Collection Baccara Band 337
einzuatmen.
„Aber du hast doch schon mit Männern getanzt, oder?“
„Ja, natürlich“, erwiderte Jillian. Vorsichtig sah sie zu ihm auf. „Aber es … es hat sich noch nie so angefühlt.“
Teds dunkle Augen funkelten.
„Tut mir leid, manchmal sage ich Dinge, ohne vorher nachzudenken“, sagte sie schnell in entschuldigendem Ton.
Aber Ted beugte seinen Kopf zu ihr hinunter, bis sein Mund ganz nah an ihrem Ohr war. „Das ist okay, wenn sich das bei mir so anfühlt“, flüsterte er, während sie weiter tanzten. „Aber es wäre falsch, wenn du das bei einem anderen Mann empfinden würdest. Am besten wird es sein, wenn du den Rest deines Lebens mit keinem anderen Mann außer mir mehr tanzt.“
Wieder musste sie laut lachen.
Er lächelte sie verschmitzt an. „Du lernst schnell, Jake“, bemerkte er, während er mit ihr über die Tanzfläche glitt. „Vielleicht werden wir schon bald berühmt hier, wenn wir weiterhin so gut tanzen.“
Langsam geriet Jillian außer Atem, aber es machte ihr großen Spaß. Immer wieder lehnte sie sich über seinen Arm nach hinten, und Ted zog sie wieder zu sich, wirbelte sie im Kreis herum und hielt sie dann wieder ganz fest.
„Ich habe seit Jahren nicht mehr getanzt“, erklärte Ted. „Ich liebe es, aber ich gehe einfach nicht gerne auf Partys.“
„Da haben wir noch etwas gemeinsam. Ich bin viel lieber zu Hause als in irgendeinem Club“, erwiderte Jillian. „Ich weiß, das ist nicht besonders zeitgemäß für eine Frau. Manchmal denke ich, ich sollte mich irgendwie die Karriereleiter hinaufarbeiten oder mich weiterbilden.“
„Würdest du denn gerne Karriere machen?“
Jillian zog eine Grimasse. „Nicht wirklich. Solche Jobs sind anstrengend, und man muss das mehr als alles andere wollen, um weiterzukommen. Ich bin einfach nicht so ehrgeizig. Aber einen College-Kurs würde ich schon gerne belegen.“
„Was für einen Kurs denn?“, fragte er neugierig.
„Anthropologie.“
Abrupt blieb er stehen und sah sie überrascht an. „Warum?“
„Ich lese gerne über die Menschen im Altertum und wie die Archäologen anhand von Knochen so viel über sie erfahren können. Nach Fernsehsendungen über Ägypten bin ich regelrecht verrückt.“
„Ich auch“, stimmte Ted ihr begeistert zu.
„Ich würde so gern mal die Pyramiden sehen. Alle, auch die in Mexiko und Asien.“
„Hier in den USA gibt es auch Pyramiden. Die riesigen Erdhügel, die das Naturvolk früher gebaut hat, sind auch so etwas wie Pyramiden. Ich habe einige Bücher darüber.“
„Die würde ich gerne mal lesen.“
„Komm einfach mal vorbei, dann kannst du dir welche ausleihen.“
Jillians Augen glitzerten. „Ist das eine Einladung? Oder eher so etwas wie der Trick mit der Briefmarkensammlung?“
Ted lachte laut auf. „Nein, ich versuche nicht, dich abzuschleppen. Ich möchte dir nur mal meine Wohnung zeigen.“
„Dann komme ich gern.“
„Wirklich? Wann? Wie wär’s mit nächstem Samstag? Ich habe auch ganz viele Landkarten, die ich dir gerne zeigen würde.“
„Landkarten?“
Ted nickte. „Am liebsten mag ich topografische Karten. Ich kann mir dann besser vorstellen, wo genau ein Ort liegt und wie es dort aussehen könnte.“
„Wir könnten Landkarten vergleichen.“ Jillian lächelte.
„Was?“
„Wir haben wirklich viel gemeinsam. Ich habe nämlich auch einen Haufen Landkarten zu Hause.“
„Ach, das gibt’s ja nicht. Wir sind beide heimliche Landkartenfans.“ Ted konnte es nicht fassen.
„Und wir lieben die Antike.“
„Und wir lieben es, im Garten auf Flaschen zu zielen.“
Sofort verdunkelte sich Jillians Blick.
Er seufzte. „Schon gut, schon gut.“
„Du könntest aus Versehen auf Sammy schießen“, gab Jillian zu bedenken.
„Ich bin ein ausgezeichneter Schütze, das würde mir nicht passieren.“
„Jeder kann mal daneben treffen.“
„Vermutlich hast du recht.“
Sie standen auf der Tanzfläche. Als die Band ein neues Stück begann, riss Ted sie sofort an sich, wirbelte sie herum, und wieder begannen sie zu tanzen. Jillian konnte sich nicht erinnern, wann sie sich jemals so amüsiert hatte.
4. KAPITEL
Spät in der Nacht brachte Ted sie nach Hause und begleitete sie zur Tür. Er lächelte. „Es war eine sehr schöne erste Verabredung.“
„Ja, ich hatte noch nie so viel Spaß!“
Ihre Worte lösten ein angenehm warmes Gefühl in ihm aus. Sie war so ein ehrlicher Mensch, überhaupt nicht kokett, und sie flirtete auch nicht. Das, was sie
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