Collection Baccara Band 337
Jeffrey, der sie nie anders als höflich und respektvoll behandelt hatte. Sie aßen gelegentlich zusammen zu Abend und Jeffrey hatte sie auf den Hochzeitsempfang begleitet, aber er hatte nie einen Versuch unternommen, ihr näher zu kommen. Es gab nicht einmal einen flüchtigen Abschiedskuss. Wie konnte Max es wagen, ihm solche Absichten zu unterstellen?
Diana zwang sich zu einem gelassenen Gesichtsausdruck, weil Albertos Tochter an ihren Tisch trat, um den Kuchen zu servieren. Max ließ seinen Charme bei der hübschen jungen Frau spielen und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Das trug nicht gerade dazu bei, Dianas Stimmung zu heben. Als er für sie beide einen zweiten Kaffee bestellte, ohne sie vorher zu fragen, war sie kurz davor überzukochen.
Sie atmete tief durch, nahm mit zitternden Fingern die Kuchengabel und teilte ein Stück von dem cremigen Schokoladenkuchen ab, aber sie führte es nicht zum Mund. Sie konnte jetzt absolut nichts herunterbringen, denn ihr war übel vor Zorn.
„Du solltest Jeffrey nicht nach deinen eigenen Maßstäben beurteilen“, sagte sie mit eisiger Stimme.
„Denkst du etwa, ich hätte dir den Auftrag erteilt, um dich ins Bett zu bekommen?“
„Das liegt nahe. Es würde die Kehrtwendung erklären, die du in dieser Sache gemacht hast.“
„Ich habe dir doch erklärt, dass ich die Zusage einhalten wollte, die Sky dir gegeben hat. Außerdem gefiel mir deine Idee, das Pferd in Bewegung abzulichten.“
Er war nie um die richtigen Antworten verlegen, dieser clevere Teufel. Misstrauisch blickte sie ihn an. „Und das ist alles?“
„Du hast gesagt, eine Entschuldigung wäre nicht genug. Erinnerst du dich?“
Und ob sie sich erinnerte. Sie war immer noch der Meinung, dass eine lapidare Entschuldigung nicht ausreichte, um seine verletzende Bemerkung, sie habe mit zwei Männern gleichzeitig eine sexuelle Beziehung unterhalten, aus der Welt zu schaffen. Der Gedanke daran verursachte ihr immer noch Magenkneifen. „Und du glaubst, das genügt?“
„Es ist ein Anfang.“
Ein Anfang von was?
Dianas Herzschlag beschleunigte sich, als sie sich ihr Gespräch in Nash Fortunes Bibliothek ins Gedächtnis rief. Da hatte Max eine noch nicht abgeschlossene Angelegenheit erwähnt. Es wurde immer wahrscheinlicher, dass er damit vor allem sie gemeint hatte. Sie ignorierte ihr hämmerndes Herz und setzte eine gleichgültige Miene auf. Was Max auch im Sinn haben mochte, es spielte keine Rolle. Sobald er die Abzüge ausgewählt, bezahlt und die Lieferung quittiert hatte, war dieser Job vorbei und somit ebenfalls diese rätselhafte Angelegenheit.
„Ein Anfang, ja“, sagte sie kühl. „Dann such dir jetzt bitte die Bilder aus, die du bestellen willst, damit wir zu einem Ende kommen.“
Max beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Jedenfalls fürs Erste. Widerspruchslos wandte er seine Aufmerksamkeit den Kontaktabzügen zu, die sie mitgebracht hatte. Es war nicht besonders schwer, eine Auswahl zu treffen. Im Grunde hatte er das bereits getan, nachdem Eliza ihm die Fotos gegeben hatte, trotzdem gab er vor, sich nicht entscheiden zu können, und betrachtete jedes einzelne Bild genau. Es gefiel ihm, Dianas Stimme zu hören, während sie ihm die Fotos erläuterte. Es machte ihm Freude, das Leuchten in ihren Augen zu sehen, wenn sie von ihrer Arbeit sprach. Dass sie sich merklich entspannte und näher an ihn heranrückte, war ein unerwarteter Bonus.
Andererseits war er sich nur allzu bewusst, dass die Wetterlage sich wahrscheinlich verschlechtern würde und er den Aufenthalt hier nicht zu sehr ausdehnen durfte. Als sie das Restaurant schließlich verließen, hielt er vor der Tür inne und schaute zum Himmel. Inzwischen war genug Schnee gefallen, um den Gehweg völlig zu bedecken und den Straßenlaternen weiße Mützen zu verpassen. Wie immer bei Schneefall wirkte die Welt auf einmal still und weit.
„Ist das jetzt richtiger Schnee?“, fragte er Diana lächelnd.
„Fast“, antwortete sie und erwiderte sein Lächeln.
Sie stellte sich neben ihn und blickte gleichfalls nach oben. Er bemerkte, dass sie vor Kälte zitterte.
„Ist das nicht wunderschön?“, sagte sie, wobei ihr Gesicht strahlte. „Ich wünschte, ich hätte meine Kamera dabei.“
„Du zitterst viel zu sehr, als dass du sie ruhig halten könntest“, entgegnete er trocken.
„Das ist ja gar nicht wahr“, widersprach sie entrüstet.
Amüsiert schüttelte er den Kopf. „Komm, wir gehen zu deinem Wagen. Sonst zieht
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