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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kutscher?« Sie wartete seine Reaktion gar nicht ab. »Was ich von Ihnen wissen will: Hält das LCV sicher zwölfhundert Tonnen aus?«
    »Das ist das Maximum an Ladung«, erwiderte Kris und mahnte sich, ihrer Bitte nachzukommen. Er war nicht der von Natur aus coole Typ, dem man die Sprüche abkaufte, sondern wirkte meist angestrengt. Konzentriere dich auf das, wovon du Ahnung hast. »Wenn das Gewicht gleichmäßig verteilt ist, wird es nur schwierig.« Er zeigte auf einen Wulst, der sich im hinteren Drittel um den Fund zog und an eine polierte Schweißnaht erinnerte. »Wenn da aber vierhundert Tonnen drinstecken, haben Sie ein Problem. Dann bekommen Sie den Antrieb nur mit einem Raumschiff geborgen. Zu viel Unausgeglichenheit für das LCV, auch wenn Gauss-Techniker am Truck gepfriemelt haben, um ihn leistungsfähiger zu machen.«
    »Auf die Schnelle bekomme ich keins.« Crompton sah ihm direkt in die Augen. »Sie müssen es schaffen. Deswegen habe ich Sie herbestellt. Sie sind der Beste auf Terra, wenn es um Überfracht geht, wie man uns bei Gauss sagte. Hätten wir unseren Besten hier, hätte ich gern auf Sie verzichtet.«
    »Klingt, als hätten Sie es eilig?« Kris ging auf ihre semibeleidigende Bemerkung nicht ein und sah zu den eckigen Hoverpanzern und den martialischen Geschützaufbauten. Scheint doch wertvoll zu sein.
    Seine Blicke schweiften erneut in die Tiefe. Für ihn war die Grube lebendig gewordener Geschichtsunterricht: Er befand sich mitten in den Anfängen der menschlichen Langstreckenraumfahrt. Das wiederum fand er spannend.
    Da die Menschheit nicht in der Lage gewesen war, effiziente Antriebe zu konstruieren, hatte man den Weg zu den Sternen in der Erde, in Pyramiden und in den Tempeln alter Hochkulturen gesucht: die Wracks abgestürzter außerirdischer Schiffe. Die Wissenschaftler hatten die Dinge, die man verstanden hatte, einfach kopiert.
    Um diese Wracks waren Kriege geführt worden, denn sie waren der Schlüssel zu den weit entfernten Planeten und hatten das Leben auf der Erde vollständig verändert.
    Zwar gab es noch das umgangssprachliche Beamen, wie man es aus alten Science-Fiction-Serien kannte. Der richtige Begriff lautete TransMatt-Technologie, und sie ging wesentlich weiter als das fiktionale Beamen. Aber die Technik war teuer und vom TTMS-Konzern monopolisiert. Eine Sende- und Empfangsstation mit Transmitterbögen, durch die man schritt, musste dazugekauft und aufgebaut werden.
    Kris hatte schon welche gesehen, in den Konzerngebäuden, in denen er seine Lieferungen abgeladen hatte. Schlecht war, dass ein solcher Transmitterbögen von den Abmessungen nur einundzwanzig Quadratmeter betragen durfte. Das grenzte die Art der zu transportierenden Objekte stark ein, wie ihm ein Techniker erklärt hatte. TransMatt benötigte außerdem auch länger, um die Strecken zu überbrücken. Pro Lichtjahr einen Monat Reisezeit durchs Nichts. Der ultimative Vorteil: keine Gesundheitsschäden.
    Manchen war das zu langsam, vor allem den Kons, den Konzernen.
    Im Laufe der Jahrhunderte wurden mit steigendem technischen Verständnis und durch den Austausch mit anderen Rassen weitere Rätsel um Motoren, Antriebe, Reaktoren gelüftet. Aber noch immer funktionierte vieles in Raumschiffen, ohne dass die Kapitäne und Maschinisten wussten, warum. Raumfahrt, gerade wenn es durch das Interim ging, blieb spannend.
    Heute wurde offiziell auf der Erde nicht mehr nach den außerirdischen Raumschiffrelikten gesucht. Die Stufe hatte man hinter sich gelassen.
    Eigentlich.
    Die Hoverpanzer mit ihren sechsläufigen Flaks sorgten nicht dafür, dass Kris sich sicherer fühlte. Dieser Fund zu seinen Füßen lockte offenbar gefährliche Neider an.
    Die Menschheit ist bescheuert. Ich würde in keinen Truck steigen, von dem ich nicht wüsste, wie sein Motor funktioniert. Kris versuchte sich vorzustellen, wofür dieser Antrieb gut sein würde. Langstreckensprünge? In seinem Verstand reihten sich die Fragen aneinander. Für einen Kurzstreckenmotor wäre er überdimensioniert. Ein Schubtriebwerk? Wie alt und woher?
    Kris grinste. Am Ende musste Gauss vielleicht Regressansprüchen einer ahumanen Rasse nachkommen, die nachweisen konnte, dass einer ihrer Vorfahren der Besitzer des abgestürzten Raumschiffs gewesen war. Das kam immer wieder vor.
    Aber eine Sache beschäftigte ihn besonders. »Wie aktiviert man ein solches Triebwerk?«, fragte er. »Wissen das Ihre Spezialisten?«
    »Sagte ich schon, dass Sie das nichts angeht?«, knurrte

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