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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Stressfaktor ist derzeit höher, wie Sie sich denken können. Da wird Ihre Maschine durcheinanderkommen«, rettete er sich. Dieses Arschloch! Am liebsten würde er auch meine Pupillenreflexe prüfen. Ich habe dich durchschaut.
    »Und gerade hat sich der Wert erhöht, Mister Zumi.« Dröger sah ihn vorwurfsvoll an. »Zu Ihrer Information: Ich lasse die Aufzeichnungen aus dem U.S.N.O. -Gebäude prüfen. Sollte sich herausstellen, dass Sie mich wirklich anlügen und Ihnen die Frau etwas übergab, das für mich bestimmt war, werden Sie sich wünschen, in der Obhut Ihres Kuschelcollies geblieben zu sein.«
    »War das ein Statement des U.S.N.O. -Sekretärs oder des SternenReich -Knechts?«, konterte Zumi.
    »Der Sekretär, der auf die Möglichkeiten eines Konzerns zurückgreifen kann«, umschrieb er es mit einem kalten Lächeln. » SternenReich sagte mir Unterstützung zu, um im Interesse der Menschheit zu handeln.«
    Zumi wusste gar nicht, was er bei so viel Anmaßung entgegnen sollte, und spürte gleichzeitig aufkommende Panik. Ich muss Louises Story unbedingt veröffentlichen . »Entschuldigen Sie mich, Mister Dröger. Ich bin zum Essen verabredet«, sagte er.
    »Hundert Prozent«, sagte Dröger noch, dann schaltete Zumi das Gespräch weg.
    Er setzte sich an den Schreibtisch, setzte eine Mail an Reporter Ransom M. Vador auf, hing das Louise-Dossier als Kopie an und schickte die Nachricht wenige Minuten darauf ab.
    Er fühlte sich gleich wohler, nicht mehr der einzige Wissende zu sein. Das Schicksal der Mutantin würde sich verbreiten und hoffentlich Verständnis sowie Betroffenheit auslösen.
    Es klopfte.
    »Ja?«
    »Housekeeping, Sir. Ich bringe Ihr Abendessen«, erwiderte eine weibliche Stimme.
    Vollpension. Wie aufmerksam. Zumi hatte zwar keinen Hunger, doch er musste etwas zu sich nehmen, sonst würde er vor Unterzuckerung nicht mehr klar denken können. In England bestellte man sich Sandwiches, natürlich mit Gurke. Auch der Tee kam gerade recht.
    Er ging zur Tür und öffnete sie. »Vielen Dank«, sagte er und machte Platz, damit sie den Servierwagen hereinschieben konnte. »Stellen Sie es bitte auf den Tisch.«
    Die Livrierte nickte freundlich und bugsierte das Essen auf dem fahrbaren Untersatz herein, deckte ein und mied das Gespräch, wie es gute Bedienstete Gästen gegenüber taten.
    Zumis Computer gab ein Geräusch von sich. Auf dem Bildschirm stand: NACHRICHT KONNTE NICHT ZUGESTELLT WERDEN. SPEICHER DES EMPFÄNGERS VOLL.
    Super. Zumi eilte an den Schreibtisch und aktivierte einen neuerlichen Versuch.
    Seine Multibox vibrierte, eine Kurzmitteilung war eingegangen.
    Lese ich nach dem Tee. Er setzte sich und nahm die Tasse, in der das Getränk dampfte. Die Angestellte blieb neben dem Servierwagen stehen und schien ihn bedienen zu wollen. »Sie können gehen«, sagte er. »Ich komme allein zurecht.«
    »Sehr wohl.« Sie nickte und zog sich langsam zurück, während er vom Sandwich kostete.
    Das Weißbrot war weich, die Butter leicht gesalzen, und die Gurke schmeckte fast wie frisch geerntet.
    Zumi kaute, hörte das Krachen des festen Fruchtfleischs. Der Tee schwappte dunkel im hellen Porzellan. Nach einem Schuss warmer Milch und einem Löffel Zucker schmeckte er wesentlich besser. Dank der langen Jahre mit synthetischem Collie-Essen, das eine breiähnliche Konsistenz besaß und nach nichts schmeckte, bedeutete dieser Imbiss eine kulinarische Offenbarung.
    Erst jetzt sah er auf die Multibox und die Kurznachricht.
    Sie stammte von Dröger:
    »Mister Zumi,
    die Auswertung des Bildmaterials durch Experten ergab,
    dass Sie sich etwas aneigneten, was mir zusteht.
    Ich gebe Ihnen zehn Minuten Zeit, mich anzurufen.
    Danach macht sich ein Team zu Ihnen auf den Weg,
    um die Übergabe vorzunehmen.«
    Zumi sah auf die Uhr. Elf Minuten waren seit Eingang der Nachricht vergangen. Scheiße, verdammte! »Eine Übergabe vorzunehmen« bedeutete eine aktive Handlung. Ob mit oder ohne meine Zustimmung. Sandwich und Tee wollten wieder seine Kehle hinauf.
    Er hastete zum Schreibtisch und suchte im London-Web nach Zeitungen, nach Web-Publishern, nach Info-Plattformen, denen er die Dossier-Kopie zusenden konnte. Vador würde sie dann eben nicht als Erster erhalten. Zumi wollte sein Wissen teilen, mit möglichst vielen Menschen und Medien, bevor Drögers Leute …
    NACHRICHT KONNTE NICHT ZUGESTELLT WERDEN. SPEICHER DES EMPFÄNGERS VOLL.
    Bei allen? Zumi durchfuhr es eiskalt. Dröger! Er hat bereits reagiert.
    Es war kein Fehler von

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