Collection Baccara Band 338
glücklich. Gut. Calista lehnte sich in ihrem Sitz zurück und spürte, wie die Anspannung in ihr nachließ. „Alles in allem lief das doch ganz gut mit den O’Sheas.“ Auf jeden Fall besser, als sie für eine erste Runde erwartet hatte.
Doch dann fiel es ihr wieder ein. Sie waren noch lange nicht über den Berg. „Alles, außer …“ Sie drehte sich in ihrem Sitz, um Jake anzusehen. „Was machen wir wegen der Hochzeit, die sie jetzt erwarten?“
Er zuckte mit den Schultern, als wäre die Frage so unbedeutend, dass sie nicht einmal eine Sekunde des Bedenkens verdiente. „Sie einladen, wie wir es versprochen haben.“
Halluzinierte er? Wie stellte er sich das vor? Wie sollten sie das durchziehen? „Damit die zwei zu einer Hochzeit kommen können, muss tatsächlich eine Hochzeit stattfinden“, erinnerte sie ihn geduldig.
„Und?“ Er blickte sie vollkommen gefasst an.
„Und?“, fragte sie ungläubig. „Es wird keine Hochzeit geben.“
„Doch, wird es“, entgegnete Jake. Als sie an eine rote Ampel kamen, nahm er den Fuß vom Gas und drehte sich zu ihr um. „Oder nicht?“
Der Mann verwirrte sie definitiv. Bei ihm klang das, als wäre es längst ausgemacht.
„Warte mal“, rief sie und legte innerlich den Rückwärtsgang ein, „willst du damit sagen, wir ziehen das durch?“
„Du warst diejenige, die sich als Freiwillige gemeldet hat, weißt du noch?“ Wollte sie jetzt einen Rückzieher machen? War es ihr wirklich nur darum gegangen, ihm wegen Marlie zu helfen, und um sonst nichts? Hatte er ihre Signale falsch gedeutet?
„Ich weiß, aber damals sah es so aus, als wäre das die einzige Möglichkeit, wie du Marlie behalten könntest.“ Sie warf einen Blick über die Schulter. Die Kleine lag sicher angeschnallt in ihrem Kindersitz auf der Rückbank und war vom Rhythmus des fahrenden Autos in den Schlaf gewiegt worden.
Er brauchte etwas, um ihre Worte zu verarbeiten. „Also willst du mich jetzt nicht mehr heiraten?“
Ich würde dich liebend gern heiraten, dachte Calista. Wenn du mich aus Liebe wolltest und nicht nur als Komplizin. „Ich meine, Maggies Eltern stellen keine Bedrohung mehr da, also musst du mit dieser Scharade nicht weitermachen.“
Calista versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, doch dann sprang die Ampel wieder auf Grün, und er schaute nach vorn.
Natürlich hatte er anfangs angenommen, seine Gefühle für Calista hätten etwas mit der Trauer über Maggies Tod zu tun. Hatte vermutet, dass er sich nur aus Einsamkeit zu ihr hingezogen fühlte. Aber inzwischen war ihm klar geworden, dass das nicht stimmte. Was er für diese lebhafte, optimistische Frau fühlte, hatte absolut nichts mit Maggie zu tun. Und auch nicht mit Marlie. Obwohl er mit Erleichterung sah, wie sehr Calista das Mädchen liebte.
Verdammt, das sind ganz schön viele Probleme für ein einziges Leben, dachte er.
„Vielleicht will ich ja mit der Scharade weitermachen“, sagte er ruhig.
„Du willst damit weitermachen?“, wiederholte sie, während sie versuchte, seine Worte zu begreifen. Irgendwo musste sich da doch eine Pointe verstecken.
Jake holte Luft. Er hatte es gesagt. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Nicht nachdem er nun tatsächlich um ihre Hand angehalten hatte. „Ja, das habe ich gesagt.“
Sie hörte die Worte, aber ihre Bedeutung wurde ihr einfach nicht klar. Ihr Verstand verweigerte die Aufnahme.
„Du willst mich heiraten?“
„Ja, ich will dich heiraten.“
„Aber warum?“, drängte sie ihn. „Es gibt doch jetzt keinen Grund mehr, diese Täuschung aufrechtzuerhalten.“
Begriff sie wirklich nicht, was er ihr sagen wollte? Oder warum machte sie es ihm mit seinem Antrag so schwer? Er seufzte. „Maggies Eltern erwarten eine Hochzeit. Sie erwarten zu sehen, dass wir heiraten. Wenn wir da unser Wort brechen, werden sie sich vielleicht auch nicht mehr an ihres halten.“
Jetzt endlich begann alles, einen Sinn zu ergeben. Warum hatte er das nicht gleich zugegeben? „Also heiratest du mich, weil du Marlie behalten willst.“
Okay, dachte er, das klingt überhaupt nicht wie das, was ich eigentlich sagen wollte. Er gab sich einen Ruck. Es war an der Zeit, etwas zu riskieren, das Kind beim Namen zu nennen.
„Ich will dich heiraten, weil ich dich behalten will.“ Aber auch das klang nicht richtig. „Ich meine … oh, zum Teufel, du weißt genau, was ich meine.“
Frustriert lenkte er das Auto an den Straßenrand und stellte den Motor aus. Es war besser, keinen Unfall zu riskieren,
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