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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Menschen.
    Er betrachtete seine feuchten Züge im Spiegel. Und ich habe gejammert, weil mich der Collie in Gefangenschaft hielt. Im Vergleich zu Louise hab ich in einem goldenen Käfig gesteckt.
    Sie hatte von ihm gewollt, dass er sich kümmerte. Dass er sich einsetzte. Für alle, die ihr Schicksal teilten, das ihnen schuldlos aufgebürdet worden war.
    Natürlich wussten die Kons bereits von den Mutanten. Noch ein Grund mehr, die Sache publik zu machen. Das StellarWeb musste von ihnen erfahren, und er würde sich mit dem Reporter treffen, diesem Vador. Der Menschheit musste vor Augen geführt werden, dass sie kein Recht hat, die Verwandelten zu behandeln wie schlimmste Verbrecher.
    »Also schön«, sagte er zu seiner Reflexion. »Dann erfülle ich Louises letzten Wunsch.«
    Es erschien Zumi, als habe eine höhere Macht ihn dazu auserkoren, stets in der ersten Reihe zu stehen, wenn sich etwas von großer Tragweite ereignete. Und stets spielten dabei Spezies eine Rolle, denen die menschliche Rasse zum ersten Mal begegnete.
    Zurück von den Collies und keine Sekunde Zeit, einmal zur Ruhe zu kommen. Er trocknete sich das Gesicht ab, kehrte ins Zimmer zurück und sah hinab in den Hydepark, der zwischen den beleuchteten Hochhäusern wie ein von den Stadtplanern vergessener grüner Fleck wirkte.
    Mitleid, Wut, aufgestaute Gefühle. Zumi wollte weinen, um den inneren Druck abzubauen, der sich angestaut hatte, aber es ging nicht. Sein Hals war eng, er fühlte das Brennen in den Augen. Die Tränen blockierten und verweigerten sich ihm. Erlösung sollte es erst geben, wenn er seinen Auftrag erfüllt hatte.
    Er schaltete den 3D-Cube ein und switchte durch die Sender, die nach wie vor von Paris berichteten, von der wabernden Sphäre, von Isix, der verschwunden blieb, von den Beratschlagungen zu den Radiovoices, vor denen der Collie sie wiederum gewarnt hatte.
    Die U.S.N.O. kam aus den Sitzungen gar nicht mehr raus, denn die Gefahr durch die Wyvers war nach wie vor gegeben. Sie hatten die Kontrolle über fast alle ehemaligen Collector-Planeten erlangt. Bis auf Hakup, Port und Freedom.
    Die Götter, und zwar alle Götter, scheinen uns prüfen zu wollen. Zumi wollte den Cube wieder ausschalten, weil sein Verstand schon beschäftigt genug war. Noch eine Sorge mehr brauchte er nicht.
    Das Zimmer-Kom blendete sich auf dem Display ein: U.S.N.O. -Sekretär Dröger.
    Was will der Wichser? Zumi hatte noch weniger Lust, sich mit dem Deutschen zu unterhalten, doch dann fiel ihm ein, dass Louise bei ihrem Zusammentreffen zuerst nach Dröger gefragt hatte, bevor sie sich ihm anvertraute.
    Er nahm den Anruf entgegen.
    »Mister Zumi! Der Mann der Stunde. Was Sie alles überleben, ist unheimlich«, sagte Dröger, und gleich darauf wurde sein markantes Gesicht auf dem Cube sichtbar; die Frisur war so unverwüstlich wie der joviale Ausdruck auf seinen Zügen. »Wie geht es Ihnen?«
    Besser als Louise. Er verzichtete darauf, die kleine Kamera im Gehäuse einzuschalten. Seine Stimme musste dem Mann genügen. »Was wollen Sie? Ich nehme mal nicht an, dass es eine Entschuldigung sein wird.«
    »Mister Zumi, es geht mir um die Frau, die im U.S.N.O. -Gebäude mit Ihnen sprach. Sie sagten bei Ihrer Vernehmung, dass Sie zu mir wollte.«
    »Sagte sie. Ja.«
    »Und nannte sie ihren Namen?«
    »Ja.«
    Dröger verzog den Mund. »Kann ich ihn erfahren?«
    »Weswegen? Sie ist tot, und Sie waren nicht da.«
    Er lehnte sich kurz zur Seite, griff nach etwas und hielt ein Bild in die Höhe. Es war eindeutig Louise, aber die Aufnahme konnte nicht in London gemacht worden sein. »Das ist sie. Sie schrieb mir, dass sie mich treffen müsste und dass sie Informationen für mich hätte, die von größter Wichtigkeit sind.«
    »Wie gesagt: Schade, dass Sie nicht da waren.«
    Drögers Blick wurde forschend. »Mister Zumi, warum kann ich Sie nicht sehen?«
    »Sie müssen nicht alles sehen, Mister Dröger.« Er will rausfinden, ob ich etwas verberge. »Ich trage gerade nichts.«
    »Ah.« Er sah nicht überzeugt aus. »Hat Ihnen diese Frau vielleicht sonst noch etwas gesagt?«
    »Nein«, log er spontan.
    »Oder etwas für mich gegeben, Mister Zumi?«
    »Nein.«
    Drögers Blick blieb auf die Kamera gerichtet, und es wirkte, als würde er Zumi anschauen. »Sie können das nicht wissen, aber ich lasse Ihre Stimme durch ein nettes kleines Gerät analysieren, und das sagt mir gerade, dass Sie mich mit einer Wahrscheinlichkeit von dreiundachtzig Prozent anlügen.«
    »Mein

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