Collection Baccara Band 335 (German Edition)
setz dich endlich hin. Besser wäre noch, du würdest dich hinlegen. Denk daran, ich weiß nur zu gut, was du durchgemacht hast, und ich habe kein Problem damit, meinen Arzt anzurufen, damit er dich auf ein Schädelhirntrauma hin untersucht.“
„Lass es gut sein, Lyon. Ob du es glaubst oder nicht, Kochen ist tröstlich und beruhigend für mich.“
Sie nahm eine Platte mit gefüllten Tortillas aus dem Kühlschrank und erwärmte sie ebenfalls in der Mikrowelle.
Lyon beugte sich über die dampfende Suppe, atmete deren Geruch ein und seufzte genüsslich. „Hmm.“
„Fang ruhig schon an.“
So groß auch sein Appetit sein mochte, er wartete, bis Hope neben ihm saß. Schließlich schmeckte er den ersten Löffel. „Das ist besser als jedes Schmerzmittel und genau das Richtige bei diesem nassen Wetter.“
„Das freut mich. Wenn du möchtest, gebe ich dir zum Abendessen etwas mit nach Hause.“
„Das Angebot nehme ich gern an. Wunderbar, dass du schwarze Bohnen genommen hast und nicht dieses Bohnenmus. Genauso hat meine Mutter Quesadillas zubereitet. Es ist fürchterlich, was einem manchmal in den Restaurants vorgesetzt wird.“
„Ich habe von deiner Mutter jedes Jahr Erdbeermarmelade und süße Zwiebeln gekauft. Es gab nirgendwo bessere.“
„Das hat sie mir erzählt.“ Lyon war überrascht, dass Hope sich daran erinnerte. Ob sie wohl auch wusste, dass er sie oft von der Scheune aus beobachtet hatte, wenn sie an dem kleinen Obst- und Gemüsestand seiner Eltern vor dem Farmhaus hielt? „Mum hat sich immer gewundert, dass ein Mann wie dein Vater eine so nette Tochter hat.“
„Ja, mein Vater ist wirklich kein Engel.“ Hope legte den Löffel auf den Teller und sah Lyon in die Augen. „Weißt du, ich kann mir vorstellen, dass du deine Eltern schrecklich vermisst. Auch meine Mutter fehlt mir immer noch sehr – obwohl sie schon so lange tot ist.“
„Ich wollte dich nicht noch trauriger machen“, begann er.
„Das tust du nicht. Es geht mir gut. Aber noch besser ginge es mir, wenn du mir versprechen würdest, dass du dich nicht von irgendwelchen Leuten aus der Stadt treiben lässt.“
Lyon wusste, dass es sich in einem Ort mit weniger als fünftausend Einwohnern schnell herumsprach, wenn jemand abserviert werden sollte. Natürlich war der hässliche Klatsch an Hope nicht vorbeigegangen.
„Wow, das war ein schneller Themenwechsel.“
„Ich sehe dir doch an, dass du wissen willst, warum ich dich hierher eingeladen habe.“
„Na ja“, erwiderte er, „ich mache mir Sorgen, dass dich noch irgendetwas anderes beunruhigt. Du hast genug Probleme. Mach dir nicht noch zusätzliche Gedanken – wegen Rochelle zum Beispiel.“
„Nicht nur Rochelle wirft mit Beschuldigungen und Forderungen um sich“, sagte Hope besorgt. „Und das weißt du. Ich habe Clyde und Mercy sagen hören, dass sie wie Rochelle der Meinung sind, du hättest Will sterben lassen. Ich war entsetzt, und das habe ich ihnen auch gesagt. Sie hätten sich einmal seine Wunden ansehen sollen …“ Hope schüttelte den Kopf. „Wenn jemandem ein Vorwurf zu machen ist, dann mir. Anstatt mich von dir tragen zu lassen, hätte ich allein zu deinem Wagen gehen sollen. Dann hättest du mehr Zeit gehabt und es vielleicht doch noch geschafft, Will aus dem Wagen zu ziehen.“
„Hör auf damit, Sweetheart. Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich der Wagen mindestens fünfmal überschlagen hat. Und nicht einer der Airbags hat sich geöffnet. Es ist ein Wunder, dass du überlebt hast.“
Hope runzelte die Stirn. „Die Airbags sind nicht aufgegangen?“
„Nein. Ich kann dir gerne alle Unterlagen geben“, fuhr er fort. „Vielleicht stellst du sie auch deinem Anwalt zur Verfügung. Er wird diese Information benötigen.“
„Mein Anwalt – Lyon, ich werde keine Anzeige erstatten“, entgegnete sie. „Will hatte getrunken. Du weißt das.“
„Genau aus diesem Grund fühle ich mich schuldig“, erwiderte er grimmig. „Ich habe im Restaurant noch auf George gewartet, weil ich ihm sagen wollte, dass ich euch nach Hause begleite und ihn hinterher zum Nachttresor der Bank fahre. Wenn ich sofort mit euch nach draußen gegangen wäre, dann hätte ich verhindern können, dass Will sich selbst hinters Steuer setzt.“
Hope lächelte traurig. „Es ist nun einmal passiert, Lyon. Ich hätte auch nicht zu ihm in den Truck steigen sollen. Aber ich musste dringend etwas mit ihm besprechen.“
Lyon dachte noch immer daran, wie viel schlimmer die
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