Collection Baccara Band 335 (German Edition)
konnte, und eine Mutter, die zu früh gestorben war. Mit dem Gefühl unendlicher Zärtlichkeit hielt er sie in den Armen und bat innerlich, dass sie nicht auch noch ihre Ehe mit ihm beklagte.
„Du hältst es vielleicht für herzlos“, sie rang um Fassung, „aber ich muss ständig daran denken, dass er uns beide hätte umbringen können. Uns und … das Baby.“
Sie hatte recht, und bei dem Gedanken daran, was hätte passieren können, zog sich Lyon der Magen zusammen. Spätestens nachdem Will von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte, hätte er doch zur Besinnung kommen, hätte anhalten und auf seinen Freund warten müssen, damit Hope und das Baby sicher nach Hause kamen. Doch Will hatte noch nie damit umgehen können, einem anderen das Ruder zu überlassen. Nicht einmal sein eigenes Baby hätte Wills unersättliches Ego gezügelt. Wie wäre Hopes Leben an der Seite eines Mannes verlaufen, dem nichts wichtiger war als er selbst?
„Du musst dich jetzt ausruhen und schonen, Sweetheart.“ Sanft streichelte Lyon über ihr Haar. „Wenn es dir schlecht geht, geht es dem Baby auch nicht gut.“
„Du hast recht.“ Sie holte tief Luft. „Ich fühle mich nur so betrogen … und wütend. Auch auf mich.“
Lächelnd drückte Lyon einen Kuss auf ihr Haar.
„Du solltest deinen Termin verlegen!“
„Ja. So, wie ich mich jetzt fühle, käme keine gute Beratung dabei heraus. Und das wäre der armen Frau gegenüber nicht fair. Vielleicht sollte ich Freddie auch hierherbitten, damit ich ihr sagen kann, was los ist.“
Gute Idee, dachte Lyon. „Sie ist deine rechte Hand und sollte wissen, dass du schwanger bist.“ Das würde auch ihm die Möglichkeit geben, sich diskret nach Hope zu erkundigen, ohne dass sie sich von ihm kontrolliert fühlte.
„Freddie ist etwas exzentrisch, und es ist manchmal schwer, aus ihr schlau zu werden. Ich glaube, es ist besser, ihr zuerst von unserer Hochzeit zu erzählen. Und erst irgendwann später von der Schwangerschaft. So lange kann ich sie noch geheim halten.“
„Gut, so mache ich es auch mit meinen Kollegen. Buddy hat mich ganz verständnislos angesehen, als ich gegangen bin. Ich habe ihm nur gesagt, dass es sich um einen Notfall handelt.“
„Lyon, du musst wirklich zurück. Aber ich bin froh, dass du gekommen bist.“
Er streichelte ihren Rücken. „Hauptsache, du bist nicht mehr sauer auf mich … ich meine, wegen vorhin. Ich wollte dich nicht bedrängen. Ich habe gemerkt, dass dich das … verunsichert hat. Und das ist verständlich. Die Beerdigung war erst vor einer Woche.“
„Lyon, ich war … erregt.“
Er zögerte für einen Moment. „Nun, nach allem, was du durchgemacht hast, ist es ganz natürlich, dass du eine Schulter zum Anlehnen brauchst … und auch etwas Zärtlichkeit. Obwohl ich gerne denken würde, dass ich etwas damit zu tun habe.“
Hope richtete sich auf und sah im in die Augen.
„Lyon, das hast du ja auch. Und ich will nicht, dass du glaubst … Du weißt schon.“
„Dass es auch jeder andere Mann hätte sein können? Nein, Hope, das glaube ich nicht.“ Er zog sie an sich. „Trotzdem höre ich es gern.“
„Gut. Ich könnte es nämlich nicht ertragen, wenn du …“
„Ich bin für dich da. Mir ist bekannt, dass eine Schwangerschaft den Hormonhaushalt einer Frau ganz schön auf den Kopf stellt. Und ich weiß auch, dass es …“
„… Probleme geben wird?“
„Ich wollte sagen, sexuelle Spannung. Aber so leidenschaftlich, wie du bist, hatte ich Angst, deine Lust weiter anzufachen. Sonst hättest du dir womöglich noch die Kleider vom Körper gerissen.“
Hope schnappte empört nach Luft, dann sah sie sein schelmisches Grinsen. „Du bist schrecklich unverschämt“, sagte sie, konnte aber ein Lächeln nicht unterdrücken.
„Hope, versprichst du mir, dass du mir in Zukunft sagst, was du willst? Wenn du Nähe und Zärtlichkeit brauchst, dann nehme ich dich liebend gerne in den Arm. Und wir müssen nicht weiter gehen, als du willst. Es ist mir lieber, hinterher kalt zu duschen, als ein Magengeschwür zu bekommen, weil ich nicht verstehe, warum du plötzlich so abweisend reagierst.“
Ihr Gesichtsausdruck wurde zärtlich, und sie legte die Hand an seine Wange. „Womit habe ich dich verdient?“ Als sie merkte, dass sein Blick an ihren Lippen hing, beugte sie sich vor und küsste ihn sanft.
„Noch einmal, bitte“, sagte er mit geschlossenen Augen.
Sie küsste ihn wieder. Behutsam strich sie mit den Lippen über seine. Ihm gefiel,
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