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Collection Baccara Band 336

Collection Baccara Band 336

Titel: Collection Baccara Band 336 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christyne Butler , Charlene Sands , Peggy Moreland
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Gina, während sie der einladenden Geste der Haushälterin folgte. „Ich habe die Anwaltskanzlei mit der festen Absicht verlassen, nach Hause zu fahren.“
    Mary Colliers mitfühlender Blick ruhte auf ihr. „Aber Sie sind doch zu Hause, meine Liebe.“
    Gina kämpfte gegen Tränen an. „Vielen Dank. Ich würde mich nur gern ein paar Minuten umsehen, wenn es Ihnen recht ist.“
    Die Haushälterin nickte verständnisvoll, als wüsste sie, dass sie eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit suchte.
    „Selbstverständlich habe ich nichts dagegen. Falls Sie etwas brauchen sollten, ich bin in der Küche.“
    Gina beobachtete, wie die ältere Frau am anderen Ende der Eingangshalle verschwand, dann blickte sie sich in der einstmals so vertrauten Umgebung um. Das Ölporträt ihrer Mutter hing immer noch an seinem Platz über dem Kamin und dieselben silbergerahmten Familienfotos wie früher standen auf dem Sims. Es war zwölf Jahre her, seit sie das letzte Mal in diesem Haus gewesen war. Mit dem Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben, ging Gina langsam durch die Halle, bis sie zum Arbeitszimmer ihres Vaters kam.
    Zögernd verharrte sie an der Tür und blickte sich in dem mit kostbaren Möbeln aus Walnussholz eingerichteten Zimmer um. Ein großer Schreibtisch und ein lederner Drehsessel auf Rollen dominierten den Raum. Der Sessel war ein wenig seitwärts ausgerichtet, als ob ihr Vater gerade aufgestanden wäre und jeden Moment zurückkommen würde. Auf der rechten Seite der Tischplatte befand sich der Pfeifenständer und gleich daneben die Holzdose, in der Curtis Reynolds seinen Tabak aufbewahrt hatte. Gina atmete tief ein und inhalierte den würzigen Duft von Pfeifentabak, der immer noch die Luft erfüllte.
    Allmählich wurde sie mutiger. Sie durchquerte das Zimmer und setzte sich in den Ledersessel ihres Vaters. Langsam drehte sie sich im Kreis herum und betrachtete all die vertrauten Gegenstände. Die antike Hutablage neben der Tür. Die eingebauten Regale, die mit Büchern und allerhand Krimskrams gefüllt waren, den ihr Vater über die Jahre gesammelt hatte.
    Die großen Fenster boten eine Aussicht auf den Rosengarten, den ihre Mutter angelegt hatte. Als der Drehsessel hielt, saß Gina wieder mit dem Gesicht zum Schreibtisch. Ihr Blick fiel auf einen Bilderrahmen auf der rechten Seite. Ihr Atem stockte und ihr Herz begann zu hämmern. Sie nahm ihn und betrachtete die Fotocollage hinter der Glasscheibe. Es waren Aufnahmen von ihr als Baby, als Kleinkind, als Sechsjährige am Tag der Einschulung. Weitere Fotos, die sie bei verschiedenen schulischen Aktivitäten zeigten.
    Was sie am meisten berührte, war ein vergilbter Zeitungsausschnitt. Dieser Artikel war in der Collegezeitung erschienen, als ihr erstes Buch veröffentlicht worden war, und berichtete vom erfolgreichen Verkauf ihres Erstlingswerks. Sie fragte sich, wie ihr Vater an diesen Artikel gekommen war und warum er ihn all die Jahre aufgehoben hatte.
    Vorsichtig stellte sie den Rahmen zurück an seinen Platz, stand auf und setzte ihre Erkundungstour fort. Von den vielen unterschiedlichen Gefühlen und Erinnerungen, die auf sie einstürmten, wurde ihr die Kehle eng. An der Tür zum Schlafzimmer ihrer Eltern hielt sie kurz inne, um tief durchzuatmen. In diesem Moment meinte sie den Geruch wahrzunehmen, der unvermeidlich mit Verfall und Tod eines Menschen einherging. Obwohl ihr Vater längst nicht mehr hier war, kündete dieser Geruch von seiner verlorenen Schlacht gegen die tödliche Krankheit.
    Die Augen tränenfeucht, betrat sie zögernd den Raum, in dem er seinen letzten Atemzug getan hatte. Außer dem Geruch deutete nichts darauf hin, dass hier ein Mensch gestorben war. Nirgendwo waren Medikamente oder medizinische Geräte zu sehen. Das Bett war säuberlich gemacht. Die Vorhänge an den Fenstern waren aufgezogen, um das Sonnenlicht hereinzulassen. Auf dem Nachttisch stand eine Vase mit frischen Blumen. An der Wand dahinter hingen zwei gerahmte Fotografien.
    Gina war sich ziemlich sicher, dass diese Fotos in ihrer Jugend nicht da gewesen waren. Neugierig trat sie näher, um sie sich anzusehen. Das eine war eine Porträtaufnahme ihrer Mutter, das andere ein Schnappschuss von ihr selbst. In diesem Moment begriff sie endgültig und mit unmissverständlicher Klarheit, dass ihr Vater sie geliebt hatte. Ebenso wie ihre Mutter.
    Auf der Heimfahrt war Gina wie in Trance. Sie nahm kaum wahr, was um sie herum geschah. Obwohl sie immer noch heftige Schuldgefühle empfand,

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