Collection Baccara Band 335 (German Edition)
Sie erkannte ein mysteriöses Funkeln in seinen Augen, das sie nicht deuten konnte.
„Du hast die Katze behalten?“, fragte er fast vorwurfsvoll.
„Dachtest du, ich würde sie einfach so weggeben? Mir liegt viel an Kit.“
Vor allem, da sie ein Geschenk von ihm war. Doch auch, weil sie das Tier liebte. Kit war ein Teil der Familie und reiste überallhin mit.
„Ich dachte, deine Eltern hätten sie vielleicht weggegeben“, meinte er schulterzuckend. „Man weiß ja nie.“
„Du dachtest, weil sie dich rausgeworfen haben, würden sie dasselbe mit der Katze tun?“
„Vielleicht.“
„Haben sie aber nicht. Ist dir gar nicht aufgefallen, dass Kit die Katze in meinen Kinderbüchern ist?“
„Interessant“, brummte er nur.
„Und falls es dir entgangen sein sollte … Du bist Cat.“
„Der Panther?“ Er kniff die Augen zusammen. „Das soll ich sein?“
„Damals fand ich es passend.“ Sie lächelte. „Bekomme ich nun eine Führung durch den verbotenen Bereich?“
„Wirst du den Keller nicht mehr betreten, wenn deine Neugier gestillt ist?“
„Ich versuche es.“
Seufzend ergriff er ihre Hand. „Komm.“
Vorsichtig stieg Daisy die letzte Stufe hinunter und ließ sich von ihm durch den kalten Flur ziehen. „Was ist in dieser Richtung?“ Sie deutete nach rechts.
„Das ist der Bereich meines Onkels. Ohne seine Einwilligung ist der Zutritt strengstens verboten.“ Justice machte eine Pause und legte ihr einen Finger unters Kinn. „Das ist kein Spaß, Daisy. Du musst seine Privatsphäre unbedingt respektieren. Auf keinen Fall darf sich jemand nachts nach unten schleichen. Ich will keine Ausreden mehr hören, verstanden?“
„Ja. Pretorius würde das wohl nicht komisch finden.“
Justice deutete nach links. „Hier hinten habe ich mehrere Labors eingerichtet. Außerdem befinden sich hier meine privaten Räume.“
„Wie viele Labors hast du denn?“
Er zuckte mit den Schultern. „Eines für Messungen, ein weiteres für Recherchen. Eines beherbergt meine Computer, ein weiteres dient für Tests.“
„Ich würde gern das mit den Robotern sehen.“
Er lächelte. „Gut. Du kannst das nicht sterile betreten.“
„Es gibt sterile Labors?“
„Ja. Aber man darf nur steril und nackt hinein.“
Seinem Blick nach scherzte er. Sehr gut. Sie war gerade ein paar Stunden hier, und schont hatte sie ihn mit ihrem Humor angesteckt. „Ich scheine nicht sehr steril zu sein. Sonst hätten wir keine Tochter.“
Er lächelte tatsächlich, legte dann eine Hand auf eine Fläche neben der Tür und wartete, während seine Fingerabdrücke gescannt wurden. „Vielleicht müssen wir doch nicht steril sein.“
„Und auch nicht nackt?“
Fast lautlos öffnete sich die Tür. „Darauf muss ich leider bestehen.“
Daisy betrat das Labor und wurde sofort an eine große Werkstatt erinnert. Auf der einen Seite des Raums standen lange Tische mit unzähligen Apparaten darauf, die Daisy nichts sagten. Außerdem gab es mehrere Computer. Auf der anderen Seite des Raums sah sie viele Regale und Schubladen, die anscheinend mit Ersatzteilen gefüllt waren. Alles war perfekt geordnet – wie erwartet.
Mitten im Raum stand eine große Werkbank. Dieser Teil des Raums war am unordentlichsten, weil er wohl gerade genutzt wurde. Auf der Bank lag einer von Justices Problematoren. Auch dieser besaß die Form einer Blume. Doch Daisy wollte nicht darauf eingehen. Stattdessen schenkte sie dem Gerät auf der Werkbank ihre Aufmerksamkeit.
Auf einem Gestell waren zwei Apparate aus dunklem Metall und hellgrauem Plastik befestigt. Der erste erinnerte Daisy ein wenig an einen modernen Staubsauger. Nur besaß er Arme und sogar Augen. Auf einer Seite war ein Display mit vielen Knöpfen eingebaut. Der zweite Apparat sah fast genauso aus, allerdings etwas weiter entwickelt.
„Was ist das?“, fragte Daisy fasziniert.
„Das sind Emo X-14 und X-15. Emo steht für Emotibot, die Zahlen für die Generation der Roboter.“ Justice runzelte die Stirn. „Das sollen sie jedenfalls eines Tages sein. Im Moment sind sie rein gar nichts.“
„Was genau hast du mit ihnen vor?“
„Ich hoffe, dass Emo eines Tages der modernste Lügendetektor der Welt ist. Sozusagen ein Detektor für Emotionen.“
Fasziniert starrte sie die Roboter an. „Wofür braucht man einen Detektor für Emotionen?“
„Ich versuche, ein Gerät zu entwickeln, das nicht nur die Wünsche des Menschen erfüllt, sondern sie im Voraus erkennt. Ich habe vor, in den
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