Collection Baccara Band 334
gegen Vetternwirtschaft in der freien Welt. Wenn ihm diese Hochzeit etwas brachte, dann wahrscheinlich nur den Spott seiner Freunde.
Doch jetzt war die Tat vollbracht. Und damit musste er leben. Wenigstens eine gewisse Zeit lang. Und genau darüber wollte er nun mit seiner Frau reden.
„Es muss keine Belastung für uns sein“, meinte er entschlossen. Ihm fiel auf, dass Donna zusammenzuckte.
Sie rieb sich die Schläfe. „Müssen Sie so laut sprechen?“
„Sind das noch immer die Nachwirkungen des Alkohols?“, fragte er unnötigerweise. Nie zuvor hatte er eine Frau getroffen, die so unter einem Kater litt. Wahrscheinlich gab es Menschen, denen es selbst am Sterbebett besser ging als ihr.
„Ja“, sagte sie. „Gibt es noch Kaffee?“
Er hob die Kanne hoch und schüttelte sie. „Leer.“
„Bitte bestellen Sie mehr“, erwiderte sie verzweifelt. „Bitte!“
„Kein Problem.“ Er suchte Blickkontakt mit der Kellnerin und wedelte mit der Kanne. Nachdem das Mädchen genickt hatte, wandte er sich wieder seiner Frau zu. „Kommt gleich.“
„Danke.“ Donna schob ihr nicht angerührtes Mittagessen beiseite, stemmte die Ellbogen auf den Tisch und verbarg das Gesicht in den Händen.
Kopfschüttelnd lehnte sich Jack zurück und streckte die Beine aus. „Sie sind eine lausige Trinkerin.“
Kurz hob sie den Kopf und warf ihm einen bösen Blick zu. „Wahrscheinlich fehlt mir die Übung.“
„Sie trinken nicht oft?“ Vielleicht war die Frage zu persönlich. Aber immerhin waren sie nun verheiratet. Und es interessierte ihn, ob er sich eine Säuferin geangelt hatte.
„Warum sollte man sich so etwas öfter antun?“, murmelte sie.
Genau das fragte er sich ebenfalls. Allerdings gab es genug Menschen, die für ein paar Stunden Rausch gerne diese Leiden in Kauf nahmen.
„Ich kann mir das auch nicht erklären“, sagte er leise, um Rücksicht auf sie zu nehmen. „Trotzdem trinken viele Menschen mehr, als ihnen guttut. Ich möchte von Ihnen wissen, ob Sie dazugehören.“
Nachdem die Kellnerin die leere Kaffeekanne durch eine volle ersetzt hatte, richtete sich Donna auf und schenkte sich ihre geschätzte zehnte Tasse ein.
Sie nahm sie in die Hände, sah ihren Mann über den Rand an und atmete den Duft ein. „Nein, First Sergeant. Ich bin keine Trinkerin.“ Darauf nippte sie an ihrem Kaffee, erschauderte und fügte hinzu: „Normalerweise jedenfalls nicht.“
„Da bin ich ja froh. Man merkt Ihnen an, dass Sie keine großen Erfahrungen mit Alkohol haben.“
„Das nenne ich mal eine Untertreibung.“
Er verkniff sich ein Lächeln. Verflixt! Auf keinen Fall wollte er Sympathien oder gar Gefühle für sie entwickeln. „Ich finde, wir sollten ein paar Dinge klären.“
„Schießen Sie los!“
Erneut unterdrückte er ein Lächeln. „Sie müssen verstehen, dass ich nicht vorhatte, Sie zu heiraten.“
Sie schnaubte. „Was Sie nicht sagen!“
Einen Moment lang musterte er sie. „Sind Sie immer so sarkastisch?“
„Immer“, erwiderte sie, nachdem sie einen weiteren Schluck getrunken hatte. „Allerdings macht es sich mehr bemerkbar, wenn es mir wie jetzt schlecht geht.“
„Das merke ich mir.“
„Ist wohl besser so.“
Hilflos schüttelte er den Kopf. Trotzdem bewunderte er sie auf irgendeine Art und Weise. Es würde ihm wirklich schwerfallen, Sie nicht gernzuhaben. Er mochte ihr kinnlanges schwarzes Haar. Da sie ausnahmsweise keine Sonnenbrille trug, konnte er einen Blick auf ihre wunderschönen braunen Augen werfen, die ihm gestern Nacht bereits aufgefallen waren. Selbst als ihr Blick durch die Trunkenheit glasig gewesen war, hatte er ihn in den Bann gezogen.
Und heute bezauberten ihn ihre Augen noch mehr. Zudem gefielen ihm ihre feinen schwarzen Brauen und ihre vollen Lippen.
Verflixt! Sie sah wirklich gut aus.
„Wie alt sind Sie?“, fragte er plötzlich.
Sie zog die feinen Brauen hoch. „Finden Sie nicht, dass diese Frage etwas persönlich für die erste Verabredung ist?“
„Da wir jetzt verheiratet sind, finde ich das nicht.“
„Hmm. Da ist etwas dran. Na gut, ich bin achtundzwanzig.“
Das verwunderte ihn. „Aber der Colonel ist doch gerade einmal fünfundvierzig Jahre alt.“
Sie lächelte. „Das stimmt. Ihm ist es lieber, wenn man nicht nachrechnet.“
„Das heißt ja, dass er gerade einmal …“
„Siebzehn war, als ich zur Welt kam.“
Jack stieß einen langen Pfiff aus.
„Bevor Sie fragen“, fuhr sie fort, „Mom war sechzehn. Doch je älter ich wurde,
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