Collection Baccara Band 335 (German Edition)
dran ist an den Anschuldigungen.“
„Du würdest großen Ärger bekommen, wenn du mich unterstützt. Und das kann ich nicht mit ruhigem Gewissen zulassen. Nicht in deinem Zustand.“
„Wer sagt denn, dass jemand von meiner Schwangerschaft wissen muss? Zumindest im Moment. Es ist vielleicht nur eine Notlösung, aber wenn wir die Schwangerschaft nicht bekannt geben, ist es kein Schwindel. Und meine Frauenärztin ist nicht in Cedar Grove. Ich habe bei ihr noch nie jemanden getroffen, den ich kenne.“
„Und was ist später? Sollen wir das Baby etwa als meins ausgeben?“, fragte er langsam. „Außerdem vergisst du eine Kleinigkeit. Dein Bauch wird schon bald nicht mehr so flach sein wie jetzt. Und wenn das Baby nach Will kommt, dann geht das schneller, als du denkst. Du wirst mit der Wahrheit nicht lange hinterm Berg halten können. Wie willst du das erklären? Sollen wir behaupten, wir hätten hinter Wills Rücken eine Affäre gehabt? Du weißt, dass das nicht geht.“
Hope schwieg, dann hob sie leicht das Kinn. „Hast du gesehen, dass Rochelle bei der Beerdigung war? Und sie hatte nicht einmal so viel Anstand, sich im Hintergrund zu halten. Es würde mich nicht wundern, wenn noch mehr von ihrer Sorte auftauchten.“ Das war der Grund, warum Hope nicht um Will weinen konnte. Sie hatten eine wunderbare Zeit miteinander erlebt. Doch er hatte ihre Liebe zu ihm zerstört und die Erinnerung daran beschmutzt.
„Hope, ich komme zwar nicht aus armen Verhältnissen, aber ich kann auch keinen Stammbaum aufweisen wie die Nichols. Wenn du mich heiratest, dann enterbt dein Vater dich. Vielleicht bringt er mich auch gleich um.“
„Das ist nicht lustig, Lyon.“
„Ich versuche nur, dich vor deinen gut gemeinten Absichten zu schützen. Du willst mir das Gefühl geben, ich würde dir genauso helfen wie du mir. Aber das sehe ich anders. Ich würde dir eher schaden, Hope.“
„Nein. Du würdest mich nicht nur vor der ständigen Einflussnahme meines Vaters schützen, sondern auch vor Clyde und Mercy.“
„Wie soll ich das verstehen?“
„Eigentlich hat das Kind Anspruch auf Wills Besitz, aber ich möchte mit dieser Familie abschließen. Und deshalb will ich, dass Clyde und Mercy alles bekommen.“
„Dein Vater bekommt einen Herzinfarkt, wenn er das hört.“
„Wie soll ich sonst verhindern, dass sie als einzige Verwandte des Vaters ein Besuchsrecht fordern? Clyde und Mercy wollen unbedingt auf der Ranch bleiben, und dafür würden sie alles tun. Sie sollen die Ranch haben und mich und mein Kind in Frieden lassen.“ Hope schüttelte den Kopf. „Ich will nicht, dass mein unschuldiges Kind zum Spielball ihrer Intrigen wird.“
Lyon sah aus, als wolle er widersprechen, doch dann sagte er nur: „Wann willst du heiraten?“
Hope legte die Hand an ihr pochendes Herz und erwiderte: „So schnell wie möglich.“
„Was ist, wenn du nächstes Jahr im Februar oder März ein blondes, blauäugiges Kind zur Welt bringst? Die Kinderschwestern werden denken, sie hätten zwei Babys vertauscht.“
Er wird es tun, dachte Hope hoffnungsvoll. „Bevor er graue Haare bekam, war mein Vater auch blond, na ja, dunkelblond.“
Lyon räusperte sich. „Die Leute werden nicht an deinen Vater denken, Hope.“
„Vielleicht nicht. Aber wer weiß, was bis dahin kommt.“ Hope zögerte. „Vielleicht hast du bis dahin auch die Liebe deines Lebens gefunden und willst deine Freiheit zurück.“
Für einen Moment wirkte Lyon wie erstarrt, dann blickte er auf seine Armbanduhr. „Ich muss zurück zur Polizeiwache. So lecker das Essen ist, mehr schaffe ich im Moment nicht. Gilt dein Angebot noch, mir etwas mitzugeben?“
Hope versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Ja, klar. Es geht ganz schnell.“ Natürlich musste er zurück zum Dienst, doch noch vor ein paar Sekunden schien er es nicht eilig gehabt zu haben. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Aber es musste doch ausgesprochen werden. Lyon sollte wissen, dass sie ihm keine Fesseln anlegen würde, wenn er eine Frau kennenlernt. Auch wenn sie inständig hoffte, dass dies niemals …
Gib es zu. Du willst nicht daran denken, dass er sich in eine andere Frau als dich verlieben könnte.
„Bitte wirf die Behälter nicht weg“, sagte sie und reichte ihm eine Tüte. „Du musst sie aber nicht abwaschen. Bring sie mir einfach irgendwann zurück.“
„Auch wenn du es vielleicht nicht für möglich hältst, ich habe nichts gegen Geschirrspülmittel und Wasser. Ich
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