Collection Baccara Band 335 (German Edition)
würde dir vielleicht guttun, einen Tag freizunehmen.“
„Ich kann nicht. Ich habe gleich nach der Mittagspause ein Meeting, auf das ich mich noch vorbereiten muss. Es ist eine neue Kundin.“
„Dann versprich mir wenigstens, dass du deine Ärztin anrufst.“
„Das habe ich bereits getan. Nächste Woche habe ich einen Termin bei Dr. Winslow.“ Sie warf ihm einen zaghaften Blick zu. „Ich bin okay, Lyon. Tut mir leid, wenn ich dich beunruhigt habe.“
Aber als er sie vor ihrem Haus absetzte und zum Abschied küssen wollte, drehte sie in letzter Sekunde den Kopf weg, sodass seine Lippen nur ihre Wange streiften.
„Bis später.“ Schnell sprang Hope aus dem Auto. Und bevor er etwas sagen konnte, schlug sie die Tür zu und eilte zu ihrem eigenen Wagen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt stellte Lyon die Klimaanlage auf die höchste Stufe. Ihm war heiß, und er wusste nicht, ob es an Hope oder dem Wetter lag.
Doch warum war sie plötzlich so … distanziert gewesen? War sie wirklich okay?
Lyon mahnte sich zur Geduld. Schon einen Tag nach der Hochzeit musste er sich in Erinnerung rufen, was er sich geschworen hatte. Doch sie hatte ihn fast verrückt gemacht. Ihre Bluse war so zart gewesen, dass ihr BH sexy hindurchschien. Er hatte die erregten Brustwarzen darunter sehen können. Aus welchem Grund auch immer sie ihm keinen richtigen Abschiedskuss hatte geben wollen, sie begehrte ihn genauso, wie er sie begehrte. Dessen war er gewiss.
Ted Pettigrew hasste es, wenn man ihn warten ließ. Als Lyon die Polizeiwache betrat, kam Ted sofort auf ihn zugestürmt.
„Es gibt Hinweise, dass Sie Ihren Dienstwagen privat nutzen“, warf er ihm entgegen.
Lyon wusste, dass er sich nichts vorzuwerfen hatte – es sei denn, es ging um seine Fahrten zum Dienst und nach Hause zurück. „Sie verschwenden Ihre Zeit.“ Lyon nahm die pinkfarbenen Notizzettel, die Buddy ihm reichte, und setzte den Weg zu seinem Büro fort.
„Jemand kann bezeugen, dass Sie mehrfach, gestern zum Beispiel, erst sehr spät in Ihre Wohnung zurückgekehrt sind – oder vielleicht auch gar nicht.“ Pettigrew sah ihn über den Rand seiner Brille hinweg an. „Wollen Sie behaupten, dass das falsch ist?“
Lyon ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich. Erst dann blickte er Ted ruhig ins Gesicht. „Verschwenden Sie das Geld des Verlages für einen Privatdetektiv?“
Ted ließ sich von Lyons Einwand nicht aus der Fassung bringen. „Da haben Sie mich falsch verstanden. Dies sind private Informationen, und nein, ich verrate Ihnen meine Quelle nicht.“
„Haben Sie Ihre Schwiegermutter mit einer Tüte Popcorn auf dem Parkplatz vor meiner Wohnung abgesetzt?“ Es war bekannt, dass Ted Pettigrew ab und zu seine Schwiegermutter für den Cedar Grove Chronicle schreiben ließ, nämlich immer dann, wenn Teds Leitartikel zu viele kritische Leserbriefe nach sich zogen. Lyon hielt es für durchaus möglich, dass er die Frau gebeten hatte, ihn zu beobachten.
„Sie sollten das ernst nehmen – und mir dankbar sein, dass ich Sie darüber informiere.“
„Ich nehme Sie immer ernst, Ted. Und ich kann Sie beruhigen. Mein Wagen wurde an diesen Tagen nicht nach Feierabend benutzt.“
„Sie haben nicht einmal auf Ihren Kalender gesehen.“
„Das muss ich auch gar nicht. Denn ich kann mich an diese Tage sehr gut erinnern. Gibt es sonst noch etwas?“
„Sie scheinen nicht zu verstehen … Es wird einen Leitartikel darüber geben, dass viele mit Ihnen und Ihrer Arbeit nicht zufrieden sind.“
„Das ist Ihr gutes Recht. Obwohl ich sagen muss, dass ich enttäuscht bin.“
„Kann ich auch schreiben, dass Sie nicht daran interessiert sind, etwas zu Ihrer Verteidigung zu sagen.“
Lyon deutete auf einen Umschlag auf seinem Schreibtisch. „Heute Morgen habe ich den Obduktionsbericht über Will Nichols bekommen.“ Er hatte Hope nichts davon gesagt, weil er sie vor dem Treffen mit Ellis nicht noch nervöser machen wollte. „Nach Ansicht des Pathologen hat Will sich das Genick gebrochen, als der Wagen die Böschung hinunterstürzte. Er war bereits tot, als ich zum Unfallort kam. Ich konnte ihm nicht mehr helfen. Wie es aussieht, haben Sie nur die dreisten Unterstellungen einer Frau, die sich schamlos an einen Mann herangemacht hat, der bereits vergeben war. Etwas wenig, finden Sie nicht?“
„Kann die Presse eine Kopie des Berichts bekommen?“
„Erst wenn ich die Ergebnisse den nächsten Verwandten mitgeteilt habe.“
„Wie viel Promille hatte er im
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