Collection Baccara Band 337
lächelte sie ihn an. „Schön, dass du mich nicht verurteilst.“
Er zuckte die Achseln. „Ich bin eben ein netter Mann.“ Dann zwinkerte er ihr zu und wechselte das Thema: „Und ich kann Tango tanzen.“
Jillian betrachtete sein kantiges schönes Gesicht. „Es ist ein sehr sinnlicher Tanz, sagt man.“
„Sehr, aber ich bin nicht aufdringlich und werde dich sicher nicht bedrängen.“
Jillian errötete leicht, dann seufzte sie. „Na gut, vermutlich sollte jede Frau wenigstens einmal in ihrem Leben Tango tanzen.“
Lächelnd wischte er sich den Mund mit seiner Serviette ab, nahm noch einen Schluck Kaffee und stand auf.
„Du musst aber gut aufpassen beim Tanzen“, meinte Ted, während er sie an der Hand zur Tanzfläche führte.
„Warum?“
„Naja, wenn die anderen Frauen sehen, was für ein guter Tänzer ich bin, dann nehmen sie mich dir vermutlich weg.“
„Gut zu wissen. Aber du hast doch sicher deine Waffe dabei, oder?“ Lachend sah sie ihn an.
Ganz automatisch griff er sich an den Gürtel. „Natürlich, ich bin Polizist, ich habe sie immer dabei. Aber du lässt schön die Finger davon“, wies er sie mit strengem Gesichtsausdruck an. „Damit darf keine Frau spielen, und wenn sie noch so lieb fragt.“
„Ted, du weißt doch, dass ich Angst vor Waffen habe“, erinnerte sie ihn und knuffte ihn in die Seite. „Und genau deswegen übst du bei mir im Garten auch immer Zielschießen. Nur um mich zu ärgern.“
„Na gut, ich werde mich bessern.“
„Du lügst.“
Er legte die Hand aufs Herz. „Nein, ich lüge nur, wenn es nötig ist, um die Gefühle eines Menschen nicht zu verletzen. Manchmal ist die Wahrheit nämlich grausam.“
„Ach ja? Dann nenn mir doch mal ein Beispiel.“
Mit dem Kopf nickend deutete er auf eine Frau, die an der Wand stand. „Also, wenn ich dieser netten Frau da drüben sagen würde, dass das Kleid so eng ist, dass es aussieht wie aufgemalt, wäre sie vermutlich beleidigt.“
Jillian versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. „Sie denkt vermutlich, es sei sexy.“
„Oh, nein. Sexy ist, wenn ein Kleid fast alles bedeckt, außer einer verlockenden kleinen Stelle. Deshalb sind japanische Kimonos so geschnitten, dass sie nur ein Stück des Nackens einer Frau zeigen, sonst ist alles bedeckt. Für die Japaner ist der Nacken sexy.“
„Warst du etwa schon dort?“
Ted nickte. „Ja. In anderen Ländern gibt es andere Sitten, aber die Menschen sind fast überall gleich.“
„Mein Gott!“ Jillian sah ihn beeindruckt an. „Ich war erst einmal außerhalb von Montana, als ich mit Onkel John nach Wyoming gefahren bin. Die USA habe ich noch nie verlassen.“
„Mir hat das Reisen immer großen Spaß gemacht, auch wenn es beruflich war.“
„Wie damals, als du nach London geflogen bist mit dem Kriminalbeamten von Scotland Yard. Das war schon Wahnsinn, dass ein Fall in Großbritannien etwas mit Hollister zu tun hatte.“
„Ja, der Mörder war zum Fischen hierhergekommen, um sich ein Alibi zu verschaffen, während seine Frau den Mord beging und ihrem abwesenden Mann die Schuld daran gab. Letztendlich mussten sie beide lebenslänglich ins Gefängnis.“
„Wen haben sie umgebracht?“ Jillians Neugier war geweckt.
„Ihren Cousin, der das ganze Vermögen der Familie, etwa zehn Millionen Pfund, erben sollte.“ Ted schüttelte ungläubig den Kopf. „Es ist verrückt, was Menschen für Geld tun. Man hat doch nichts mehr davon, wenn man stirbt. Und wie viele Häuser braucht man denn zum Leben? Wie viele Autos kann man überhaupt fahren?“
Achselzuckend fuhr er fort: „Die Indianer denken ganz anders über Geld. Sie ehren den ärmsten Mann im Stamm am meisten, weil er all sein Geld den Leuten gibt, die es dringender brauchen. Indianer sind keine Kapitalisten, sie können es nicht verstehen, wenn eine Gesellschaft Ansehen mit Vermögen gleichsetzt.“
„Und Indianer teilen alles miteinander“, fügte Jillian hinzu. „Für sie gibt es keinen Privatbesitz.“
„Für mich auch nicht.“ Ted lachte. „Die Wälder, Flüsse und Berge kann man nicht besitzen.“
„Siehst du? Das ist der Cheyenne in dir.“
Behutsam berührte er ihr blondes Haar. „Vermutlich hast du recht. Aber was ist jetzt, wollen wir tanzen oder reden?“
Er ging vor ihr her auf die Tanzfläche und zog sie sanft an sich. Plötzlich zögerte er. Nach all dem, was sie ihm erzählt hatte, wollte er auf keinen Fall, dass sie sich unbehaglich fühlte. Er sprach sie darauf an.
„Ich … naja,
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