Collection Baccara Band 335 (German Edition)
nach.“
Behutsam nahm er Mac beim Halfter. Der Wallach ließ sich willig von ihm in Richtung Stall führen. Coco folgte ihnen zu Abbys Überraschung ganz von allein.
Ein paar Minuten nachdem sie hineingegangen war, öffnete Leo die Hintertür, die in die Küche führte, blieb auf der Schwelle stehen und blickte sie fragend an. Sie bedeutete ihm mit einem Nicken, einzutreten. Er lächelte, kam herein und hielt vor dem Kühlschrank inne. Nun musste auch Abby lächeln. „Ja, ich habe Bier“, beantwortete sie seine unausgesprochene Frage. „Nimm dir eins. Gab es Probleme mit Coco?“
„Überhaupt nicht. Im Gegensatz zu dir ist sie die Sanftmut selbst. Schade, dass du dich nicht mit Weizenschrot und Melasse ködern lässt.“
Er grinste sie frech an. Wieder stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.
„Willst du auch eins?“ Er öffnete den Kühlschrank und entnahm ihm zwei Flaschen Bier.
„Nein. Nicht für die nächsten neun Monate.“
Er nickte verständnisvoll, dann öffnete er die Schublade am Küchentresen, kramte darin herum, bis er einen Flaschenöffner fand, und öffnete sein Bier mit einem geübten Handgriff. Nachdem er einen Stuhl vom Tisch gezogen und sich hingesetzt hatte, nahm er einen langen Zug aus der Bierflasche und schloss verzückt für einen Moment die Augen.
„Du scheinst dich hier ganz wie zu Hause zu fühlen“, bemerkte sie.
„Wäre es dir lieber, mich zu bedienen?“
Sie drehte ihm den Rücken zu und schenkte sich ein Glas Mineralwasser ein.
„Vermutlich ist es keine gute Idee, aber ich bin bereit, dich zu heiraten“, sagte er.
Abby fuhr herum. „Ich will nicht, dass du mir irgendeinen Gefallen tust.“
„Ich habe mehr daran gedacht, meinem Kind auch meinen Namen zu geben.“
„Dein Kind? Es ist genauso mein Kind.“
„Das bestreite ich ja gar nicht. Unser Kind. Und es kommt vor, dass Paare mit Kindern heiraten.“
Sie hob die Brauen. „Nur wegen des Kindes?“
„Es hätte möglicherweise auch andere Vorteile.“
Er ist ein Mann, dachte Abby, natürlich denkt er dabei an Sex. „Wir kennen uns doch überhaupt nicht.“
„Da kann ich dir nicht zustimmen. Aus verschiedenen Gründen.“
Sein Blick ruhte auf ihr. Unwillkürlich durchzuckten Bilder aus ihrer gemeinsamen Nacht ihre Gedanken. Sie erinnerte sich daran, wie sie mit gespreizten Beinen auf seinem Bett lag und wie er den Kopf senkte, um sie zu küssen. Sie konnte gar nicht genug von ihm bekommen, obwohl er doch nur ein langweiliger angepasster Büromensch war. Niemals zuvor hatte sie sich bei einem Mann so geborgen und sicher gefühlt. Sie hatte ihm vertraut. In dieser Nacht war es ihr so vorgekommen, als wären sie auf seltsame Weise miteinander verbunden.
Warum er, fragte sie sich. Wieso ausgerechnet Leo Storm?
Sie schluckte trocken. „Ich werde dich auf keinen Fall heiraten.“
„Hast du eine bessere Idee?“
„Noch nicht.“
„Dann habe ich ja erst mal freie Bahn, aber ich bin ehrlich gesagt zu hungrig, um mir jetzt einen Plan B auszudenken.“ Er stellte die Flasche auf dem Küchentisch ab und ging wieder zum Kühlschrank. „Soll ich uns was kochen?“
Unentschlossen blickte sie ihn an.
„Es wäre mir natürlich auch eine Freude, dich zum Essen auszuführen“, setzte er hinzu.
Abby fand, dass er viel zu nett war. „Das würde den Abend nur unnötig in die Länge ziehen“, sagte sie ein wenig boshaft.
„Du meinst, wenn ich koche, wirst du mich schneller wieder los?“ Er lachte leise vor sich hin und holte eine Tüte Karotten aus dem Gemüsefach, dann folgten Kartoffeln, Champignons, grüner Salat und zwei große vakuumverpackte Steaks.
Fasziniert beobachtete sie, wie er mit Töpfen und Pfannen hantierte.
„Du könntest die Karotten schälen“, schlug er gut gelaunt vor.
„Wie schaffst du es nur, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre? Ich bin schwanger und habe das Gefühl, allmählich durchzudrehen.“
Er stellte eine Bratpfanne auf den Herd. „Ich denke, wir sollten ganz einfach nicht die Nerven verlieren und in Ruhe nachdenken. Vielleicht hilft uns ein gemeinsames Abendessen dabei. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, uns aneinander zu gewöhnen.“
Das wollte sie nun überhaupt nicht, aber in einem hatte er zweifellos recht. Es nützte niemandem, wenn sie in Panik geriet. „Also gut. Ich stimme dir ausnahmsweise zu.“
Es war gar nicht so einfach, sich auf das Kochen zu konzentrieren. Die Präsenz dieses großen muskulösen Mannes schien die ganze Küche
Weitere Kostenlose Bücher