Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
zuerst gar nicht erkennen, doch als er sich bewegte, tauchten seine Arme auf.
Was soll das? Black richtete sich auf.
Das rote Wasser perlte von seiner behaarten breiten Brust. Schwach waren darauf Narben und Blutergüsse zu erkennen; in seinem Mund haftete der Geschmack von Gummibärchen, der passende Geruch ging von der Flüssigkeit aus.
Habe ich davon geschluckt? Gleich darauf meldete sein Verstand, dass er keine Schmerzen mehr spürte.
Vorsichtig tastete er seinen Oberkörper ab, ohne dass ihm etwas wehtat oder er Brüche fühlte. Die Rippen waren miteinander verwachsen und belastbar.
Die Wand glitt nach oben, und Eloise trat ein.
Sie hatte die Garderobe gewechselt, trug eine einfache weiße Hose mit einem langen, taillierten hellen Hemd darüber, das auf der rechten Seite Ornamente aufwies. Sie verneigte sich andeutungsweise. »Hallo Nuntius. Ich sehe, die Heilung ist abgeschlossen.«
»Was habt ihr mit mir gemacht?«
»Die Götter erhörten das Bitten von Innocent und brachten dich in einen der Heilungsräume, wo normalerweise die Soldaten ruhen. Die Zellen der Menschen reagieren schneller auf die Inhaltsstoffe als die Rhakon Sha.«
Black nahm an, dass es der korrekte Name für die bizarren Wesen war, gegen die er in der Pyramide angetreten war. Er spie aus und erhob sich. Dass er nackt vor der jungen Frau stand, war ihm herzlich gleichgültig. Er hatte andere Probleme. Mit dem Tuch wischte er sich das Rot von der Haut – und stieß einen lauten Fluch aus. »Wo sind sie hin?«
»Die Verletzungen wurden restlos getilgt.«
»Das spüre ich. Aber was ich nicht sehe , sind meine Tätowierungen!«, rief er wütend und drehte sich, betrachtete seinen Hintern, die Arme. Weiß, ohne eine Narbe oder einen einzigen bunten oder schwarzen Strich präsentierte sich seine Haut. Das darf nicht wahr sein! Jetzt hat White mehr Tätowierungen als ich!
»Oh!« Eloise betrachtete ihn eindringlich, als sei sie Ärztin. »Soweit ich sehen kann: weg. Scheint, als sei die Farbe als Giftstoff erkannt und entfernt worden.«
Er warf sich den Bademantel über und breitete das lange schwarze Haar über die Schultern aus. Das kostet mich Stunden und ein Vermögen, die Bilder … nein, ich kann sie nicht einfach nachmachen lassen. »Du und deine Götter haben meine schönsten und schlimmsten Erinnerungen ausgelöscht«, sagte er dumpf.
»Ich weiß, dass du annimmst, ich hätte die Church verraten.« Eloise kam auf ihn zu. Sie sah ihm fest in die Augen. »So ist es nicht. Ich bin aufgewacht und habe die Götter gesehen. Reale Götter. Nicht wie der Ministrator, der behauptet, der Stellvertreter eines Wesens zu sein, das angeblich unsere Geschicke lenkt.« Die Verachtung drang aus ihrer Stimme und ihren Blicken.
Ah. Daher weht der Wind. Rebellion des Nachwuchses. Black lachte. »Verstehe. Du weißt, dass der Ministrator dein Vater ist, und wolltest etwas tun, um ihn wütend auf dich zu machen. Um ihn zu treffen. Um ihm etwas heimzuzahlen.«
Eloise blieb bei ihrem ablehnenden Ausdruck, sah jedoch ertappt aus. »Das … nein. Das hat damit nichts zu tun.«
»Hat es nicht?« Black griente und band sich den Gürtel zu. »Hör zu, kleines Fräulein, was denkst du, was los sein wird …« Er sah eine Veränderung in ihren Zügen. »Oh, jetzt wird es mir klar.«
»Was sollte dir klar werden?«
»Warum du konvertiert bist: Du möchtest, dass man dich nicht mehr belästigt. Du hast dir mit den Ancients Verbündete gesucht, gegen die selbst der Ministrator nicht vorgehen kann. Ihr Schutz ist das Beste, was dir passieren konnte!« Black schlug sich gegen die Stirn. »Ich habe dich unterschätzt. Du bist keine verwöhnte Göre, die den Aufstand probt. Du hast eine grandiose Flucht hingelegt.«
»Ja, das hast du. Aber ich bin wirklich nicht einfach nur geflohen, um meinen Vater zu treffen.« Eloise ging voraus, durch die Lücke in der Wand, und Black folgte ihr in einen zweiten Raum, in dem Essen auf ihn wartete. Es erinnerte an eine Kantine in abgefahrenem Künstlerdesign, eine Mischung aus Museum und moderner Kunst.
Sie bot ihm einen Platz an und begab sich auf die andere Seite des Tischs.
Das Mahl bestand aus einem Teller, auf dem sich nudelähnliche Dinge mit gulaschähnlichen Stückchen befanden. Zumindest duftete es gut. Zu trinken gab es etwas, das nach Bier roch.
»Was ist das?«
»Das, nach was es aussieht: Droi-Gan Nudeln mit utschen tinischem Gulasch«, erklärte Eloise grinsend, »und ein dunkles Bier. Von Tau Ceti. Die
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