Collection Baccara Band 338
Mädchen wird groß.“ Sie lächelte in das attraktivste verblüffte Gesicht, in das sie jemals geblickt hatte. „Sie bekommt ihren ersten Zahn.“
Das war unmöglich. „Sie ist zu jung für Zähne“, protestierte er.
„Offenbar nicht“, widersprach sie. „Meine sind gekommen, als ich vier Monate alt war. So hat es meine Mutter mir erzählt. Sie behauptet, das hinge mit der Tatsache zusammen, dass ich schon quasselnd geboren wurde.“
Ein Zahn? All diese Aufregung wegen eines Zahns? Warum hatte Marlie dann Fieber? War das normal? „Ich muss sie also nicht in die Notaufnahme bringen?“ Er war immer noch besorgt.
„Nur wenn du scharf bist auf eine lange Fahrt und noch längeres Warten.“ Der Ausdruck in ihren Augen trug sehr zu seiner Beruhigung bei. „Sie ist nicht krank, Jake. Alle Babys machen das durch. Es ist nicht schön für sie – und für uns auch nicht. Aber sie überleben es. Am besten gibst du ihr etwas Kaltes, worauf sie herumkauen kann. Das lindert ihre Schmerzen.“ Da er immer noch ratlos aussah, redete sie weiter. „Hast du einen Beißring für sie?“
Er dachte an all die Dinge, die er in Maggies Wohnung gefunden hatte. Dinge, die sie für das Baby gekauft hatte. Er hatte alles einfach in Kisten geworfen und sie für den Transport hierher mit Klebeband verschlossen. Das Zeug durchzugehen und zu sortieren hatte er auf später verschoben. Bis heute hatte er noch nicht alle Kisten ausgepackt.
„Ich glaube, ich habe so etwas in einer der Kisten gesehen“, erinnerte er sich.
Das war immer noch besser, als ihn in den Supermarkt schicken zu müssen. „Dann geh und hol ihn. Ich schau mal, ob ich unsere Prinzessin ablenken kann, bis du ihn gefunden hast.“
Er nickte und eilte davon.
Vermutlich war er zu abgelenkt gewesen, um zu bemerken, dass sie Marlie als „unsere“ Prinzessin bezeichnet hatte.
„Du siehst wirklich geschafft aus“, bemerkte Calista zweieinhalb Stunden später, als sie sich neben Jake auf das Sofa setzte. Marlie hatte sich endlich beruhigt und war eingeschlafen. Für ein paar kostbare Stunden würde sie hoffentlich weiterschlafen. „Ein bisschen so, als hättest du den ganzen Tag über mit Krokodilen gerungen.“
„So fühle ich mich auch irgendwie“, gestand Jake. Erst jetzt merkte er, wie geschafft er war.
Er klingt, als hätte ihn jemand ordentlich in die Mangel genommen, dachte Calista mitfühlend. „Dann habe ich gute Nachrichten. Ich glaube, Marlie schläft jetzt tief und fest.“
„Wenn, dann nur wegen dir“, sagte er dankbar. „Du hast den Löwenanteil geleistet beim Herumtragen.“ Er fragte sich, woher sie diese Energie nahm. Im Moment würde er alles dafür geben, wenn er diese Kraftquelle anzapfen könnte. Stattdessen musste er sich mühevoll zusammenreißen. Täte er das nicht, würde ihn hier und jetzt die Müdigkeit übermannen. „Dich schickt der Himmel.“
Sie erlaubte sich kurz, das Kompliment zu genießen, bevor sie es mit einem Schulterzucken abtat. „Na ja, eigentlich war es Erin, die mich geschickt hat.“ Als Jake nichts darauf erwiderte, richtete sie sich auf und blickte ihm ins Gesicht. „Warum hast du nicht angerufen?“
Jake zögerte. Er hatte darüber nachgedacht, sie anzurufen. Mehr als einmal. Aber dann war sein Ehrgeiz erwacht, und er hatte selbst mit der Situation klarkommen wollen. Immerhin war Marlie seine Tochter, und deshalb war er für sie verantwortlich und nicht Calista.
„Ich wollte dich nicht damit belästigen.“
Seine Antwort ergab in ihren Augen keinen Sinn. Schließlich hatten sie eine Art Geschäftsvereinbarung, was das Babysitten anging. „Du bezahlst mich dafür, dass ich mich um sie kümmere. Wie könnte es mich also belästigen, wenn du mich anrufst und bittest vorbeizukommen, um mich um sie zu kümmern?“
„Du hast doch auch ein Leben. Wenn du jedes Mal, wenn ich dich brauche, alles stehen und liegen lassen musst, kommst du nicht mehr dazu, das auch zu leben.“
Begriff er denn nicht, dass sie ihr Leben lebte, indem sie vorbeikam und ihm mit Marlie half? Dass sie gut darin war und es gern tat? Ganz zu schweigen davon, dass sie so in den Genuss seiner Gegenwart kam. Hier zu sein, erlaubte es ihr, mit ihm zu reden, seine Gesellschaft zu genießen. Und all das unter dem Vorwand, die Babysitterin seiner Tochter zu spielen.
„Mich um dieses kleine Mädchen zu kümmern, ist Teil meines Lebens“, sagte sie. Und fügte dann hinzu: „Mein Leben besteht aus dem, was ich mir dafür aussuche,
Weitere Kostenlose Bücher