Collection Baccara Band 337
gefällt mein Leben hier. Ich mag meinen Job, mein Haus und den Lebensstil der Menschen in dieser Stadt. Niemand versucht vorzutäuschen, etwas zu sein, was er nicht ist. Ich kann hier ich selbst sein. Es hat eine Weile gedauert, bis ich an diesem Punkt angelangt bin, aber jetzt bin ich so glücklich wie …“ Sie brach ab und senkte den Blick.
Max ahnte, was sie eigentlich hatte sagen wollen. „Wie damals, als wir zusammen waren?“
„Wir waren nicht zusammen“, stellte sie nüchtern fest.
Er runzelte unwillig die Stirn. „Soweit ich mich erinnere, doch. Außer meiner Wohnung kann ich dir ein Dutzend Orte nennen, an denen wir zusammen waren. Und wie ist es mit dem Mal, als wir es nicht mehr in die Wohnung geschafft haben, weil wir …“
„Das war nur Sex“, unterbrach sie ihn.
Es war nicht die Offenheit ihrer Bemerkung oder die Röte auf ihren Wangen, die ihn innehalten ließen. Es war ihre Hand, die sie auf seine gelegt hatte, um ihn daran zu hindern, ihre leidenschaftliche Begegnung im nächtlichen Treppenhaus zu erwähnen. Bei dieser unerwarteten Berührung schlug ihm das Herz bis zum Hals.
„Wir hatten schrecklich viel Sex“, fuhr sie fort. „An ziemlich vielen verschiedenen Orten. Da hast du recht. Aber deshalb waren wir noch lange kein Paar. Es tut mir leid, dass ich diesen Unterschied damals nicht gesehen habe. Meine einzige Entschuldigung besteht darin, dass ich sehr jung war und, wie du so treffend bemerkt hast, sehr zugänglich.“
„Willst du damit andeuten, ich hätte das ausgenutzt?“
„Nein. Ich versuche nur, dir zu erklären, warum ich das alles falsch interpretiert habe. Ich bin mir zu keinem Zeitpunkt ausgenutzt vorgekommen. Die Chemie zwischen uns war einfach überwältigend.“
Abgelenkt von ihrer Berührung brauchte Max eine Weile, um ihre Worte zu verdauen, doch schließlich wurde ihm klar, dass sie ihm die Eröffnung lieferte, auf die er sich so vorsichtig hinbewegt hatte, und zwar viel leichter und früher, als er zu hoffen gewagt hatte.
„Diese Chemie“, begann er behutsam und verschränkte zärtlich seine Finger mit ihren, „ist immer noch da, oder?“
Er strich mit dem Daumen über ihr Handgelenk und spürte ihren schnellen Pulsschlag. An ihrem Blick erkannte er, wie misstrauisch und alarmiert sie war.
„Ja“, gab sie zögernd zu. „Aber ich habe nicht die Absicht, in irgendeiner Weise darauf zu reagieren.“
„Warum nicht? Wir sind beide alleinstehend. Es gibt keine Bindungen, die uns hindern könnten, und wir wissen, wie gut wir zusammenpassen. Daran erinnerst du dich bestimmt.“
„Wie ich dir schon gesagt habe, ich bin glücklich mit meinem Leben. Das Letzte, was ich brauche, ist eine kurze Affäre oder einen One-Night-Stand um der alten Zeiten willen. Oder was immer du auch im Sinn haben magst. Also vergiss es einfach.“
„Ich bin nicht sicher, ob ich das kann.“
Sie blickte ihn an, als könnte sie nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Dann schüttelte sie langsam den Kopf und entzog ihm ihre Hand.
„Ich bin nicht mehr das Mädchen, das ich vor zehn Jahren war, Max. Nichts, was du tust oder sagst, wird meine Meinung ändern. Ich bin nicht an dir interessiert.“
5. KAPITEL
Zu Dianas Überraschung unternahm Max keinen Versuch, weiter über das Thema zu diskutieren oder sie zu näheren Erklärungen zu drängen.
Er ließ sie einfach so gehen und bat sie lediglich, ihre Handschuhe zu suchen und sich warm zu halten, aber sie wusste, dass er ihr deutlich bekundetes Desinteresse und die Entschlossenheit, ihre Meinung nicht zu ändern, als Herausforderung betrachtete. Deshalb ging sie hart mit sich ins Gericht, weil sie nicht bedacht hatte, mit welchem Vergnügen ein zielorientierter Mann wie er sich daran machen würde, die von ihr gesetzten Hindernisse zu überwinden. Dennoch war sie auf seltsame Art auch zufrieden, da sich ihr seit dem Hochzeitsempfang gehegter Verdacht bestätigt hatte. Ab jetzt würde sie auf der Hut sein und jedes Wort zweimal überdenken, bevor sie es aussprach.
Die gegenseitige Anziehung war nun eine anerkannte Tatsache. Ebenso Max’ Wunsch, sie wieder in sein Bett zu kriegen. Sie nahm sich vor, das Ganze als einen Test zu betrachten. Es war eine einzigartige Gelegenheit, ihre Willensstärke auf die Probe zu stellen.
Sie würde sich nicht dazu bewegen lassen, ihren Standpunkt zu ändern. In dieser Hinsicht war Diana voller Zuversicht und Selbstvertrauen. Sie würde Max widerstehen, gleichgültig, welche
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