu. Danach durchquerte er den Raum und hob sein Jackett auf.
    „Oh.“
    Als er ihren nicht zu deutenden Gesichtsausdruck sah, fragte er sich, ob sie erleichtert oder enttäuscht war. Doch letztendlich war es egal.
    „Warum erzählen Sie mir nicht endlich, wen ich anrufen kann?“, fragte er entschlossen. Er wollte sie so schnell wie möglich loswerden. Bevor die anderen Gäste wach wurden und mitbekamen, dass sie sein Zimmer verließ – und wie sie es verließ.
    „Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten“, erwiderte sie schnippisch und zog sich das rote Kleid an, „ich bin nicht mehr betrunken. Sie müssen niemanden rufen, der mich abholt.“
    Ungeduldig entgegnete er: „Schätzchen, dieses Hotel ist voller Marines. Wenn Sie mein Zimmer in dem Kleid von gestern Abend verlassen, wird es jemand mitbekommen und darüber reden. Und jetzt sagen Sie mir, wen ich anrufen kann, damit er ihnen etwas anderes zum Anziehen bringt.“
    Nervös fummelte sie an ihren winzigen Knöpfen herum, die das tief ausgeschnittene Kleid zusammenhielten.
    Jack schloss die Augen. Er wollte keinen weiteren Blick auf ihre endlos langen, schlanken Beine werfen. Es gab keinen Grund, sich weiter zu quälen.
    Ganz sicher würde er nicht noch einmal den Samariter spielen. Wenn sich eine Brünette das nächste Mal lächerlich machen wollte, würde er sie einfach machen lassen.
    Ungeduldig wartete er auf ihre Antwort. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür.
    Aus großen Augen blickte sie ihn an.
    „Verflixt!“, flüsterte er. Eigentlich hatte er sie aus dem Zimmer bugsieren wollen, bevor sie jemand darin sehen konnte. Rasch blickte er auf die Uhr. Halb zehn. Wer würde nach dem gestrigen Abend so früh an seine Tür klopfen?
    „Wer ist das?“, fragte sie verunsichert.
    „Woher zur Hölle soll ich das wissen?“, schnauzte er sie an und legte die Stirn in Falten. Er kam sich wie ein betrügerischer Ehemann in einem alten Film vor. Es war verrückt. Er hatte nichts Falsches getan. Im Gegenteil – er war der Gute. Er hatte nur einer Dame in Not helfen wollen.
    Aber wie hieß das alte Sprichwort? Keine gute Tat bleibt ungestraft.
    Erneut klopfte es. Diesmal lauter und aufdringlicher.
    Jack ging zur Tür. Als er jedoch die verärgerte Stimme auf der anderen Seite hörte, blieb er abrupt stehen.
    „First Sergeant Harris?“
    „Colonel Candello?“, fragte Jack.
    „Daddy?“ Donna stöhnte auf.
    „Daddy?“, wiederholte

Weitere Kostenlose Bücher