Collection Baccara Band 336
verletzt, Miss Dillon?“
„Nein, nein. Es ist Gage. Helft ihm.“
„Ja, aber Sie müssen Platz machen.“
„Nein, ich bleibe bei ihm.“
Irgendjemand zog sie weg, und sie sank neben Jack und ließ den Mann, den sie liebte, nicht aus den Augen. Das war der Mann, der ihr gezeigt hatte, was Liebe bedeutete. Ihn hatte sie von Jugend auf geliebt, sie hatte es nur nie wahrhaben wollen.
Aber Gage brauchte eine Frau, die seiner würdig war. Sie war nicht diese Frau.
Racy erinnerte sich nicht, wie sie in den Rettungswagen gestiegen war, nur an Gages reglose Gestalt. Ein Rettungssanitäter hatte ihm eine Sauerstoffmaske aufgesetzt.
Er darf nicht sterben. Er darf nicht sterben.
Sie fuhren zum Krankenhaus in Laramie. Was hatte das zu bedeuten? War Gage so schwer verletzt?
Dann musste sie warten, während ein Haufen Ärzte mit Gage verschwand.
Auch Racy wurde untersucht, und sie erzählte alles, was sie von Billy Joe wusste. Als Racy nach ihrem nächsten Angehörigen gefragt wurde, gab sie Justins Namen an.
Dann fragte sie nach Gage.
Immer wieder fragte sie, aber niemand konnte ihr etwas sagen. Die Zeit verging, und dann war Justin da, um sie abzuholen.
„Ich gehe nicht weg.“
„Racy …“
„Vergiss es. Ich gehe nicht eher, als bis ich weiß, was mit Gage ist.“
Justin sah sie an. „Das will ich ja auch, aber im Wartezimmer warten eine Menge Menschen auf dich.“
Racy spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Justin zog sie an sich. „Es tut mir leid“, sagte er rau, „ich wusste nicht, was Billy vorhatte. Bitte glaub mir.“
Racy sah ihn an. „Ich glaube dir.“
„Billy ist in Haft. Gage hat ihn ins Bein geschossen, aber es wird wieder. Danach soll er ins Staatsgefängnis.“ Justin ließ sie los, als sie zum Wartezimmer gingen.
„Ist Gages Familie hier?“, fragte Racy.
„Ich glaube, die Zwillinge sind mit Leeann gekommen, aber Gina oder ihre Mutter habe ich nicht gesehen.“
„Justin, was ist los …?“ Ihre Stimme erstarb. Das Wartezimmer war voller Menschen, Personal aus der Bar, Freunde, Kunden. Willie kam auf sie zu.
„Was … was machst du hier?“, fragte Racy verblüfft.
Willie umarmte sie. „Ich wollte sehen, ob du okay bist. Verdammt, ich habe mir Sorgen gemacht.“
Racy sah sich verwundert um. „Max! Du bist doch in Florida!“
„Ich werde hier gebraucht. Ich bin heute früh zurückgeflogen. Wir sind alle für dich da.“
Racy war überwältigt. Leeann trat zu ihr. „Ich habe den Funkspruch gehört. Als von Verwundeten die Rede war, habe ich versucht, Gages Mutter ausfindig zu machen, aber es waren nur die Zwillinge da. Ihre Mutter ist mit Gina in Cheyenne. Sie sind bald hier.“
Racy sah, dass Garrett und Giselle geweint hatten. Spontan ging sie zu ihnen und umarmte sie.
„Was ist passiert, Miss Dillon?“, fragte Garrett.
Aber Racy sah auf die Uhr. Schon drei Stunden! „Habt ihr schon mit einem Arzt gesprochen?“
Giselle schüttelte den Kopf. „Sie haben nur gesagt, dass sie ihn stabilisieren.“
Ein Arzt in Chirurgenkleidung kam in diesem Moment herein, und Racy lief zu ihm. „Wie geht es Gage?“
„Sheriff Steele lebt, aber es sieht nicht gut aus.“
Racys Herz stockte.
„Ist der nächste Angehörige hier? Wir brauchen die Zustimmung, dass die Kugel neben seinem Herzen herausoperiert werden darf.“
Garrett stand auf. „Ich bin sein Bruder, ich unterschreibe.“
„Du musst volljährig sein.“
„Meine Mutter ist erst in einer Stunde hier“, protestierte Garrett. „In drei Monaten werde ich achtzehn.“
Racy legte dem Jungen die Hand auf die Schulter und trat vor. „Ich werde unterschreiben. Ich bin Gages Frau.“
Alle schwiegen verblüfft.
„Ich wusste gar nicht, dass der Sheriff verheiratet ist“, erwiderte der Arzt.
Racy zog die Heiratsurkunde aus der Tasche. Der Arzt prüfte sie und gab ihr dann die Papiere zum Unterschreiben. „Hier bitte, Mrs Steele.“
Racy unterschrieb.
„Wir halten Sie auf dem Laufenden.“
Racy nickte. „Danke. Ich werde hier warten.“
Der Arzt ging, und die anderen sahen sie fragend an. Racy ging zu den Zwillingen. „Gage und ich haben letzten Sommer in Vegas geheiratet.“
„Wow!“
Racy lächelte Garrett an. „Ja, wow.“
„Warum habt ihr es denn niemandem erzählt?“, wollte Giselle wissen.
„Das ist eine lange Geschichte.“
Racy sah Leeann an, die ihr mitleidig zulächelte. „Na“, sagte ihre Freundin, „dann hatte Maggie ja doch recht.“ Racy wollte lächeln, schaffte
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